Lokal
Nachhaltig helfen: Caritas und Stadt Leer starten Smartphone-Sammelaktion
Caritas übergibt Handysammelbox an die Stadt Leer
Die gespendeten Geräte werden durch die Interzero Produkt Cycle GmbH, einem Partnerunternehmen der Caritas in Berlin, aufbereitet und entweder weiterverkauft oder fachgerecht recycelt. Der Erlös fließt direkt in soziale Projekte in der Region, wie etwa die Unterstützung von Wohnungslosen, die Förderung von Alleinerziehenden, die Begleitung ehrenamtlicher Helfer oder die Beratung von Menschen mit finanziellen Schwierigkeiten. Auch die Unterstützung bei Behördengängen und viele weitere Hilfsangebote profitieren von den Einnahmen.
So funktioniert die Spende
Smartphones können während der Öffnungszeiten des Bürgerbüros abgegeben werden. Voraussetzung für die Wiederaufbereitung ist, dass die Geräte funktionsfähig sind, der Akku intakt ist und die Geräte nicht älter als sechs Jahre sind. Um den Datenschutz zu gewährleisten, sollte die SIM-Karte entfernt und das Handy auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Sollte dies nicht der Fall sein, werden alle verbliebenen Daten durch die Interzero GmbH gelöscht.
Ressourcen sparen und CO₂ reduzieren
Neben dem sozialen Nutzen trägt die Initiative auch erheblich zum Umweltschutz bei. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts UMSICHT spart die Wiederverwendung eines einzigen Smartphones bis zu 14 kg wertvolle Ressourcen und 58 kg Treibhausgasemissionen ein.
Mehr als 100 Sammelboxen deutschlandweit
Die Handy-Sammelbox in Leer ist Teil eines deutschlandweiten Projekts, bei dem bereits über 100 solcher Boxen an öffentlichen Orten wie Schulen, Unternehmen oder Behörden aufgestellt wurden. Interessierte können unter www.sammel-box.de weitere Informationen finden . Das Team des Leeraner Bürgerbüros steht bei Fragen gerne zur Verfügung.
Mit dieser Kooperation leisten die Stadt Leer und die Caritas einen wichtigen Beitrag zur Förderung sozialer Projekte und zum Erhalt wertvoller Ressourcen – eine Win-Win-Situation für Mensch und Umwelt.
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Lokal
Lichterfahrt und Mahnfeuer in Moormerland: Gemeinsam ein Zeichen für die Zukunft setzen
Lokal
Ulf Thiele (CDU) fordert Lösungen: Schäfer in Not durch Blauzungenkrankheit und Wolf
Diskutierten die Lage der Schäfereien, die durch Blauzungenkrankheit und Wolfsangriffe erheblich unter Druckstehen: (v.l.) Klaus Borde, Vorsitzender des Landvolk-Kreisverbandes Leer, Landtagsabgeordneter Ulf Thiele (CDU), Kreistagsabgeordnete Hildegard Hinderks (CDU), Frank Schüür, Mitglied des Vorstandes der Rheider Deichacht, Talea und Wilhelm Hensmann (Schäferei Hensmann, Critzum) im Schafstall der Familie, in dem ein kleiner Bestand der Herde steht, der sich von der Blauzungenkrankheit erholen muss. Foto: Wahlkreisbüro Ulf Thiele
Landtagsabgeordneter Ulf Thiele (CDU) besucht Schäferei Hensmann in Critzum
„Dringender Handlungsbedarf zur Linderung der Folgen der Blauzungenkrankheit und zum Stopp der Wolfsübergriffe“
Critzum (Rheiderland) – Die alarmierende Situation der Schafhalter aufgrund der Blauzungenkrankheit und der zunehmenden Wolfsangriffe stand im Fokus eines Besuchs von Landtagsabgeordnetem Ulf Thiele (CDU) auf der Schäferei Wilhelm Hensmann in Critzum. Gemeinsam mit Klaus Borde, Vorsitzendem des Landwirtschaftlichen Hauptvereins Leer, der Kreistagsabgeordneten Hildegard Hinderks (CDU) und Reinhard Schüür vom Vorstand der Rheider Deichacht, informierte sich Thiele am Freitag über die Herausforderungen, mit denen Schäfer in der Region konfrontiert sind.
