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Fördermittelbescheide übergeben: Startschuss für Norddeutsche Wasserstoffwirtschaft
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck übergibt Fördermittelbescheide für Aufbau der Norddeutschen Wasserstoffwirtschaft
Umsetzung des IPCEI-Großvorhabens „Clean Hydrogen Coastline“
Berlin/Oldenburg, 15. Juli 2024 – Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck hat heute in Berlin Fördermittelbescheide für die deutschen Projekte im Rahmen der Hy2Infra-Welle überreicht. Diese Fördermittel unterstützen den Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft und insbesondere das großtechnische Wasserstoff-Projekt „Clean Hydrogen Coastline“. Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE, nahm die Bescheide entgegen. Das Projekt umfasst vier Teilprojekte, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette realisiert werden sollen.
Teilprojekt 1: 320-Megawatt-Wasserstoffproduktion in Emden
In Emden wird die größte europäische Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 320 Megawatt aufgebaut. Diese Anlage soll Wasserstoff im Kraftwerksmaßstab produzieren und damit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung mit grünem Wasserstoff leisten.
Teilprojekt 2: 50-Megawatt-Wasserstoffproduktion in Bremen
Das zweite Teilprojekt in Bremen umfasst eine 50-Megawatt-Wasserstofferzeugungsanlage. Diese Anlage unterstützt die klimaneutrale Stahlproduktion und trägt somit zur Dekarbonisierung der Industrie bei.
Teilprojekt 3: Wasserstoffspeicherung in Huntorf
In Huntorf wird ein Erdgasspeicher umgebaut, um zukünftig Wasserstoff speichern zu können. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die saisonale und bedarfsgerechte Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff sicherzustellen.
Teilprojekt 4: Wasserstoffpipeline in der Weser-Ems-Region
Das vierte Teilprojekt beinhaltet den Bau einer Wasserstoffpipeline in der Weser-Ems-Region. Diese Pipeline soll den Transport von grünem Wasserstoff ermöglichen und damit die Vernetzung und Nutzung in verschiedenen Sektoren fördern.
Förderung und Investition
Mit der substanziellen öffentlichen Co-Finanzierung vom Bundeswirtschaftsministerium und den Ländern Niedersachsen und Bremen in Höhe von rund 500 Millionen Euro kann die Detailplanung der Einzelprojekte beginnen. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf über 800 Millionen Euro. EWE-Chef Stefan Dohler betont die Bedeutung der Förderung: „Ein solches Mammutprojekt können wir nicht alleine umsetzen. Daher sind wir dankbar über die substanzielle nationale Förderung. Das zeigt uns, dass Clean Hydrogen Coastline ein wichtiger Baustein für den zügigen Wasserstoffhochlauf in Deutschland und Europa ist.“
Ein Schritt in Richtung nachhaltige Energiezukunft
Das Clean Hydrogen Coastline-Projekt soll die systemdienliche Erzeugung, Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff fördern. Mit Projekten in Emden und Bremen realisiert EWE das größte Elektrolyse-Vorhaben im Rahmen der europäischen IPCEI-Vorhaben. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Energiewende technisch und kommerziell nur mit dem Energieträger Wasserstoff gelingen kann. Grüner Wasserstoff ist eine unverzichtbare Komponente, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen und um die Sektoren Energie, Mobilität und Industrie zu koppeln“, betont Stefan Dohler.
Fazit
Die Übergabe der Fördermittelbescheide durch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck markiert einen wichtigen Meilenstein für das Projekt „Clean Hydrogen Coastline“. Mit dieser Unterstützung wird der Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in Norddeutschland vorangetrieben, die eine zentrale Rolle in der Energiewende und beim Erreichen der Klimaziele spielen wird.
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Lokal
Kommunale Wärmeplanung in Westoverledingen abgeschlossen
Westoverledingen schließt Kommunale Wärmeplanung ab – Fahrplan für klimafreundliche Wärmeversorgung bis 2040
Die Gemeinde Westoverledingen hat gemeinsam mit dem Energienetzbetreiber EWE NETZ die Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und die Ergebnisse kürzlich in einer öffentlichen Informationsveranstaltung vorgestellt. Der Wärmeplan dient als Grundlage für eine treibhausgasneutrale Wärmeversorgung bis 2040 und zeigt konkrete Wege auf, wie erneuerbare Energien künftig stärker genutzt werden können.
