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Niedersächsisches Jagdgesetz: Naturschutz und Tierschutz sollen gestärkt werden

Das Niedersächsische Kabinett hat am (heutigen) Dienstag einem überarbeiteten Gesetzentwurf zur Änderung des Niedersächsischen Jagdgesetzes (NJagdG) zugestimmt. Vorangegangen war eine Auswertung der Stellungnahmen der Verbandsbeteiligung.
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Mit dem Gesetz stärken wir den Naturschutz und den Tierschutz und vereinfachen die Verwaltung. Die rechtlichen Vorgaben spiegeln die hohen Anforderungen an die Jägerinnen und Jäger wider. Der Aufbau und der Umbau stabiler Mischwälder soll mit angepassten Schalenwildbeständen unterstützt werden.”
Das Problem: Bei regional zu hohen Schalenwildbeständen können sich die Wälder auf Grund des Verbisses nicht im benötigten Maße verjüngen. Allein in Niedersachsen müssen jedoch mehr als 50.000 Hektar Schadflächen, die in den vergangenen drei Jahren durch Stürme und Dürre entstanden sind, wieder bewaldet werden. Dabei soll der Waldaufbau und der Waldumbau möglichst ohne Schutzmaßnahmen — wie beispielsweise Zäune — sichergestellt werden. Denn das Wild braucht den gesamten Lebensraum.
Das Gesetz sieht eine Genehmigung von dreijährigen Abschussplänen bei Rot‑, Dam- und Muffelwild vor. Bisher gab es einjährige Abschusspläne mit Ausnahme des Rehwildes, hier gibt es bereits seit 2001 dreijährige Abschusspläne. Damit können viele Genehmigungen von Abschussplänen und Nachbewilligungen von Abschüssen im laufenden Jagdjahr entfallen. Der bisher übliche Abschussplan für Rehwild wird außerdem durch einen Abschussplan mit maximal 30-prozentiger Überschreitung ersetzt. So können Jägerinnen und Jäger ohne behördliche Maßregelungen Rehwild entsprechend erlegen. Damit wird die Bejagung des Rehwildes verstärkt in die Verantwortung der Revierinhaber und Grundbesitzer gelegt.
Das Gesetz stellt weiterhin hohe Anforderungen an den Tierschutz: Den Sachkundenachweis für die Fangjagdausübung wird es zum Beispiel weiterhin geben. Hintergrund ist, dass die notwendigen Fertigkeiten im Rahmen der Vorbereitung auf die Jägerprüfung nicht umfänglich abgedeckt werden. Regelungen zur Aufnahme des Wolfes in das Jagdgesetz sind in diesem Entwurf nicht enthalten. Für die Fraktionen besteht die Möglichkeit, eine Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht im Rahmen der parlamentarischen Beratungen einzubringen.
Der Gesetzesentwurf soll nun in den Landtag eingebracht werden. Ziel ist eine Verabschiedung des Gesetzes zu Beginn des Jahres 2022, damit die Regelungen mit Beginn des neuen Jagdjahres 2022/2023 am 1. April 2022 in Kraft treten können. Die letzte große Novellierung des NJagdG trat am 1. April 2001 in Kraft. In der Zwischenzeit wurden mehrfach kleinere Anpassungen vorgenommen.
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Beschwerde beim Notar einreichen: So hilft die Notarkammer

