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Zeitenwende für den Wirtschaftsstandort Deutschland: Herausforderungen und Lösungsansätze

Dr. Volker Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, analysierte in seinem Impuls im großen Salon der ‚Prinz Heinrich‘ vor mehr als 50 Gästen die wirtschaftliche Lage in Deutschland: „Unsere Wirtschaft entkoppelt sich gerade vom globalen Wachstum.“
Wirtschaftsstandort Deutschland: Herausforderungen und Perspektiven
Unter dem Thema „Wirtschaftsstandort Deutschland: Wo bleibt die ‚Zeitenwende‘?“ fand am Freitagabend eine lebhafte Diskussion auf der Prinz Heinrich im Leeraner Hafen statt. Eingeladen hatten der Kreisverband der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Leer sowie der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf Thiele. Im Mittelpunkt standen die wirtschaftliche Lage Deutschlands und die Frage, wie das Land wieder auf Erfolgskurs gebracht werden kann.
Eine volle Prinz Heinrich und großes Interesse
Die Veranstaltung stieß auf großes Interesse, und der große Salon der Prinz Heinrich war mit über 50 Gästen vollständig ausgebucht. Zu den Teilnehmern zählten unter anderem der Präsident des Arbeitgeberverbandes NordMetall, Folkmar Ukena, sowie Kreishandwerksmeister Heiner Heijen und sein Stellvertreter Markus Leggedör. Paul Kluge, Vorstandsmitglied des Vereins „Traditionsschiff Prinz Heinrich e.V.“, eröffnete die Veranstaltung mit einer kurzen Einführung in die Geschichte des Schiffes und die aufwändige Restaurierung durch ehrenamtliches Engagement.
Volker Schmidt: „Unsere Wirtschaft entkoppelt sich vom globalen Wachstum“
Der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes NiedersachsenMetall, Dr. Volker Schmidt, zeichnete in seinem Impulsvortrag ein düsteres Bild der aktuellen wirtschaftlichen Situation in Deutschland. „Wann kommt die Zeitenwende für unseren Standort?“, fragte Schmidt und untermauerte die Herausforderungen mit besorgniserregenden Zahlen. Besonders die Metall- und Elektrobranche sei stark betroffen, mit einer Auslastung der Unternehmen von nur noch 78 Prozent und einem Rückgang der Auftragseingänge um sieben Prozent seit Jahresbeginn. „Unsere Wirtschaft entkoppelt sich gerade vom globalen Wachstum“, warnte Schmidt. Diese Entwicklungen führten dazu, dass immer mehr Unternehmen, insbesondere in der Automobilzulieferindustrie, Arbeitsplätze abbauten und ihre Produktion ins Ausland verlagerten.
Gitta Connemann: „Wir haben eine gute Substanz, um die Lage zu drehen“
In der anschließenden Diskussion, moderiert von MIT-Kreisvorsitzendem Alexander Malchus, betonte Gitta Connemann, Bundesvorsitzende der MIT und Bundestagsabgeordnete, dass Deutschland trotz der aktuellen Schwierigkeiten über eine starke Basis verfüge. „Wir haben eine gute Substanz und viele Leistungsträger, mit denen wir die Lage wieder drehen können“, so Connemann. Sie plädierte für eine bessere Politik mit klarer Führung und forderte eine Unternehmens- und Einkommenssteuerreform, um die Leistungsträger der Gesellschaft zu entlasten. „Leistung muss sich wieder lohnen“, betonte Connemann und kritisierte gleichzeitig falsche politische Entscheidungen der aktuellen Regierung, wie das umstrittene Heizungsgesetz.
Forderung nach einem wirtschaftspolitischen Kurswechsel
Im Verlauf der Diskussion sprach sich Volker Schmidt entschieden gegen die Forderung des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil nach einer Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf 15 Euro pro Stunde aus. Eine solche Maßnahme würde in Branchen wie der Kautschukindustrie zu Lohnsteigerungen von 15 bis 20 Prozent führen und zahlreiche Arbeitsplätze gefährden, so Schmidt. Die Politik müsse sich aus der Lohnfindung heraushalten und stattdessen die Voraussetzungen schaffen, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu sichern.
Fazit von Ulf Thiele: „Wir haben ein Umsetzungsproblem“
Ulf Thiele, CDU-Landtagsabgeordneter und Gastgeber der Veranstaltung, fasste die Diskussion zusammen. Er betonte die Notwendigkeit, den Menschen und Unternehmen in Deutschland wieder Zuversicht zu geben. „Wer fleißig ist und Leistung bringt, muss davon etwas haben“, sagte Thiele. Der Staat müsse weniger Steuereinnahmen über Sozialleistungen konsumieren und stattdessen mehr in moderne Infrastruktur investieren. Auch die Bürokratie müsse deutlich reduziert werden. „Deutschland hat kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem“, so Thiele abschließend.
Schlusspunkt einer aufschlussreichen Diskussion
Die Diskussion auf der Prinz Heinrich verdeutlichte, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland vor großen Herausforderungen steht, aber auch über Potenziale verfügt, um diese zu bewältigen. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Verantwortlichen die richtigen Weichen stellen, um das Land wieder auf Erfolgskurs zu bringen.



