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“Wind­ener­gie in Nie­der­sach­sen: Kri­tik an Lan­des­re­gie­rung — Thie­le stellt Fra­gen zur Windflächenstudie”

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Foto: Für die Umset­zung der Ener­gie­wen­de bedarf es ver­läss­li­cher, recht­li­cher Rah­men­be­din­gun­gen. Das gilt nach Wor­ten des CDU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Ulf Thie­le auch bei der Aus­wei­sung neu­er Flä­chen für Wind­ener­gie. Foto: Jür­gen Eden/Wahlkreisbüro Ulf Thiele
 
 
Die vom grü­nen Umwelt­mi­nis­ter Chris­ti­an Mey­er Anfang Febru­ar vor­ge­stell­te Windflächenpotenzialstudie 2023 wirft zahl­rei­che Fra­gen auf. So sind die Grund­la­gen der Stu­die für die Aus­schluss­ge­bie­te nicht trans­pa­rent. Daher hat der hie­si­ge Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Ulf Thie­le aus Stall­brüg­ger­feld eine Anfra­ge an die Lan­des­re­gie­rung gestellt.
 
Denn für den Land­kreis Leer erge­be sich laut Stu­die ein theo­re­ti­sches Poten­zi­al in Höhe von 3,76 % der Gesamt­flä­che für den Aus­bau von Wind­ener­gie. Tat­säch­lich sieht die Unter­su­chung nur ein Poten­zi­al in Höhe von 1,72 Pro­zent als mög­li­che Flä­che für den Aus­bau der Wind­kraft. „Die Stu­die wirft bei mir vie­le Fra­gen auf. Daher gibt es drin­gen­den Klä­rungs­be­darf für die Regi­on Ost­fries­land. Ich kann mich nach wie vor nicht des Ein­drucks erweh­ren, dass es sich um eine rei­ne PR-Show mit wenig Aus­sa­ge­kraft han­del­te“, sagt Thie­le. So möch­te der Christ­de­mo­krat erst­mal grund­sätz­lich wis­sen, wel­che Flä­chen im Land­kreis Leer für die Errich­tung von Wind­ener­gie­an­la­gen als poten­ti­al geeig­net erach­tet wer­den. Sehr hoch wir­ke der Unter­schied zwi­schen dem theo­re­ti­schen Flä­chen­po­ten­zi­al von 3,76 Pro­zent zur ange­ge­be­nen nutz­ba­ren Flä­che von 1,72 Pro­zent. So stel­le sich die Fra­ge, wie die Ausschlussflächen im Land­kreis Leer ermit­telt wur­den und wel­che Rechts­vor­schrif­ten dafür Anwen­dung fan­den. „Wenn hier nicht rechts­si­cher agiert wird, droht eine Kla­ge­wel­le, mit dem Ergeb­nis, dass die Ener­gie­wen­de noch stär­ker ins Sto­cken gerät“, ist sich Thie­le sicher. Sowohl die Kom­mu­nen und die Bevöl­ke­rung, als auch Inves­to­ren und Betrei­ber benö­ti­gen nach sei­nen Wor­ten nun end­lich ver­läss­li­che Rah­men­be­din­gun­gen, auf die sie sich dann ein­stel­len kön­nen“ mahnt Thiele.
 
Die Stu­die mit dem Titel „Wind­po­ten­zi­al­stu­die Nie­der­sach­sen“ wur­de im Auf­trag des Minis­te­ri­ums für Umwelt, Ener­gie und Kli­ma­schutz durch das Fraun­ho­fer-Insti­tut für Ener­gie­wirt­schaft und Ener­gie­sys­tem­tech­nik, sowie die Bosch & Part­ner GmbH erstellt. Laut Pres­se­mit­tei­lung des nie­der­säch­si­schen Umwelt­mi­nis­te­ri­ums vom 6. Febru­ar 2023 rech­net die Stu­die, das durch das Windflächenbedarfsgesetz des Bun­des das vor­ge­schrie­be­ne Ziel für Nie­der­sach­sen von 2,2 % der Landesfläche auf die ein­zel­nen Pla­nungs­re­gio­nen nach fach­li­chen Kri­te­ri­en um. Auf der Basis der Stu­die soll per Gesetz gere­gelt wer­den, wie viel Windfläche in den kreis­frei­en Städten und den Land­krei­sen min­des­tens aus­zu­wei­sen sei. „Kri­te­ri­en wie Besied­lungs­dich­te, Abstän­de zur Wohn­be­bau­ung, Belan­ge der Bun­des­wehr, Ver­kehrs­we­ge, Was­ser­flä­chen, FFH‑, Natur­schutz- und Vogel­schutz­ge­bie­te und wei­te­re Punk­te spie­len dabei eine wich­ti­ge Rol­le, um Rechts­si­cher­heit her­zu­stel­len“, so Thie­le. Dabei unter­strich er sei­ne Ein­schät­zung, dass der grü­ne Umwelt­mi­nis­ter Mey­er die Ver­ant­wor­tung für durch sei­ne Gesetz­ge­bung ver­ur­sach­te Rechts­un­si­cher­hei­ten bei den Krei­sen und Kom­mu­nen abla­den wolle.

 
 
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“Kos­ten­lo­se Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen: Wor­auf beim Kauf von Mini-Solar­an­la­gen zu ach­ten ist”

Der Lese­r­ECHO-Ver­lag und Elek­tro­meis­ter Micha­el Ger­brand aus Flachs­meer laden regel­mä­ßig zu kos­ten­lo­sen Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen zum The­ma Mini-Solar­kraft­wer­ke/­Bal­kon­kraft­wer­ke am Ver­lags­ge­bäu­de des Lese­r­ECHO-Ver­lags (Ihre­ner Str. 182, 26810 Ihren/Westoverledingen) ein.

Anhand einer auf­ge­bau­ten Mus­ter­an­la­ge haben Inter­es­sen­ten die Mög­lich­keit, den genau­en Auf­bau eines sol­chen Kraft­werks zu begut­ach­ten und Fra­gen zu stel­len. Es wer­den alle Kom­po­nen­ten einer Mini-Solar­an­la­ge/­Bal­kon­kraft­werk vor­ge­führt, um ein bes­se­res Ver­ständ­nis für das The­ma zu schaffen.

Wenn Sie sich für eine Teil­nah­me an einer unse­rer kos­ten­lo­sen Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen inter­es­sie­ren, kon­tak­tie­ren Sie uns ger­ne per E‑Mail unter: info@leserecho.de.

 

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