Wirtschaft

Mehr­weg zum Stan­dard in ganz Deutsch­land machen.

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KOMMENTAR ZUM GESETZENTWURF ZUR VERMEIDUNG VON PLASTIKMÜLL

Ham­burg, 20.1.2021 — Bun­des­um­welt­mi­nis­te­rin Sven­ja Schul­ze (SPD) hat heu­te ihren Gesetz­ent­wurf zur Ver­mei­dung von Plas­tik­müll im Bun­des­ka­bi­nett vorgelegt.

Wer Kaf­fee oder Spei­sen zum Mit­neh­men anbie­tet, soll künf­tig damit ver­pflich­tet wer­den, auch eine Mehr­weg­va­ri­an­te anzu­bie­ten. Zudem sol­le die Pfand­pflicht bei Geträn­ken auf alle Plas­tik­fla­schen und Dosen aus­ge­wei­tet wer­den. Mit dem Gesetz wol­le Schul­ze eine EU-Richt­li­nie von 2019 umset­zen. Online­händ­ler, die Plas­tik als Ver­pa­ckung ver­sen­den, sol­len künf­tig ein Recy­cling-Sys­tem unter­stüt­zen. Es kom­men­tiert Vio­la Wohl­ge­muth, Kon­sum-Exper­tin von Greenpeace:

“Minis­te­rin Schul­ze springt mit ihrem Ent­wurf zu kurz. Statt allein die Plas­tik­flu­ten aus Schnell­re­stau­rants und Bäcke­rei­ket­ten ein­zu­däm­men, muss die Minis­te­rin Mehr­weg zum Stan­dard in ganz Deutsch­land machen. Es ist nicht ver­ständ­lich, war­um Sven­ja Schul­ze jetzt nicht auch Lie­fer­diens­te und Online­han­del in die Mehr­weg­pflicht nimmt. Nur mit einem Para­dig­men­wech­sel weg von Weg­werf-Ver­pa­ckun­gen hin zu ver­bind­li­chen Mehr­weg­lö­sun­gen und mehr Unver­packt­an­ge­bo­ten lässt sich die Plas­tik­flut bremsen.

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Schul­zes Gesetz­ent­wurf unter­stützt fak­tisch bis­lang nicht ein­mal den Recy­cling Ansatz des grü­nen Punk­tes. Wenn es künf­tig über­haupt noch neue Weg­werf-Plas­tik­ver­pa­ckun­gen geben darf, dann dür­fen die­se nicht aus sau­be­ren PET-Fla­schen her­ge­stellt wer­den, son­dern aus recy­cel­ten Kunst­stof­fen aus dem gel­ben Sack. Dafür wird er gesam­melt, seit 30 Jahren!” 


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