Lokal
Heldentag 2.0 beim THW Leer begeistert mit Technik, Teamgeist und Mitmachaktionen

Sandsäcke werden per Menschenkette weitergereicht und anschließend verladen – ein eingespieltes Team, bei dem jeder Handgriff sitzt. Einsatzbereitschaft und Teamwork beim THW in Aktion! Foto: Ingo Tonsor @LeserECHO
Heldentag 2.0 beim THW Leer – Technik, Teamgeist und tolle Eindrücke für Groß und Klein
Am Samstag, den 24. Mai 2025, fand beim THW Ortsverband Leer der Heldentag 2.0 statt – ein Tag voller Einblicke, Mitmachaktionen und gelebtem Ehrenamt. Unter besten Wetterbedingungen öffnete der Ortsverband seine Tore in der Alemannenstraße für interessierte Gäste aus der Region.
Die Besucherinnen und Besucher erwartete eine umfangreiche Geräteschau mit spannenden Vorführungen, bei denen Technik und Einsatzabläufe anschaulich erklärt wurden. Ein besonderer Programmpunkt war das Übungsgelände mit dem Schwerpunkt Hochwasserschutz und Deichverteidigung, auf dem live gezeigt wurde, wie Sandsäcke professionell gefüllt und per Menschenkette weitergereicht werden. Hier zeigten die Helferinnen und Helfer eindrucksvoll ihr Können – echte Profis in Blau.

Auch die Jugendgruppe und die Minis präsentierten sich aktiv und gaben einen Einblick in die Nachwuchsarbeit des THW. Mitmachaktionen luden Kinder und Erwachsene ein, selbst Hand anzulegen und spielerisch mehr über das THW zu erfahren. Zudem informierten Bundesfreiwilligendienstleistende über ihre Aufgaben und Erfahrungen.
Begleitet wurde der Tag von einem kleinen, aber feinen kulinarischen Angebot: Waffeln, Imbiss und Getränke sorgten für die passende Stärkung zwischendurch. In lockerer Atmosphäre entstanden viele interessante Gespräche mit Einsatzkräften und Ehrenamtlichen.
Fazit: Der Heldentag 2.0 war ein voller Erfolg – informativ, unterhaltsam und mit großem Engagement gestaltet. Ein gelungener Tag für die ganze Familie und ein starkes Zeichen für die Bedeutung des technischen Ehrenamts.
Weitere Fotos zum Heldentag 2.0 auf der Leeraner Facebookseite “Wir Leeraner”
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Lokal
Qualitätssteigerung im Tourismus: Stadt Leer unterstützt Vermieter mit Zuschüssen für Klassifizierungen

Stadt Leer fördert Sterne-Klassifizierung von Ferienunterkünften
Leer. Vermieterinnen und Vermieter von Ferienunterkünften in der Stadt Leer können ab sofort von einer finanziellen Förderung profitieren: Die Stadt bezuschusst die offizielle Sterne-Klassifizierung ihrer Unterkünfte. Damit möchte die Kommune die Qualität und Sichtbarkeit des touristischen Angebots vor Ort weiter stärken.
Gefördert werden Klassifizierungen durch etablierte Organisationen wie den Deutschen Tourismusverband (DTV), den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sowie den Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland (BVCD). Je nach Anbieter übernimmt die Stadt Leer dabei zwischen 30 und 50 Prozent der Kosten für die Klassifizierung.
Der Zuschuss gilt rückwirkend ab dem 1. Juli 2024 und kann bis zunächst zum 31. Dezember 2025 beantragt werden.
„Für uns ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, betont Bürgermeister Claus-Peter Horst. „Eine offizielle Klassifizierung kann nicht nur das Vertrauen der Gäste stärken, sondern auch die Sichtbarkeit der Unterkünfte auf Buchungsplattformen deutlich erhöhen.“
Interessierte können ihren Antrag formlos per E‑Mail an wiebke.kuper@leer oder per Post an die Stadt Leer, z. Hd. Wiebke Kuper, einreichen. Nach einer Bewilligung muss die Rechnung über die Klassifizierung vorgelegt werden – der Zuschuss wird dann innerhalb von sechs Wochen ausgezahlt.
Weitere Auskünfte erteilt Wiebke Kuper unter Telefon 0491/9782–123.
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Kunsthaus Leer – Archiv für Kunst aus Ostfriesland

