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Schlick als Dün­ger — Nach­hal­ti­ge Lösung für Umwelt & Küs­te gesucht – und gefunden!

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Der Arbeits­kreis Umwelt und Ener­gie der CDU-Frak­ti­on im Nie­der­säch­si­schen Land­tag war zu Gast bei der Rhei­der Deich­acht. Ober­deich­rich­ter Meint Heins­mann (zwei­ter von rechts) und sei­ne Deich­rich­ter­kol­le­gen tausch­ten sich zu aktu­el­len The­men, ins­be­son­de­re den Pilot­ver­such zur land­wirt­schaft­li­chen Schlick­nut­zung aus. Sowohl die Arbeits­kreis­vor­sit­zen­de Vere­na Käm­mer­ling (vier­te von links, der hie­si­ge CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te und stell­ver­tre­ten­de Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Ulf Thie­le (drit­ter von links) als auch die wei­te­ren Mit­glie­der des Arbeits­krei­ses freu­ten sich über die Ergeb­nis­se des Pilot­pro­jek­tes und sehen vie­le Vor­tei­le in der land­wirt­schaft­li­chen Schlick­nut­zung. Alle waren sich einig: Das Land muss nun liefern. 

Nach Pilot­ver­such zur land­wirt­schaft­li­chen Schlick­nut­zung muss Land liefern

CDU for­dert flä­chen­de­cken­de Umset­zung des erfolg­rei­chen Schlick­pro­jekts im Rheiderland

Der Arbeits­kreis Umwelt und Ener­gie der CDU-Frak­ti­on im Nie­der­säch­si­schen Land­tag unter­stützt das von der Rhei­der Deich­acht ent­wi­ckel­te Schlick­ma­nage­ment. Statt den nähr­stoff­rei­chen Schlick aus der Ems wei­ter­hin auf der Nord­see zu ver­klap­pen, plä­die­ren die umwelt­po­li­ti­sche Spre­che­rin Vere­na Käm­mer­ling und der CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le aus Stall­brüg­ger­feld für des­sen Nut­zung in der Land­wirt­schaft – ins­be­son­de­re im Rhei­der­land.


Rück­kehr zu bewähr­ten Metho­den: Schlick als natür­li­cher Dünger

Ober­deich­rich­ter Meint Hens­mann erläu­ter­te bei einem Besuch des CDU-Arbeits­krei­ses ein kürz­lich abge­schlos­se­nes Pilot­pro­jekt, das die Rhei­der Deich­acht gemein­sam mit Deich­rich­tern, Land­wir­ten und der Land­wirt­schafts­kam­mer durch­ge­führt hat. Das Ergeb­nis: Der Schlick kann viel­fäl­tig genutzt wer­den und bringt Vor­tei­le für Küs­ten­schutz, Umwelt­schutz und Land­wirt­schaft.

„Es han­delt sich um eine Win-Win-Situa­ti­on“, beton­te Hens­mann. Das Pro­jekt grei­fe auf das Erfah­rungs­wis­sen frü­he­rer Gene­ra­tio­nen zurück: Noch vor weni­gen Jahr­zehn­ten wur­de Schlick aus dem Deich­vor­land gezielt zur Dün­gung land­wirt­schaft­li­cher Flä­chen ver­wen­det. Eben­so wur­de Klei für den Deich­bau aus abge­la­ger­tem Schlick gewonnen.


Viel­sei­ti­ge Vor­tei­le für Küs­ten­schutz und Umwelt

Die Lage­rung von Schlick auf Flä­chen hin­ter der Deich­li­nie bie­tet gleich meh­re­re Vorteile:

  • Stei­ge­rung der Erträ­ge auf land­wirt­schaft­lich genutz­ten Böden

  • Ent­nah­me von Schlick aus dem Öko­sys­tem der Ems

  • Schaf­fung von Mate­ri­al­de­pots für den Deichbau

  • Ver­lang­sa­mung der Grund­was­ser­ver­sal­zung durch Gegen­druck im Binnenland

  • Wie­der­auf­fül­lung frü­he­rer Klei­ent­nah­me­stel­len, ins­be­son­de­re ehe­ma­li­ger Ziegeleien


 

Land­wirt­schafts­kam­mer bestä­tigt posi­ti­ve Auswirkungen

Eine Begleit­stu­die der Land­wirt­schafts­kam­mer Nie­der­sach­sen kam zu dem Ergeb­nis, dass das Bag­ger­gut aus der Ems auf­grund sei­ner che­mi­schen und phy­si­ka­li­schen Eigen­schaf­ten posi­ti­ve Wir­kun­gen auf Pflan­zen­wachs­tum und Boden­struk­tur habe.

