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Wes­t­ov­er­le­din­gen: Pro­ble­me bei der Aus­wei­sung von Neu­bau­ge­bie­ten gelöst.

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Grü­nes Licht für Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen­pool durch Flurbereinigung

In der Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen kön­nen die Pro­ble­me bei der Aus­wei­sung von Neu­bau­ge­bie­ten auf­grund von feh­len­den Aus­gleichs­flä­chen schon bald gelöst wer­den. Grund dafür ist, dass das Minis­te­ri­um für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz das Flur­be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren Over­le­din­ger Moor zur Ein­lei­tung frei­ge­ge­ben hat.

„Vor­han­de­ne Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen wer­den zu einem grö­ße­ren Kom­plex zusam­men­ge­legt. In die­sem Gebiet kön­nen dann zukünf­tig Ersatz­maß­nah­men für meh­re­re Ein­grif­fe in die Natur gebün­delt wer­den. Somit haben wir für die nächs­ten Jah­re genü­gend Aus­gleichs­flä­chen zur Ver­fü­gung. Zudem haben die Maß­nah­men für den Natur- und Umwelt­schutz einen hohen Stel­len­wert.“, erklärt Bau­amts­lei­ter Mar­co Smid.

Mit den Pla­nun­gen für den Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen­pool hat die Gemein­de bereits vor meh­re­ren Jah­ren begon­nen. Zunächst war hier­für die Kon­zept­erstel­lung eines
Flur­be­rei­ni­gungs­ver­fah­rens für eine 1.400 Hekt­ar gro­ße Flä­che rund um die Rus­sen­stra­ße, wel­ches den Namen „Over­le­din­ger Moor“ trägt, not­wen­dig. Die­ses
Ver­fah­ren wur­de nun vom Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um bewil­ligt. Die Anord­nung des Flur­be­rei­ni­gungs­ver­fah­rens als Auf­takt ist im Juni 2021 zusam­men mit vier wei­te­ren ver­ein­fach­ten Flur­be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren im Amts­be­zirk Weser-Ems geplant.

„Der Bedarf an Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen nimmt bei den Kom­mu­nen ste­tig zu, wäh­rend gleich­zei­tig der Druck auf die Flä­chen steigt. Daher wur­de die Idee kon­kre­ti­siert, vor­han­de­ne gemein­de­ei­ge­ne Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen in zwei Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen­pools über ein Flur­be­rei­ni­gungs­ver­fah­ren zusam­men­zu­le­gen, um den anhal­ten­den Nut­zungs­kon­flikt zwi­schen not­wen­di­ger gemeind­li­cher Ent­wick­lung und Land­wirt­schaft nach­hal­tig und unter Ein­be­zie­hung aller Akteu­re zu ent­schär­fen.“, erklärt Dezer­nats­teil­lei­te­rin Mar­lies Wieg­haus von der Geschäfts­stel­le Aurich des Amtes für regio­na­le Lan­des­ent­wick­lung Weser-Ems.

Das Kon­zept sieht neben dem Flä­chen­ma­nage­ment einen Wege­aus­bau auf einer Län­ge von rd. 7 km vor. Neben die­ser Ver­bes­se­rung der Agrar­struk­tur durch den Wege­aus­bau soll im Rah­men des Ver­fah­rens auch eine Ver­bes­se­rung der Besitz­struk­tur aller land­wirt­schaft­li­chen Grund­ei­gen­tü­mer vor­ge­nom­men werden.

Damit kann die Gemein­de nun wei­te­re Über­le­gun­gen in Bezug auf eine Flä­chen­aus­wahl für den Kom­pen­sa­ti­ons­flä­chen­pool anstel­len. Es sol­len vor allem höher­wer­ti­ge Aus­gleichs­flä­chen ent­ste­hen und der Ver­brauch von land­wirt­schaft­li­chen Flä­chen für ver­ein­zel­te Kom­pen­sa­ti­on redu­ziert wer­den. Ziel ist unter ande­rem die Wie­der­her­stel­lung eines Hoch­moor­kom­ple­xes, was der ursprüng­li­chen Vege­ta­ti­on des Over­le­din­ger Moo­res ent­spricht. Dazu ist der Bau von Pol­der­flä­chen auf Torf­flä­chen ange­dacht, wel­che das Ober­flä­chen­was­ser zurück­hal­ten kön­nen, um die typi­sche Hoch­moor­ve­ge­ta­ti­on zum Wach­sen zu bringen.

Bür­ger­meis­ter Theo Dou­wes freut sich dar­über, dass die Schaf­fung des Pools nun ange­gan­gen wer­den kann. Von der ers­ten Idee 2015 bis zur jetzt anste­hen­den Ein­lei­tung des Flur­be­rei­ni­gungs­ver­fah­rens ist es ein lan­ger Weg gewe­sen. „Umso mehr freut es mich, dass nicht nur die Pro­ble­ma­tik feh­len­der Aus­gleichs­flä­chen nun bald für meh­re­re Jah­re gelöst wer­den kann, son­dern auch ein Bei­trag für den Natur­schutz geleis­tet wer­den kann. Bei allen Auf­wer­tungs­maß­nah­men wer­den die Inter­es­sen der Land­wir­te vor Ort star­ke Berück­sich­ti­gung fin­den, um ein lang­fris­ti­ges Mit­ein­an­der von Land­wirt­schaft, Mensch und Natur zu gewährleisten.“


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