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Nie­der­sach­sen: EWE muss Preis für Strom und Gas zum 1. April anheben

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• Kun­den­zu­lauf von insol­ven­ten Wett­be­wer­bern zwingt zu teu­rer Nach­be­schaf­fung
• EWE muss uner­war­tet 70.000 Kun­den insol­ven­ter Ener­gie-Dis­coun­ter auf­fan­gen
• Beschaf­fungs­prei­se an Ener­gie­märk­ten legen um bis zu 400 Pro­zent zu
• EWE- Preis­an­he­bung fällt im Markt­ver­gleich mode­ra­ter aus

Es hat­te sich ange­kün­digt, jetzt ist es gewiss: EWE muss für Kun­den der Grund- und Ersatz­ver­sor­gung den Strom- und Gas­preis zum 1. April anhe­ben. Dadurch zah­len Kun­den dann für Strom einen Preis von brut­to 30,48 Cent pro Kilo­watt­stun­de. Der jähr­li­che Grund­preis bleibt unver­än­dert. Für Erd­gas beträgt der Brut­to­preis pro Kilo­watt­stun­de 10,06 Cent. Der Grund­preis bleibt auch hier unver­än­dert. Im Vor­jah­res­ver­gleich zahlt ein Durch­schnitts­haus­halt mit den ab April die­ses Jah­res gül­ti­gen Prei­sen im Jahr für Strom 9,5 Pro­zent und für Gas 41 Pro­zent mehr. „Mit den neu­en Prei­sen ist EWE den­noch im Schnitt güns­ti­ger als ande­re Grund­ver­sor­ger, die ihre Prei­se zum März im Durch­schnitt bei Strom um rund 29 Pro­zent und bei Gas um rund 52 Pro­zent anhe­ben. Nach Anga­ben des BDEW liegt die bun­des­wei­te Preis­ent­wick­lung im Strom bei 36,19 Cent pro Kilo­watt­stun­de (plus 12,5 Pro­zent) und beim Gas sogar bei 12,21 Cent pro Kilo­watt­stun­de (plus 73 Pro­zent)“, sagt Oli­ver Bolay, Geschäfts­füh­rer der EWE VERTRIEB GmbH.

Betrof­fen ist von der Preis­an­pas­sung je ein knap­pes Drit­tel der gut 900.000 EWE-Strom- und gut 500.000 EWE-Gas­kun­den, das sich in der Grund- und Ersatz­ver­sor­gung befin­det. Die­se Kun­den wer­den in den nächs­ten Tagen auch durch ein per­sön­li­ches Anschrei­ben über die neu­en Prei­se infor­miert. Der Groß­teil der Kun­den ist von der Preis­an­pas­sung nicht betrof­fen. Die­se Kun­den haben so genann­te Lauf­zeit­ver­trä­ge gewählt, für die der Preis bis zum Ende der Lauf­zeit garan­tiert ist.

Hin­ter­grün­de der Preis­an­pas­sung erläu­ter­te EWE-Markt­vor­stand Micha­el Heid­kamp am Don­ners­tag (3. Febru­ar) vor Jour­na­lis­ten bei einer digi­ta­len Pres­se­kon­fe­renz: „Die Preis­dy­na­mik auf dem Ener­gie­markt treibt immer mehr Ener­gie­an­bie­ter – zumeist so genann­te Dis­coun­ter – in die Insol­venz oder ver­an­lasst sie zum Lie­fer­stopp. Das ist die Kon­se­quenz von spe­ku­la­ti­ven Geschäfts­mo­del­len vie­ler Bil­lig­an­bie­ter, die ihre Ener­gie zumeist kurz­fris­tig am Markt ein­kau­fen.“ Die betrof­fe­nen Kun­den die­ser Anbie­ter könn­ten nun aber auf EWE als ihren Grund­ver­sor­ger zäh­len. „Wir ver­sor­gen die­se Kun­den naht­los wei­ter, damit es auch für sie warm und hell bleibt.“

Rund 70.000 Kun­den von insol­ven­ten Ver­sor­gern oder sol­chen, die ihre Lie­fe­rung gestoppt haben muss EWE Heid­kamp zufol­ge seit Ende letz­ten Jah­res uner­war­tet in die so genann­te Ersatz­ver­sor­gung auf­neh­men.