Bürgermeister Theo Douwes betont:
„Mit der Kommunalen Wärmeplanung haben wir ein strategisches Werkzeug erhalten, das uns bei der Planung einer klimafreundlichen Wärmeversorgung unterstützt. Wir wissen jetzt, wo wir stehen, welche Potenziale bestehen und welche nächsten Schritte wir gehen können, um Westoverledingen energieeffizient aufzustellen.“
Modernisierungspotenzial bei Gebäuden und Heizsystemen
Die Bestandsanalyse zeigt:
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47 Prozent der Gebäude wurden vor 1978 errichtet – vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung.
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Über ein Drittel der Heizungen ist älter als 20 Jahre.
Dies bedeutet ein erhebliches Potenzial für energetische Sanierungen und Modernisierungen. Mit rund 21.800 Einwohnerinnen und Einwohnern und einer stark dezentralen Gebäudestruktur wird der überwiegende Teil des Wärmebedarfs derzeit durch Gasheizungen gedeckt. Die Reduktion von CO₂-Emissionen durch veraltete Systeme bleibt eine zentrale Herausforderung.
Julian Binczyk, Projektleiter bei EWE NETZ, unterstreicht:
„Westoverledingen zeigt, wie kommunale Planung, Klimaschutz und Bürgerbeteiligung Hand in Hand gehen können. Die Ergebnisse schaffen eine solide Grundlage für die regionale Wärmewende.“
Wege in eine klimafreundliche Zukunft
Die Analyse verdeutlicht: erneuerbare Energien wie Wärmepumpen, Solarthermie und Biomasse können künftig einen Großteil des Wärmebedarfs decken. Laut Zielszenario könnten bis 2040 über 86 Prozent der Gebäude mit Luftwärmepumpen versorgt werden, ergänzt durch etwa 9 Prozent Erdwärmepumpen.
Zwei Wärmenetzeignungsgebiete wurden identifiziert:
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Ortsmitte Ihrhove: Hohe Dichte an potenziellen Ankerkunden wie Rathaus, Gastgewerbe und Einzelhandel; Wärmebedarf ca. 2.140 MWh/Jahr; Versorgung über Großwärmepumpe und Biomethankessel möglich.
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Flachsmeer – Bereich Bildung und Versorgung: Potenzialgebiet mit Grundschule, Kinderkrippe und Lernschwimmbecken; Wärmebedarf ca. 2.810 MWh/Jahr.
Gerrit Pruss, Kommunalbetreuer bei EWE NETZ, erklärt:
„Die Wärmeplanung ist mehr als ein technisches Projekt – sie ist ein strategischer Baustein kommunaler Daseinsvorsorge. Westoverledingen zeigt, dass politische Weitsicht und klare Prioritäten entscheidend für eine erfolgreiche Wärmewende sind.“
Bürgerinnen und Bürger im Fokus
Der Wärmeplan liefert keine Vorschriften, sondern Orientierung:
Er zeigt, welche Lösungen sich für welche Quartiere eignen – ob Anschluss an ein Wärmenetz oder individuelle Lösungen wie Wärmepumpe oder Biomasseheizung. In den kommenden Monaten sollen die Bürgerinnen und Bürger über Fördermöglichkeiten und technische Optionen informiert werden.
Die Ratssitzung am 11. Dezember markiert den nächsten Schritt, die Fortschreibung des Plans ist für 2030 vorgesehen.
Zahlen, Daten, Fakten
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Wärmebedarf 2025: 226,4 GWh/Jahr
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Wärmebedarf 2040: 152,2 GWh/Jahr (Reduktion um ca. 33 %)
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Über 86 % der Gebäude künftig mit Wärmepumpen beheizbar
Erste Informationen und eine Förderübersicht für energieeffiziente Haussanierungen stehen auf der Website des Klimaschutzmanagements: Westoverledingen – Klimaschutz.
Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (Förderkennzeichen 67K28271) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative.
