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Siche­re Schul­we­ge: 10 Jah­re erfolg­rei­che Rad­fahr­aus­bil­dung mit der Brandkasse

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Die Vor­sit­zen­den und ihre Stell­ver­tre­ter der Ver­kehrs­wach­ten freu­en sich über das neue Unter­richts­ma­te­ri­al (v.l.n.r.): Hajo Reer­s­he­mi­us (VW Nor­den und Gebiets­be­auf­trag­ter der ost­frie­si­schen VWs), Hans-Frie­del Walt­her (VW Aurich), Wibran­dus Red­din­gi­us (VW Leer), Hol­ger Gärt­ner (VW Emden), Sascha Nowak und Man­dy Tho­mas (VW Witt­mund) und Signe Foetz­ki (Pres­se­spre­che­rin der Brand­kas­se). Vorn im Bild: Clau­dia Wil­ting (Lei­te­rin der Grund­schu­le Tan­nen­hau­sen) mit den GS-Kin­dern Gre­ta und Las­se Harms.

Brand­kas­se unter­stützt Ver­kehrs­wach­ten: 10 Jah­re gemein­sa­me Kinder-Radfahrausbildung

Aus­bil­dungs­ma­te­ri­al im Wert von 23.000 Euro überreicht

Seit nun­mehr zehn Jah­ren sichert die Ost­frie­si­sche Land­schaft­li­che Brand­kas­se gemein­sam mit den Ost­frie­si­schen Ver­kehrs­wach­ten die Rad­fahr­aus­bil­dung für Kin­der in der Regi­on. In die­sem Jahr wer­den erneut Unter­richts­ma­te­ria­li­en im Wert von 23.000 Euro bereit­ge­stellt, um rund 5.000 Dritt- und Viert­kläss­lern in Ost­fries­land eine fun­dier­te Rad­fahr­aus­bil­dung zu ermög­li­chen. Neben Arbeits­hef­ten, Übungs- und Test­bö­gen sowie Fahr­rad­päs­sen ste­hen auch moder­ne digi­ta­le Lern­platt­for­men zur Ver­fü­gung, die eine inter­ak­ti­ve und spie­le­ri­sche Vor­be­rei­tung auf die Rad­fahr­prü­fung ermöglichen.

Ver­kehrs­wach­ten und Brand­kas­se sichern Aus­bil­dung für 5.000 Kinder

“Es ist wie­der so weit: Die jähr­li­che Rad­fahr­prü­fung in den Grund­schu­len steht vor der Tür”, erklärt Hajo Reer­s­he­mi­us, Gebiets­be­auf­trag­ter der ost­frie­si­schen Ver­kehrs­wach­ten. “Seit dem Beschluss des Kul­tus­mi­nis­te­ri­ums ist die Rad­fahr­aus­bil­dung für alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler der drit­ten oder vier­ten Klas­se ver­pflich­tend. Unser gemein­sa­mes Ziel mit der Brand­kas­se ist es, den Kin­dern nicht nur die Ver­kehrs­re­geln bei­zu­brin­gen, son­dern sie auch zu ver­ant­wor­tungs­vol­len Ver­kehrs­teil­neh­mern zu erziehen.”

Die­sen Gedan­ken unter­streicht auch Signe Foetz­ki, Pres­se­spre­che­rin der Brand­kas­se: “Heu­te erhal­ten die Ver­kehrs­wach­ten von uns ins­ge­samt rund 5.000 Aus­bil­dungs­ma­te­ria­li­en für die neu­en Dritt- und Viert­kläss­ler. Fahr­rä­der haben kei­ne Knautsch­zo­ne! Gera­de im länd­li­chen Raum, wo der Stra­ßen­ver­kehr oft weni­ger stark fre­quen­tiert ist, feh­len vie­len Kin­dern all­täg­li­che Übungs­mög­lich­kei­ten. Umso wich­ti­ger ist es, dass wir sie früh­zei­tig an den siche­ren Umgang mit dem Fahr­rad im Stra­ßen­ver­kehr heranführen.”

Ein Blick auf die Unfall­sta­tis­tik zeigt, dass sich die kon­ti­nu­ier­li­che Prä­ven­ti­ons­ar­beit lohnt. “Die Anzahl der Rad­fahr­un­fäl­le mit Kin­dern bis 14 Jah­ren ist in den letz­ten zehn Jah­ren ins­ge­samt rück­läu­fig”, freut sich Foetzki.