Das Landgericht Aurich: Hier werden Beschwerden über Notarkosten im Rahmen des Kostenbeschwerdeverfahrens geprüft — Foto: Ingo Tonsor @LeserECHO
Beschwerden bei Notaren: Ihre Rechte und Wege zur Klärung
Notare übernehmen eine zentrale Rolle bei rechtlich wichtigen Angelegenheiten, wie Immobilienkauf, Testament oder Vertragsbeurkundung. Trotz größter Sorgfalt kann es vorkommen, dass Beteiligte mit der Arbeit eines Notars nicht zufrieden sind. Die Notarkammer ist in solchen Fällen Ihre erste Anlaufstelle.
Wie funktioniert das Beschwerdeverfahren?
Die Notarkammer fühlt sich besonders den Rechtsuchenden verpflichtet. Wenn Sie Beschwerden gegen die Arbeit eines Notars haben, können Sie diese schriftlich bei der Geschäftsstelle der Notarkammer einreichen. Ziel der Kammer ist es, Vermittler zwischen Beschwerdeführer und Notar zu sein und eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Wichtig: Die Kammer prüft nicht automatisch die Rechtmäßigkeit der Tätigkeit, sondern vermittelt zwischen den Beteiligten.
Was gilt für Beschwerden über Notarkosten?
Nicht alle Beschwerden können direkt von der Notarkammer entschieden werden. Kostenrechnungen fallen in ein eigenes Verfahren:
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Das sogenannte Kostenbeschwerdeverfahren (§ 156 KostO) wird bei dem Landgericht eingeleitet, in dessen Bezirk der Notar tätig ist.
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Auf diesem Weg können Sie prüfen lassen, ob die erhobenen Notarkosten gesetzeskonform sind.
Tipps für Beschwerdeführer
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Schriftlich einreichen: Beschwerde klar formulieren und alle relevanten Unterlagen beifügen.
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Fristgerecht handeln: Beschwerden sollten möglichst zeitnah nach dem Vorfall erfolgen.
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Klarheit über den Zuständigkeitsbereich: Die Notarkammer vermittelt bei Beschwerden über die Arbeit des Notars, nicht bei Fragen zu den Gebühren.
Zusammenfassung
Beschwerden bei Notaren sind geregelt und bieten Ihnen die Möglichkeit, Unzufriedenheit offiziell zu äußern und klären zu lassen. Die Notarkammer unterstützt als Vermittler, während Kostenfragen über das Kostenbeschwerdeverfahren beim Landgericht behandelt werden. So bleibt der Schutz der Rechtsuchenden gewährleistet.
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Notarkosten verstehen: So viel kostet ein Notar wirklich

Streng geschützt: Verwendung des Niedersächsischen Landeswappens nur mit Genehmigung
Notarkosten: Was Sie wissen sollten
Wer einen Notar beauftragt, fragt sich oft: „Was kostet ein Notar eigentlich?“ Die Antwort ist gesetzlich klar geregelt, damit Transparenz und Fairness für alle Beteiligten gewährleistet sind. Notare dürfen ihre Gebühren nicht willkürlich festlegen – und das hat seinen Grund.
Gesetzlich vorgeschriebene Notarkosten
Notare sind verpflichtet, ihre Amtstätigkeit nach gesetzlich festgelegten Gebühren abzurechnen. Das bedeutet:
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Vereinbarungen über niedrigere oder höhere Kosten sind nicht erlaubt.
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Die Kosten richten sich nach dem Bedeutungsgrad des Geschäfts, nicht nach dem zeitlichen Aufwand oder der Art der Tätigkeit.
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Der Gesetzgeber möchte sicherstellen, dass die freie Wahl des Notars nicht von einem vermeintlich „günstigen Preis“ beeinflusst wird.
Diese Regelung schützt sowohl Verbraucher als auch Unternehmen. So können alle Beteiligten sicher sein, dass die Notarkosten fair und transparent berechnet werden.
Wovon hängen die Notarkosten ab?
Die Höhe der Gebühren richtet sich nach dem sogenannten Geschäftswert. Dieser Wert ergibt sich aus dem wirtschaftlichen Wert des jeweiligen Rechtsgeschäfts – zum Beispiel beim Kauf einer Immobilie, bei Schenkungen oder Erbangelegenheiten.
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Beispiel Immobilie: Je höher der Kaufpreis, desto höher die Notargebühren.
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Beispiel Testament oder Erbvertrag: Komplexe Regelungen können höhere Gebühren bedeuten, da der Geschäftswert hier maßgeblich ist.
Wichtig: Nicht die Dauer oder der Umfang der Arbeit des Notars entscheidet über die Kosten, sondern ausschließlich der wirtschaftliche Wert des beurkundeten Geschäfts.
Warum das wichtig ist
Die gesetzliche Regelung der Notarkosten bietet Sicherheit und Planbarkeit für alle Beteiligten. Sie schützt davor, dass Interessenkonflikte oder Preisvergleiche die Auswahl eines Notars beeinflussen. So können Sie sich darauf verlassen, dass der Notar unabhängig, unparteiisch und fair tätig wird.
Notarkosten sind gesetzlich geregelt und transparent. Wer die Hintergründe kennt, kann sich gut auf die Beurkundung vorbereiten und versteht, warum der Preis nicht variabel ist. Die Kosten spiegeln immer den Wert des Rechtsgeschäfts wider – nicht den Aufwand des Notars.

