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Stadt Leer: Unterstützungsunterschriften sind ungültig

Die bisher eingereichten Unterstützungsunterschriften sind ungültig Dem Wahlamt der Stadt Leer ist der gleiche Fehler unterlaufen wie der Stadt Norden. Die Formblätter für eine Unterstützungsunterschrift für die anstehende Kommunalwahl wurden fehlerhaft herausgegeben. Nach der Kommunalwahlordnung trägt die Wahlleitung den Namen der Partei oder das Kennwort der Wählergruppe oder im Falle eines Einzelwahlvorschlags den Namen der Einzelperson in die Formblätter ein. Das Wahlamt der Stadt hat die Formblätter jedoch ohne diese Angaben herausgegeben. So wäre es theoretisch möglich, Unterstützungsunterschriften zu sammeln und erst später die oben genannten Daten einzutragen. Unterstützer*innen wüssten dann zum Zeitpunkt der Unterschrift nicht, wessen Kandidatur sie unterstützen. „Selbstverständlich gehen wir nicht davon aus, dass jemand so etwas machen würde, aber die gesetzlichen Regelungen sollen diesen Fall verhindern. Wir möchten nicht, dass die Wahl aufgrund dieses Formfehlers angefochten werden kann und daher haben wir, als wir den Fehler am Freitag festgestellt haben, umgehend mit den Betroffenen, die schon Unterstützungsunterschriften eingereicht haben, Kontakt aufgenommen“, so die stellvertretende Wahlleiterin Ayélé Wallace. Die Einzelbewerber Jörg Penning und Claus-Peter Horst sowie Michael Runden von der Leeraner Wählergemeinschaft traf diese Nachricht natürlich hart. Doch reagierten alle drei sehr souverän und zeigten sich kooperativ.
Die Verwaltung beabsichtigte den Bewerbern zu helfen, indem sie die bisherigen Unterstützer*innen schriftlich kontaktiert. Aus datenschutzrechtlichen Gründen ist eine direkte Kontaktaufnahme durch die Stadt mit den Unterstützern*innen jedoch nicht möglich. Die personenbezogenen Daten wurden dem Abgeordneten bzw. den Bürgermeisterkandidaten zur Verfügung gestellt. Die Einwilligung kann nicht zur Verwendung auf die Stadt ausgeweitet werden.
Aller Voraussicht nach verringert sich die Zahl der benötigten Unterstützungsunterschriften kurzfristig. Hintergrund dafür ist eine beabsichtigte Änderung des Niedersächsischen Kommunalwahlgesetzes, welches eine coronabedingte Sonderregelung erhalten soll. Diese soll nach Auskunft des Niedersächsischen Städtetages voraussichtlich am 10. Juni 2021 vom Landtag beschlossen werden. Danach verringert sich die erforderliche Anzahl von Unterstützungsunterschriften für einen Wahlvorschlag deutlich.
„Die beiden Einzelbewerber müssen dann anstelle von jeweils 190 Unterschriften, voraussichtlich noch einmal 76 Unterschriften einsammeln.“, so Ayélé Wallace. Die Leeraner Wählergemeinschaft hat es ebenfalls etwas leichter. Sie benötigt für ihren Wahlvorschlag für jeden der zwei Wahlbereiche statt 30 voraussichtlich jeweils 12 Unterstützungsunterschriften. Es ist nicht nötig, dass eine Person, die bereits mehr als die erforderlichen Unterstützungsunterschriften gesammelt hatte, alle noch einmal einreichen muss.
Heute erhalten die Betroffenen die neuen Formblätter für die Sammlung ihrer Unterstützungsunterschriften. „Ich hoffe, dass sich viele der Unterstützer*innen bei den Kandidaten melden und sich so der Aufwand in Grenzen hält. Glücklicherweise wurde der Fehler noch rechtzeitig entdeckt, denn noch ist bis zum 26. Juli Zeit. Dann endet um 18 Uhr die Frist, um Wahlvorschläge einzureichen. Wir möchten uns noch einmal in aller Form für diesen Fehler entschuldigen“, sagt die stellvertretende Wahlleiterin. Wie in Norden organisieren auch in Leer die zuständigen Mitarbeiter*innen erstmals eine Kommunalwahl.
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Ein Jahrhundert Kleingartenkultur in Leer: Geschichte, Entwicklung und Gemeinschaft im Kleingartenbauverein Leer e. V.