Rück­gang der Kinder-Radfahrunfälle

Hans-Frie­del Walt­her, Vor­sit­zen­der der Ver­kehrs­wacht Aurich, ergänzt: “Bun­des­weit wur­den laut Sta­tis­ti­schem Bun­des­amt im Jahr 2023 ins­ge­samt 9.336 Rad­fahr­un­fäl­le mit Per­so­nen­scha­den in der Alters­grup­pe bis 14 Jah­re regis­triert. In Ost­fries­land waren es 124. Ver­gleicht man die­se Zahl mit frü­he­ren Jah­ren, ist ein posi­ti­ver Trend erkenn­bar: 2014 zähl­ten wir noch 158 sol­cher Unfäl­le, 2019 waren es 140. Natür­lich bleibt jeder Unfall einer zu viel, doch die kon­ti­nu­ier­li­che Arbeit zahlt sich aus.”

Die Rad­fahr­aus­bil­dung setzt dabei auf eine Mischung aus klas­si­schen und digi­ta­len Lehr­ma­te­ria­li­en. “Neben den bewähr­ten Arbeits­hef­ten nut­zen die Kin­der Online-Por­ta­le mit inter­ak­ti­ven Übun­gen, Spie­len und Lern­vi­de­os”, erklärt Reer­s­he­mi­us. “The­men wie ver­kehrs­si­che­re Fahr­rä­der, Vor­fahrts­re­geln oder Gefah­ren wie der tote Win­kel wer­den metho­disch abwechs­lungs­reich ver­mit­telt. Eltern berich­ten oft über uner­war­te­te Defi­zi­te in der Moto­rik ihrer Kin­der, die durch geziel­tes Trai­ning aus­ge­gli­chen wer­den können.”

Digi­ta­les Ler­nen mit per­so­na­li­sier­tem Avatar

Signe Foetz­ki ergänzt: “Rei­ne Mal­bü­cher sind längst Ver­gan­gen­heit. Heut­zu­ta­ge geht es um inter­ak­ti­ve Lern­platt­for­men mit per­so­na­li­sier­ten Ava­ta­ren, QR-Codes und indi­vi­du­el­len Zugangs­da­ten. So kön­nen die Kin­der sowohl im Unter­richt als auch zu Hau­se wei­ter­übun­gen. Das neue Umwelt- und Nach­hal­tig­keits­ka­pi­tel sen­si­bi­li­siert zudem für ein umwelt­be­wuss­tes Verkehrsverhalten.”

Posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Verkehrssicherheit

Clau­dia Wil­ting, Lei­te­rin der Grund­schu­le Tan­nen­hau­sen, bestä­tigt die posi­ti­ven Effek­te: “Unse­re Schu­le liegt an einer stark befah­re­nen Lan­des­stra­ße zur Nord­see­küs­te. Wir beob­ach­ten, dass sich die Kin­der in den letz­ten Jah­ren immer siche­rer im Stra­ßen­ver­kehr bewe­gen. Die neu­en Lehr­ma­te­ria­li­en hel­fen enorm – sowohl in der Lern­kon­trol­le als auch in der prak­ti­schen Umset­zung. Beson­ders schwä­che­re Schü­ler pro­fi­tie­ren von den digi­ta­len Übungsportalen.”

Alle Grund­schu­len in Ost­fries­land haben die Mög­lich­keit, ihren Mate­ri­al­be­darf bei den Ver­kehrs­wach­ten vor Ort anzufordern:

In zehn Jah­ren 45.000 Kin­der ausgebildet

“Wir haben seit 2016 ins­ge­samt 45.000 Kin­der mit die­sen Unter­la­gen aus­ge­stat­tet”, berich­tet Foetz­ki. “Ins­ge­samt haben wir dafür bereits rund 170.000 Euro inves­tiert. Die Ver­kehrs­wach­ten tra­gen einen Teil der Kos­ten, doch den Löwen­an­teil über­neh­men wir. Wir kön­nen zwar nicht zäh­len, wie vie­le Unfäl­le durch rich­ti­ges Ver­hal­ten ver­hin­dert wur­den – aber jeder ver­hin­der­te Unfall ist ein Erfolg!”

Hans-Frie­del Walt­her betont die Bedeu­tung der Rad­fahr­aus­bil­dung: “Am Ende der Schu­lung beant­wor­ten die Kin­der einen Test­bo­gen mit 20 Fra­gen. Wer besteht, erhält den offi­zi­el­len Fahr­rad­pass und einen Auf­kle­ber für das Rad – dar­auf sind die Kin­der beson­ders stolz.”

Reer­s­he­mi­us zieht abschlie­ßend Bilanz: “Dank der Unter­stüt­zung der Brand­kas­se konn­ten wir das Unter­richts­ma­te­ri­al auch in die­sem Jahr wie­der kos­ten­los an die Schu­len ver­tei­len. Die­se kon­ti­nu­ier­li­che Aus­stat­tung ist kei­nes­wegs selbst­ver­ständ­lich – und dafür bedan­ken wir uns im Namen aller Eltern, Lehr­kräf­te und natür­lich der Kinder.”


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