Ansprechpartnerin:
Gemeinde Westoverledingen – Lisa Henken
Telefon: 04955 933 172
E‑Mail: lisa.henken@westoverledingen.de

Lokal
Stadtmeisterschaft im Seniorenskat verbindet Wettbewerb und Gemeinsinn
Stadtmeisterschaft im Seniorenskat: Spannende Partien und starke Unterstützung für die Jugendarbeit des SC04 Leer
Die diesjährige Stadtmeisterschaft im Seniorenskat brachte nicht nur spannende Spiele und hervorragende Leistungen an die Tische, sondern auch ein starkes Signal für die Förderung des Nachwuchses beim SC04 Leer. Insgesamt 44 Spieler und drei Spielerinnen traten im Sportheim des Vereins an und spielten an zwölf Tischen um den Titel. Die Zusammensetzung der Runden wurde für jede der beiden Serien neu ausgelost – beste Voraussetzungen für faire und abwechslungsreiche Partien.
Nach rund drei hochkonzentrierten Stunden, unterbrochen von einer kleinen Stärkung in der Pause, standen die Gesamtsieger fest:
1. Platz: Heinrich Niemeyer (Timmel)
2. Platz: Matthias Abt (Leer)
3. Platz: Eckart Müller (Varel)
Besonders erfreulich: Ein Großteil der Preisgelder wurde zugunsten der Jugendarbeit des SC04 Leer gespendet. Am Ende konnte ein Betrag von 255,50 Euro überreicht werden – ein Zeichen gemeinschaftlicher Unterstützung, das bei Verein und Stadt große Anerkennung fand.
Bürgermeister Claus-Peter Horst, der den Siegerpokal übergab, sowie Thomas de Vries, 1. Vorsitzender des SC04 Leer, zeigten sich beeindruckt von der Spendenbereitschaft der Teilnehmenden und dem reibungslosen Ablauf des Turniers.
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Ausgezeichnete Präventionsarbeit in Ostfriesland
Niedersächsischer Gesundheitspreis 2025 geht an Projekt „Suchtprävention im Landkreis Leer und der Stadt Emden“
Das Projekt „Suchtprävention im Landkreis Leer und der Stadt Emden“ der Gesellschaft zur Hilfe für suchtgefährdete und abhängige Menschen e.V. ist mit dem 15. Niedersächsischen Gesundheitspreis 2025 ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Prävention als Schlüssel: Aktiv werden gegen Sucht“ würdigte die Jury den innovativen Ansatz, der flächendeckend an weiterführenden Schulen systematische und nachhaltige Präventionsstrukturen etabliert.
Bei der Festveranstaltung im Leibnizhaus in Hannover nahmen Meta Janssen-Kucz, 1. Vorsitzende des Vereins, Henning Fietz, Geschäftsführer, sowie das Projektteam Sebastian Lukas und Jannek Strack die Auszeichnung von Dr. Andreas Philippi, Niedersächsischer Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung, entgegen.
Minister Philippi: „Innovative Lösungen für zentrale Herausforderungen“
Dr. Andreas Philippi, zugleich Schirmherr des Preises, betonte die Bedeutung innovativer Konzepte im Flächenland Niedersachsen:
„Wir brauchen neue Wege, wie wohnortnahe Versorgung und wirksame Prävention auch in Zukunft sichergestellt werden können. Die eingereichten Beiträge zeigen eindrucksvoll, wie regionale Konzepte die Gesundheitsversorgung bereichern.“
Auch Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, hob in ihrer Laudatio die Wirkungskraft des prämierten Projektes hervor:
„Es zeigt, wie erfolgreich Prävention ist, wenn sie nah an den Lebenswelten der jungen Menschen ansetzt.“

Warum das Projekt heute wichtiger denn je ist
Die DROBS-Fachstellen beobachten seit einigen Jahren eine alarmierende Entwicklung:
• steigende Konsumzahlen unter Minderjährigen,
• veränderte Konsummuster seit der Corona-Pandemie,
• zunehmender Missbrauch von Medikamenten wie Benzodiazepinen oder opioidhaltigen Schmerzmitteln bereits im Kindesalter,
• gefährlicher Mischkonsum bei Jugendlichen,
• Zunahme an synthetischen Cannabinoiden in Cannabis und Vapes.