Der Kleingartenbauverein Leer e. V. – Mehr als 100 Jahre gelebte Gartenkultur in Ostfriesland
Der Kleingartenbauverein Leer e. V. ist weit mehr als nur ein Zusammenschluss von Hobbygärtnern – er ist ein Spiegel der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen des 20. und 21. Jahrhunderts in Ostfriesland. Mit seiner über 100-jährigen Geschichte gehört er zu den ältesten und traditionsreichsten Kleingartenvereinen der Region.
Die Gründungsjahre (1919–1925): Aufbau und Versorgung
Am 22. Mai 1919 gründeten 143 engagierte Bürger den Kleingartenbauverein Leer mit dem Ziel, die Eigenversorgung der Bevölkerung mit Obst und Gemüse zu sichern – ein dringendes Bedürfnis in der Nachkriegszeit. Die Anbaufläche betrug zu Beginn fünf Hektar, doch der Bedarf stieg rasant: Bereits 1921/22 kamen zusätzliche 10,8 Hektar an anderen Standorten sowie weitere kleinere Flächen hinzu.
Die Mitgliederzahl explodierte auf 575, was die Verwaltung vor große Herausforderungen stellte. Um eine gerechte Landverteilung zu gewährleisten, wurde zunächst jedem Mitglied eine Fläche von maximal 1.000 Quadratmetern zugeteilt. Später wurde die Vergabe nach der Familiengröße geregelt – ein System, das jedoch auch zu Missbrauch führte. Wer beim “Schummeln” ertappt wurde, musste mit sofortiger Kündigung rechnen.
Pachtzahlungen wurden in den Anfangsjahren in Pfennigen entrichtet, ab 1923 in Reichsmark. Während andere Kleingartenanlagen wie in Norden oder Aurich alternative Zahlungsformen wie die “Kartoffelwährung” einführten, blieb man in Leer beim Geld. Dies führte zu Spannungen, insbesondere bei der geplanten Pachterhöhung 1923, die aufgrund hoher Pflugkosten auf bis zu 15 RM/qm steigen sollte – ein Vorschlag, der nach massiven Protesten verworfen wurde.
Die 1930er Jahre: Neue Ordnung unter dem Dritten Reich
Ab dem 1. Oktober 1934 zählte der Verein 292 Mitglieder. Die nationalsozialistische Regierung griff auch in die Strukturen der Kleingartenvereine ein. Der sogenannte “Vereinsleiter” führte Fortbildungspflichten ein – dreimaliges Fehlen bedeutete den Verlust der Parzelle. Trotz der restriktiven Maßnahmen stieg die Mitgliederzahl bis 1936 wieder auf 306.
Wiederaufbau nach dem Krieg (1945–1952)
Nach dem Zweiten Weltkrieg war das Vereinsleben nahezu zum Erliegen gekommen. Sechs engagierte Gartenfreunde riefen 1945 eine Wiederbelebung des Vereinslebens ins Leben. Die Gärten waren schlecht bewirtschaftet, die Pachtflächen auf nur 25 Hektar geschrumpft. Doch der Neuanfang gelang: Bis 1948 wuchs die Fläche auf 46 Hektar, die Mitgliederzahl stieg auf über 1.200.
Der wirtschaftliche Aufschwung ab 1950 brachte allerdings neue Herausforderungen: Viele Flächen mussten dem Wohnungsbau weichen. 1952 waren nur noch 827 Mitglieder aktiv. Trotz dieser Einbußen gelang es dem Verein, neue Flächen zu sichern – allerdings nicht ohne Schwierigkeiten. Ein geplanter Flächenerwerb 1951 scheiterte an formalen Fehlern seitens der Stadt.
Die heutige Anlage entsteht (1954–1976)
Ein Wendepunkt war das Jahr 1954: Dank der Unterstützung des damaligen Baurats Bruns konnte eine Fläche von 1,89 Hektar Grünland gepachtet werden – der Beginn der heutigen Anlage “Am Westerhammrich”. Da einige Mitglieder aufgaben, wurden die Parzellen auf 450 bis 500 Quadratmeter verkleinert. Dies ermöglichte eine bessere Nutzung der Fläche und mehr Parzellen für neue Mitglieder.
Die Infrastruktur wurde schrittweise verbessert. 1956 erfolgte der Anschluss an das Wassernetz, 1957 wurde ein in Handarbeit gebauter Geräteschuppen zum Vereinsheim umfunktioniert. Toiletten und Lagerflächen kamen 1965 hinzu, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Die Elektrifizierung der Anlage begann 1976 mit dem ersten provisorischen Stromanschluss.