„Wäh­rend EWE für sei­ne Bestands­kun­den die Ener­gie bereits vor­aus­schau­end und lang­fris­tig am Markt beschafft hat, müs­sen wir für die­se 70.000 Kun­den, die für uns nicht vor­her­seh­bar waren, jetzt die Ener­gie zu den aktu­ell hohen Prei­sen am Markt nach­be­schaf­fen. Und da die Gesetz­ge­bung für die Grund- und Ersatz­ver­sor­gung den­sel­ben Preis ver­langt, erfor­dert dies, die Kos­ten für die teu­re Nach­be­schaf­fung auf den Gesamt­be­stand der Kun­den in der Grund­ver­sor­gung umzu­le­gen“, mach­te Heid­kamp klar.

„Uns ist bewusst, dass dies für vie­le Kun­den eine erheb­li­che finan­zi­el­le Belas­tung dar­stellt. Wir wer­den unse­re Prei­se in die­sem Jahr des­halb sehr regel­mä­ßig über­prü­fen, um even­tu­el­le Sen­kungs­po­ten­zia­le dann zeit­nah zu nut­zen“, erklär­te Oli­ver Bolay. EWE füh­re die jet­zi­ge, hohe Anpas­sung erst zum Ende der lau­fen­den Heiz­pe­ri­ode durch und habe bis­lang die Aus­wir­kun­gen der Ener­gie­preis­kri­se für die Kun­den durch eine gute Pla­nung und klu­ge Beschaf­fungs­stra­te­gie so gering wie eben mög­lich gehal­ten. Dar­auf sei auch wei­ter Ver­lass.

Oli­ver Bolay nann­te Grün­de für das Rekord­ni­veau, auf denen sich die Bezugs­kos­ten für Strom und Gas der­zeit bewe­gen: Ihm zufol­ge ist die welt­weit hohe Nach­fra­ge nach Gas aus­schlag­ge­bend. Auch der deut­sche Gas­markt sei nach wie vor bestimmt von einer­seits hoher Nach­fra­ge und ande­rer­seits Ver­sor­gungs­eng­päs­sen und nied­ri­gen Spei­cher­füll­stän­den.

Die aktu­el­le Strom­preis­ent­wick­lung kann laut Bolay nicht län­ger durch die gesun­ke­ne EEG-Umla­ge kom­pen­siert wer­den, die EWE noch zu Beginn die­ses Jah­res zu einer leich­ten Strom­preis­sen­kung ver­an­lasst hat­te. „Die stei­gen­den Roh­stoff­kos­ten sind der wesent­li­che Preis­trei­ber für Strom und haben auch hier zu Preis­stei­ge­run­gen an den Groß­han­dels­märk­ten von meh­re­ren hun­dert Pro­zent geführt.“

Micha­el Heid­kamp beton­te, dass EWE sei­ner Ver­ant­wor­tung als Grund­ver­sor­ger zu hun­dert Pro­zent nach­kom­me und auf­grund einer vor­aus­schau­en­den, risi­ko­mi­ni­mie­ren­den Beschaf­fungs­stra­te­gie auch wei­ter­hin ein zuver­läs­si­ger und fai­rer Part­ner rund um Ener­gie blei­be. „EWE sorgt für eine siche­re Ener­gie­ver­sor­gung und lie­fert grü­ne Ener­gie mit Öko­strom – auch in der Grund- und Ersatz­ver­sor­gung “, so der EWE-Marktvorstand.


 

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