Existenzbedrohung durch Tierseuchen und Wolfsangriffe
„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis aus diesem Paar ein Rudel wird, und dann wird die Situation für uns Nutztierhalter noch schwieriger“, warnte Hensmann. Die wirtschaftliche Belastung sei für viele Schäfer kaum noch tragbar.
Auch Hensmanns Tochter Talea, die trotz einer Karriere in der IT-Branche plant, die Schäferei zu übernehmen, zeigte sich besorgt. „Die Bedingungen, unter denen Schäfer heute arbeiten, schrecken viele junge Menschen ab.“
Ulf Thiele fordert entschlossenes Handeln
Thiele sprach sich klar für Maßnahmen zur Eindämmung der Wolfsproblematik aus. „Der Schutzstatus des Wolfes wurde auf europäischer Ebene bereits abgesenkt. Jetzt muss Deutschland nachziehen und das Naturschutzrecht anpassen, damit eine gezielte Regulierung möglich wird.“
Die rot-grüne Landesregierung habe bislang versäumt, die Interessen der Tierhalter konsequent zu vertreten. „Zu lange hat man sich hinter EU-Regelungen versteckt, statt pragmatische Lösungen für den Schutz von Nutztieren zu finden“, kritisierte der Abgeordnete.
Bedeutung der Schäfereien für den Küstenschutz
Thiele hob die immense Bedeutung der Schafhaltung für den Küstenschutz hervor. Schäfereien wie die von Wilhelm Hensmann bewirtschaften Emsdeiche, deren Grasnarbe durch die Beweidung gefestigt wird. Dadurch wird die Schutzfunktion der Deiche deutlich verbessert.
„Wenn die Schäfer ihre Arbeit nicht mehr leisten können, droht bei Sturmfluten oder Hochwasser ein Desaster. Die Hochwasserereignisse des vergangenen Winters sollten eine Warnung sein“, mahnte Thiele.
Blauzungenkrankheit: Verbesserte Entschädigungsregelungen gefordert
Neben den Wolfsübergriffen stellte Thiele auch die Folgen der Blauzungenkrankheit in den Vordergrund. „Diese Tierseuche verursacht nicht nur massives Tierleid, sondern auch enorme wirtschaftliche Schäden.“ Er forderte bessere Entschädigungen für betroffene Betriebe sowie präventive Maßnahmen, um die Belastung zu minimieren.
Die derzeitige Regelung der Tierseuchenkassen sieht Entschädigungen nur bei behördlichen Tötungsanordnungen vor. Landwirte, deren Tiere trotz Impfung erkranken, oder die durch Preisverfall und Vermarktungsverbote Verluste erleiden, gehen leer aus. Thiele forderte eine Überprüfung dieser Regelungen durch die rot-grüne Landesregierung und entsprechende Anpassungen über eine Bundesratsinitiative.
„Schäfer leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Küstenschutz und zur regionalen Landwirtschaft. Sie dürfen mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden“, betonte Thiele.
Der Besuch auf der Schäferei Wilhelm Hensmann verdeutlichte die komplexen Herausforderungen, mit denen Schäfer in Niedersachsen konfrontiert sind. Thiele sicherte den Tierhaltern seine politische Unterstützung zu und betonte die Notwendigkeit, sowohl den Schutzstatus des Wolfes zu überdenken als auch die Entschädigungsregelungen für Tierseuchen zu verbessern. „Nur so können wir den Fortbestand der Schäfereien und den damit verbundenen Küstenschutz langfristig sichern.“
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