Das moderne Vereinsleben (1983 bis heute)
Seit dem 1. April 1983 gilt das Bundeskleingartengesetz, das auch in Leer Anwendung findet. Heute umfasst die Kleingartenanlage “Am Westerhammrich” etwa 5,99 Hektar Fläche mit 109 Parzellen. Die Gärten sind in Hecken eingefasst, über befestigte Wege erreichbar und durch Gemeinschaftsflächen wie Streuobstwiesen, eine Lehrimkerei und einen Festplatz ergänzt.
Die Parzellen bieten Raum für gärtnerische Kreativität, Selbstversorgung, Naturpädagogik und soziale Begegnung. Die jährlichen Mitgliedsbeiträge und die verpflichtenden Gemeinschaftsstunden sichern die Pflege und Weiterentwicklung der Anlage. Die Gartenordnung regelt alle Belange von Pflege, Müllentsorgung und Öffnungszeiten bis hin zu Bauvorhaben und Lärmschutz.

Vorstand und Organisation
Der Verein wird von einem engagierten Vorstand geführt:
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1. Vorsitzender: Helmut Aden
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2. Vorsitzender: Mehmet Yaman (auch Landaufseher)
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Schatzmeister: Michael van Hove
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Schriftführer: Keno Harders
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Beisitzerin: Lisa Tirrel
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Beisitzer: Joachim Winter, Timo Voskamp
Kontaktinformationen, Sprechzeiten und aktuelle Hinweise finden sich auf der Website des Vereins oder am Aushang in der Anlage.
Ein Ort der Begegnung und Naturerfahrung
Der Kleingartenbauverein Leer e. V. ist heute ein lebendiger Treffpunkt für alle Generationen – vom erfahrenen Gärtner bis zur jungen Familie. Er vereint Tradition und Moderne, bietet Erholung, Natur und eine starke Gemeinschaft. Ein Beweis dafür, dass Kleingärten auch heute noch zeitgemäß und gesellschaftlich wertvoll sind.
Standort: Kleingartenanlage “Am Westerhammrich“
An den Gärten, 26789 Leer
Besuchszeiten:
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März bis Oktober: täglich bis 19 Uhr
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November bis Februar: samstags und sonntags bis 19 Uhr
Interessierte sind herzlich eingeladen, sich über Mitgliedschaft und freie Parzellen zu informieren – der Verein freut sich über neue Mitstreiter im Grünen!
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Tierheim Emden: Kater Loomy wünscht sich Liebe, Ruhe und ein sicheres Plätzchen

Einzelprinz Loomy sucht sein Traumzuhause
Emden – Er ist wunderschön, eigenwillig und sensibel: Kater Loomy, unser Tierheimtier des Monats, sucht ein liebevolles Zuhause mit Feingefühl. Seit Januar 2025 lebt der etwa 2018 geborene Kater im Tierheim Emden – eine große Umstellung, mit der Loomy anfangs schwer zurechtkam. Grummeln, Knurren und auch mal ein Pfotenhieb machten deutlich: Loomy fühlte sich überfordert.
Um ihm Zeit zum Ankommen zu geben, bekam er ein Einzelzimmer – fernab vom Trubel und den anderen Katzen. Dort zeigte sich schnell: Hinter der rauen Schale steckt ein sanfter Kater mit großem Bedürfnis nach Ruhe und Sicherheit.
Mit viel Geduld, Fingerspitzengefühl und einem geregelten Tagesablauf hat Loomy begonnen, Vertrauen zu fassen. Mittlerweile genießt er die Nähe der Tierpfleger – lässt sich streicheln und zeigt sich verschmust. Doch auch heute kann es in stressigen Momenten passieren, dass er überfordert reagiert. Loomy braucht Menschen, die das verstehen und ihn so nehmen, wie er ist.
Gesundheitlich ist der kastrierte Kater empfindlich. Er neigt bei Stress zu Magenproblemen, weshalb er spezielles Futter (Sensitive Nass- und Trockenfutter) bekommt – und das auch in seinem neuen Zuhause beibehalten sollte.
Loomy ist ein kleiner Ausbrecherkönig mit Köpfchen – Türen öffnen? Kein Problem! Wer ihm ein Zuhause geben möchte, sollte also ein Auge auf neugierige Entdeckungsreisen haben. Am liebsten würde Loomy auch mal draußen entspannen, sonnen und die frische Luft genießen. Ein abgesicherter Garten oder Balkon wäre für ihn ideal.
Gesucht wird ein ruhiges Zuhause ohne andere Tiere oder Kinder – ein Platz, an dem Loomy endlich ankommen darf.
💛 Sie möchten Loomy kennenlernen?
Das Tierheim Emden freut sich über Ihre Kontaktaufnahme!