„Wir sehen immer häufiger Minderjährige, die keinen Lebenswillen mehr verspüren“, berichtet Klaus Weber, Gesamtleitung DROBS Leer, Emden, Aurich/Norden.
Ein mehrstufiges Präventionskonzept für alle Schulen
Das ausgezeichnete Projekt verfolgt das Ziel, an sämtlichen weiterführenden Schulen im Landkreis Leer und in der Stadt Emden eine kontinuierliche Präventionsstruktur zu verankern – von Jahrgang 6 bis 10.
Zu den zentralen Bausteinen gehören:
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„drop+hop“ (Jg. 6): Lebenskompetenzen, Umgang mit Gefühlen, Gruppendruck, erste Alltagsdrogen.
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„Der Grüne Koffer“ (ab Jg. 8): Cannabisprävention mit Fakten, Mythen, Diskussion.
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Glücksspielparcours „Abgezockt“: Mechanismen, Risiken, Reflexion eigener Medien- und Spielnutzung.
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Elternarbeit: Infoveranstaltungen zu Trends, Warnsignalen und Hilfen.
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Sofortintervention: Kurzfristige Hilfe bei akuten Vorfällen an Schulen.
Bereits 2024 wurden 14 von 22 Schulen im Landkreis Leer sowie vier von sieben Emder Schulen erreicht. „2025 werden wir voraussichtlich alle Schulen versorgen“, so Projektleiter Sebastian Lukas.
Innovatives Tandem-Modell: Fachkräfte und Studierende arbeiten Hand in Hand
Ein Kern des Erfolgs ist die besondere Struktur des Projektes:
Wenige kommunal finanzierte Präventionsfachkräfte werden durch eine größere Zahl geschulter Übungsleitender – Studierende der Hochschule Emden/Leer – ergänzt. Dieses Modell senkt Kosten, erhöht Reichweite und sichert langfristige Umsetzbarkeit.
Entwickelt wurde das Konzept unter wissenschaftlicher Begleitung von Prof. Dr. Knut Tielking, der betont:
„Der Gesundheitspreis unterstreicht die Qualität des Ansatzes und sollte auch Signal für andere Kommunen sein.“
Lob von Landeskoordinatorin und starke Unterstützung aus der Region
Auch die Landeskoordinatorin für Suchtprävention der NLS, Ricarda Henze, würdigt das Projekt als sorgfältig aufgebaut, tragfähig und übertragbar.
Ermöglicht wurde der Aufbau maßgeblich durch regionale Spenden in Höhe von 75.000 Euro. Unterstützer waren u. a.:
• mehrere Lions Clubs der Zone I/3
• Sparkassen-Sozialstiftung LeerWittmund
• Soroptimist International Club Leer/Papenburg
• Sparkasse LeerWittmund
• Old Inn Revival-Party
• private Fördernde wie Konrad Huchting
Das Preisgeld von 5.000 Euro fließt vollständig in die Weiterentwicklung des Projekts.
Über den Niedersächsischen Gesundheitspreis
Seit 2011 verleihen das Niedersächsische Sozialministerium und starke Partner wie KVN, AOK Niedersachsen und die Apothekerkammer den Gesundheitspreis in jährlich wechselnden Kategorien. 2025 wurden 48 Projekte eingereicht; drei davon ausgezeichnet.
Über den Träger
Die Gesellschaft zur Hilfe für suchtgefährdete und abhängige Menschen e.V. betreibt mit ihrer Tochtergesellschaft Suchtkrankenhilfe Ostfriesland gGmbH zahlreiche Angebote in der Region, darunter die Fachstellen DROBS Leer, Emden und Aurich/Norden, das Wohnheim „Haus Fresena“ sowie ambulant begleitetes Wohnen und die Tagesstätte „StattRand“ in Leer.
Ziel ist eine frühzeitige, niedrigschwellige und fachlich fundierte Unterstützung für Menschen mit riskantem Konsum oder Suchterkrankungen und deren Angehörige.
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