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Notar – Ihr verlässlicher Partner für wichtige rechtliche Entscheidungen

Streng geschützt: Verwendung des Niedersächsischen Landeswappens nur mit Genehmigung
Was ist ein Notar und welche Aufgaben hat er?
Ein Notar ist ein unabhängiger, gesetzlich zugelassener Rechtsexperte, der Bürgerinnen und Bürger, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie deren Vertragspartner in wichtigen und oft komplizierten Rechtsangelegenheiten berät. Dabei ist der Notar stets verschwiegen und unparteiisch.
Notare helfen, Rechtsbeziehungen sicher zu gestalten und dienen als Mittler zwischen den Interessen der Beteiligten. Ihre Hauptaufgaben liegen in der Beurkundung und Beglaubigung:
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Beurkundung von Verträgen: Der Notar erstellt rechtsverbindliche Urkunden, z. B. für den Kauf oder Verkauf von Immobilien, Ehe- und Erbverträge. Für manche Rechtsgeschäfte schreibt das Gesetz sogar die Mitwirkung eines Notars vor, um die Beteiligten vor rechtlichen und wirtschaftlichen Risiken zu schützen.
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Beglaubigung von Unterschriften, Handzeichen und Abschriften: Damit wird die Echtheit von Dokumenten sichergestellt.
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Erstellung vollstreckbarer Urkunden: Aus diesen Urkunden kann, ähnlich wie aus einem gerichtlichen Urteil, die Zwangsvollstreckung erfolgen. Auch Schiedssprüche sind nur dann vollstreckbar, wenn sie von einem Notar oder Gericht bestätigt wurden.
Typische Bereiche, in denen ein Notar unterstützt:
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Immobilien: Kauf, Verkauf, Schenkung, Nießbrauch, Hypotheken, Grundschulden
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Ehe und Partnerschaft: Ehevertrag, Scheidungsvertrag, Partnerverträge, Adoptionen
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Erbe und Schenkung: Testament, Erbvertrag, Nachlassverteilung, vorweggenommene Erbfolge, Schenkungsverträge
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Unternehmerische Angelegenheiten: Unternehmensgründung, Umstrukturierung, Handelsregisteranmeldungen, Übertragung von Geschäftsanteilen
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Vorsorge: Betreuungs- und Patientenverfügungen
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Mediation und Schlichtung: Scheidungsvereinbarungen, Nachlassauseinandersetzungen, Schiedstätigkeit
Darüber hinaus übernehmen Notare auch weitere Aufgaben, wie z. B.:
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Durchführung von Verlosungen und Auslosungen
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Freiwillige Versteigerungen oder Vermittlung bei Nachlass- und Gesamtgutauseinandersetzungen
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Beratung und Vertretung in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit
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Tätigkeiten als Schiedsrichter, Abnahme von Eiden, Ausstellung von Bescheinigungen, Verwahrung von Wertpapieren und Kostbarkeiten
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Erstellung von Vermögensverzeichnissen
Ein Notar steht grundsätzlich jedem Rechtsuchenden mit seiner Urkundstätigkeit zur Verfügung. Er sorgt dafür, dass Verträge und Vereinbarungen rechtssicher und fair gestaltet werden und bietet damit wertvolle Unterstützung in allen Lebens- und Geschäftslagen.
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