📞 Telefonisch erreichbar: Mo–Fr von 15 bis 16 Uhr
📧 Oder per Mail an: info@tierheim-emden.de

Tierheim Emden – Zuflucht für Tiere in Not
Das Tierheim Emden ist eine wichtige Anlaufstelle für Tiere, die aus unterschiedlichen Gründen ihr Zuhause verloren haben. Hier finden Hunde, Katzen und Kleintiere vorübergehend Schutz, Versorgung und Zuwendung.
Ein engagiertes Team aus Fachkräften und Ehrenamtlichen sorgt täglich für das Wohl der Tiere – von der medizinischen Betreuung bis zur liebevollen Pflege. Ziel ist es, für jedes Tier ein passendes, dauerhaftes Zuhause zu finden.
Interessierte haben die Möglichkeit, die Tiere persönlich kennenzulernen – sei es während der Öffnungszeiten oder nach Terminvereinbarung. Eine verantwortungsvolle Vermittlung steht im Mittelpunkt: Mensch und Tier sollen gut zueinander passen.
Das Tierheim Emden versteht sich nicht nur als Vermittlungsstelle, sondern auch als Ort des Tierschutzes und der Aufklärung – mit Herz und Verstand für das Wohl der Tiere.
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Gitta Connemann aus Hesel jetzt Staatssekretärin im Bundeskabinett

Gitta Connemann wird Parlamentarische Staatssekretärin – „een van uns“ auf der Regierungsbank
Berlin/Hesel. Es ist ein Novum für den Landkreis Leer: Mit Gitta Connemann nimmt erstmals eine Bürgerin aus der Region auf der Regierungsbank Platz. Die Bundestagsabgeordnete aus Hesel wurde jetzt zur Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, Katherina Reiche, ernannt. Gleichzeitig wird sie Beauftragte der Bundesregierung für den Mittelstand – ein Amt mit großer Verantwortung in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten.
Ernannt wurde Connemann von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Friedrich Merz – ihre Unterschriften stehen auf der offiziellen Ernennungsurkunde. Damit erhält die Ostfriesin eine Schlüsselrolle innerhalb der Bundesregierung.
„Es ist eine Ehre. Denn ich darf unseren mittelständischen Betrieben und ihren Mitarbeitern Gesicht und Stimme geben“, sagt Connemann zu ihrer neuen Aufgabe.
Zugleich zeigt sie sich realistisch angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage:
„Aber ich habe auch Respekt vor der Aufgabe. Deutschland ist im 3. Jahr der Rezession. Die deutsche Wirtschaft schrumpft. Arbeitsplätze gehen verloren. Deutschland und die Deutschen sind ärmer geworden in den letzten drei Jahren. Es muss sich schnell etwas ändern. Wir brauchen die Wende. Dafür will ich mich kümmern.“
Als Parlamentarische Staatssekretärin wird Connemann Bundesministerin Katherina Reiche bei der Erfüllung der Regierungsaufgaben unterstützen und sie bei öffentlichen Terminen vertreten. Mit ihrer neuen Doppelrolle wird sie zur direkten Ansprechpartnerin für die Belange des Mittelstandes – jenes wirtschaftlichen Rückgrats, das besonders in Ostfriesland eine zentrale Rolle spielt.
Trotz des Berliner Amtes macht Connemann eines deutlich: Ihr Engagement vor Ort bleibt ungebrochen. Viele Bürgerinnen und Bürger fragen sich, ob die Heselerin auch weiterhin in ihrer Heimat präsent sein wird. Ihre Antwort darauf ist eindeutig:
„Ja. Keine Sorge. Die Frage ist mir in den vergangenen Jahren jedes Mal gestellt worden, wenn ich ein neues Amt übernommen habe. Jedes Mal konnte ich zeigen: Eine Führungsposition in Berlin und Anwesenheit zu Hause sind kein Widerspruch. Das wird dieses Mal nicht anders sein. Es ist alles eine Frage der Organisation. Und da ich das beste Team der Welt habe, kein Problem.“
Connemann bleibt also ihrer Linie treu – nah bei den Menschen, trotz Berliner Verantwortung. Ihr Leitsatz „Sie kümmert sich“ gilt nach wie vor:
„Auch und gerade vor Ort. Denn: Was wäre ich persönlich ohne mein Zuhause? Meine Heimat gibt mir Halt. Wir wissen doch alle: To hus is ’t am besten.“
Mit dieser Haltung und ihrem neuen politischen Auftrag blickt Gitta Connemann auf eine spannende Zukunft – für den Mittelstand, für Berlin und nicht zuletzt für ihre ostfriesische Heimat.
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