Das Kunsthaus Leer – Archiv für Kunst aus Ostfriesland sammelt, dokumentiert und präsentiert Werke regionaler Künstlerinnen und Künstler. Mit wechselnden Ausstellungen, Nachlassarchiv und digitalem Zugang bietet es einen lebendigen Ort für Kunst, Forschung und kulturellen Dialog. Foto: Ingo Tonsor @LeserECHO
Ein Ort für ostfriesische Kunst, Forschung und kulturellen Austausch
Das Kunsthaus Leer – Archiv für Kunst aus Ostfriesland ist eine Einrichtung des Landkreises Leer, die sich der Sammlung, Dokumentation, Erforschung und Präsentation künstlerischer Arbeiten mit Bezug zur Region Ostfriesland widmet. Unterstützt durch die Kulturstiftung der Sparkasse LeerWittmund verfolgt das Kunsthaus das Ziel, künstlerische Nachlässe sowie thematisch relevante Sammlungen dauerhaft zu sichern und öffentlich zugänglich zu machen.
Im Fokus stehen Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die aus Ostfriesland stammen oder dort gearbeitet haben. Ebenso werden Arbeiten aufgenommen, die sich inhaltlich mit ostfriesischen Themen auseinandersetzen. Das Spektrum der Sammlung reicht von Gemälden, Grafiken und Fotografien über kleinere dreidimensionale Arbeiten bis hin zu persönlichen Dokumenten aus dem Leben der Kunstschaffenden.
Die wissenschaftliche Leitung des Kunsthauses liegt bei der Kunsthistorikerin Susanne Augat M. A., deren Arbeit von einem fachlich besetzten Beirat begleitet wird.
Sammlung und Digitalisierung
Im Rahmen seiner archivierenden Tätigkeit dokumentiert das Kunsthaus alle aufgenommenen Werke systematisch, digitalisiert sie und ergänzt die Bestände fortlaufend. Damit steht das Material nicht nur für interne Ausstellungen zur Verfügung, sondern auch für Kooperationen mit Museen, Galerien und Forschungseinrichtungen. Ziel ist eine langfristige und nachhaltige Nutzung der Sammlungen im regionalen und überregionalen Kultur- und Wissenschaftsbetrieb.
Ausstellungstätigkeit
Mehrmals im Jahr finden im Kunsthaus Leer Wechselausstellungen statt, die sich mit Künstlerpersönlichkeiten, Themen oder Werkgruppen beschäftigen. Zusätzlich werden Ausstellungen auch an anderen Orten in Zusammenarbeit mit Museen und Kultureinrichtungen in der Region organisiert. Damit soll der Austausch mit anderen Institutionen im Nordwesten gestärkt und das Archivmaterial aktiv in den kulturellen Diskurs eingebunden werden.
Nachlassberatung und Kooperationen
Das Kunsthaus Leer ist Mitglied im Bundesverband Künstlernachlässe e. V. und bietet eine Erstinformation für Kunstschaffende, die ihren Nachlass zu Lebzeiten strukturieren möchten. Auch Erbende und Nachlassverwalterinnen bzw. ‑verwalter können sich an das Kunsthaus wenden. Weitere Informationen und Materialien stehen auf der Website des Bundesverbands als Download bereit.
Besuch und Kontakt
Kunsthaus Leer – Archiv für Kunst aus Ostfriesland
Leitung: Susanne Augat M. A.
Turnerweg 5
26789 Leer (Ostfriesland)
📞 Telefon: 0491 926‑1531
📠 Fax: 0491 926‑1532
🌐 www.kunsthaus-leer.de
✉️ E‑Mail: info@kunsthaus-leer.de
Öffnungszeiten während laufender Ausstellungen:
Dienstag bis Donnerstag sowie Sonntag: 14:00–17:00 Uhr
Führungen nach Vereinbarung.
Der Eintritt ist frei.

Das Ausstellungsgebäude, ein modernisiertes Einfamilienhaus aus den späten 1950er-Jahren, liegt ruhig und zentrumsnah unweit der Fußgängerzone.
Foto: Ingo Tonsor / @LeserECHO