CDU-Abge­ord­ne­ter Ulf Thie­le stell­te klar:
„Es macht sehr viel Sinn, das Mate­ri­al nicht in der Nord­see zu ver­klap­pen, son­dern an Land zu ver­brin­gen. Das stärkt nicht nur den Küs­ten­schutz, son­dern nützt auch dem Grund­was­ser­schutz, der Land­wirt­schaft und dem Natur­schutz.“


CDU for­dert lan­des­wei­te Aus­wei­tung des Modells

Die CDU-Land­tags­frak­ti­on will das The­ma in den Umwelt­aus­schuss ein­brin­gen. Vere­na Käm­mer­ling erklär­te:
„Nach den viel­ver­spre­chen­den Ergeb­nis­sen des Pilot­pro­jek­tes Ems­schlick im Rhei­der­land soll­te der Ansatz jetzt wei­ter aus­ge­rollt wer­den. Umwelt­mi­nis­ter Chris­ti­an Mey­er muss dafür sor­gen, dass es nun zügig wei­ter­geht. Lip­pen­be­kennt­nis­se rei­chen nicht.“

Auch Ulf Thie­le bekräf­tig­te:
„Die Lan­des­re­gie­rung und der Land­kreis Leer müs­sen dafür sor­gen, dass das Ver­fah­ren flä­chen­de­ckend zur Anwen­dung kommt – nicht nur im Rhei­der­land, son­dern über­all in Nie­der­sach­sen, wo es sinn­voll ist.“


Kri­tik an Schlick-Ent­sor­gung nach Sturm­flu­ten: Teek ist kein Abfall

Ein wei­te­rer Punkt beim Besuch des CDU-Arbeits­krei­ses war das The­ma Teek – orga­ni­sches Mate­ri­al, das nach Sturm­flu­ten an den Dei­chen ver­bleibt. Ober­deich­rich­ter Hens­mann kri­ti­sier­te die der­zei­ti­ge Pra­xis, die­ses natür­li­che Grün­ma­te­ri­al als Abfall ein­zu­stu­fen und auf Depo­nien zu ent­sor­gen – mit hohen Kos­ten für die Deich­ver­bän­de.

Aus fach­li­cher Sicht han­delt es sich bei Teek um nor­ma­le Bio­mas­se. Hens­mann schlug daher vor:

  • Wie­der­be­wirt­schaf­tung und Mahd der Natur­schutz­flä­chen im Deichvorland

  • Redu­zie­rung des Teek-Auf­kom­mens durch regel­mä­ßi­ge Pflege

  • Rück­ge­win­nung von Lebens­räu­men für Bodenbrüter

„Wir als Deich­ver­bän­de sol­len mit Bei­trä­gen unse­rer Mit­glie­der zusätz­li­che Auf­ga­ben über­neh­men, obwohl das Teek von Natur­schutz­flä­chen des Lan­des stammt“, so Hens­mann. Käm­mer­ling und Thie­le stimm­ten die­ser Ein­schät­zung aus­drück­lich zu.


Jetzt muss die Lan­des­re­gie­rung handeln

Das Pilot­pro­jekt zur Schlick­nut­zung im Rhei­der­land zeigt: Nach­hal­ti­ger Umgang mit natür­li­chen Res­sour­cen ist mög­lich – wenn Land, Land­wirt­schaft und Umwelt sinn­voll zusam­men­ge­dacht wer­den. Jetzt sind die Lan­des­re­gie­rung und regio­na­le Behör­den gefor­dert, kon­kre­te Schrit­te zur Umset­zung ein­zu­lei­ten. Die CDU-Frak­ti­on zeigt sich ent­schlos­sen, das The­ma wei­ter zu for­cie­ren – für einen effek­ti­ven Küs­ten­schutz, gesun­de Böden und zukunfts­fä­hi­ge Land­wirt­schaft in Niedersachsen.

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