Emden wird das erste Werk in Niedersachsen, das in großem Umfang E‑Fahrzeuge fertigen wird. Ab 2022 sollen dort der neue vollelektrische Kompakt-SUV ID.4 und zum späteren Zeitpunkt weitere rein elektrische Modelle gebaut werden. Die Produktion der Modelle Passat Limousine und Variant, Arteon sowie der neuen Variante Shooting Brake wird für eine mehrjährige Übergangszeit weiterlaufen. In der finalen Ausbaustufe ist die technische Produktionskapazität am Standort für bis zu 300.000 E‑Fahrzeuge ausgelegt.
Kern des Fabrikumbaus ist die Errichtung einer neuen, fast 50.000 Quadratmeter großen Montagehalle, in der ausschließlich E‑Fahrzeuge montiert werden. Zudem werden Presswerk und Karosseriebau um 23.000 Quadratmeter vergrößert, die Lackiererei modernisiert und eine neue „Bi-Color-Halle“ mit 6.000 Quadratmetern zum Schwarzlackieren der Fahrzeugdächer hinzugefügt. Die zweifarbige Lackierung ist eines der Markenzeichen der ID. Familie. Darüber hinaus sind ein neues Hochregallager und ein automatisiertes Kleinteillager geplant. Die Fertigstellung der Gebäude wird für Sommer 2021 erwartet. „Wir bauen ein großes Automobilwerk in voller Fahrt um“, so Werkleiter Uwe Schwartz. „Wir sind stolz, das erste Werk in Niedersachsen zu sein, welches sowohl Verbrenner als auch E‑Fahrzeuge produzieren wird. Hier leistet auch die Belegschaft Außergewöhnliches.“ Der Emder Betriebsratsvorsitzende Manfred Wulff sagt: „Ein wirtschaftlich wie personell ausgewogenes Konzept versetzt uns in die Lage, mit Elektroautos aus Emden unsere Kundschaft weltweit zu begeistern. Eine für die Zukunft so wichtige Schlüsselrolle einzunehmen, das ist für uns Ostfriesen Ehre und Verpflichtung zugleich.“
Bereits für die Produktion des Passat GTE03 wurden die Mitarbeiter für die Fertigung von elektrifizierten Fahrzeugen sensibilisiert und geschult. Seit Herbst 2019 sind Emder Kollegen in Zwickau, um den Aufbau der Anlagen und den Fahrzeuganlauf zu begleiten und die Expertise anschließend in Emden zu nutzen. Diese Vorgehensweise wird nun sukzessive in allen Fertigungsbereichen ausgerollt. Zudem gibt es in den nächsten Jahren eine Qualifizierungsoffensive für sämtliche Mitarbeiter des Werks. Diese startet mit einer eintägigen Sensibilisierung zum Thema „Umstieg auf Elektromobilität“ und endet mit individuellen fertigungsnahen Trainings. Insgesamt werden die Mitarbeiter bis zum Start der Produktion weit über 60.000 Trainingstage absolviert haben.
Volkswagen will Weltmarktführer für Elektromobilität werden; die Marke will bis 2025 mehr als 20 rein elektrische Modelle auf den Markt bringen und dem E‑Auto zum Durchbruch verhelfen. Der ID.4 und der ID.304 sind wichtige Meilensteine auf dem Weg, die Marke – ausgerichtet an den Pariser Klimaschutzzielen – bis zum Jahr 2050 bilanziell komplett CO2-neutral aufzustellen. Bereits bis 2025 soll der CO2-Ausstoß der Volkswagen Flotte um ein Drittel gesenkt werden. Bis 2024 investiert die Marke rund elf Milliarden Euro in Elektromobilität und transformiert zahlreiche Werke. In Deutschland sollen die E‑Fahrzeuge des Volkswagen Konzerns in Zwickau, Emden, Hannover, Zuffenhausen und Dresden produziert werden. Die im Ausland produzierten E‑Autos kommen aus den Werken in Mladá Boleslav, Chattanooga, Foshan und Anting.
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