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Ulf Thiele: „Das ist kein ehrlicher Umgang mit unserer Fischerei“

Thiele: Umgang von Rot-Grün mit Fischern ist unredlich
Leer. Im April des vergangenen Jahres hatte die CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag einen Fünfpunkte-Entschließungsantrag für die Küstenfischer in das Parlament eingebracht, insbesondere um aus Niedersachsen heraus Einfluss auf die europäische Debatte über mögliche neue Auflagen für die Küstennahe Fischerei zu nehmen. Denn es war abzusehen, dass neue Verordnungen den Fischern und ihren Familien das Leben noch schwerer machen könnten. Der CDU-Landtagsabgeordnete Ulf Thiele zog nun eine niederschmetternde Bilanz. Statt konstruktiv am Vorschlag der Christdemokraten mitzuarbeiten, haben SPD und Grüne nach seinen Worten dieses für die Fischereibetriebe existenzielle Thema im zuständigen Landwirtschaftsausschuss fast ein Jahr lang ausgesessen und letztlich eine gemeinsame Beschlussfassung zum Wohl der hiesigen Fischer unmöglich gemacht.
„Das ist kein ehrlicher Umgang von SPD und den Grünen mit den Fischern und ihren Familien“, ärgert sich Thiele. Worum geht es genau? Die Christdemokraten wollten vor gut einem Jahr mit ihrem Entschließungsantrag alle demokratischen Kräfte im Landtag mobilisieren, ein deutliches Signal an die EU-Kommission zu senden, damit diese das damals in Brüssel diskutierte pauschale Verbot der Schleppnetz-Fischerei in den Natura-2000-Gebieten neu bewertet. Der Grund: Wissenschaftlich erhobene Daten ließen schon damals erkennen, dass die schonende Küstenfischerei von Krabben und Muscheln keine negativen Auswirkungen auf das Ökosystem hätten und ein undifferenziertes Verbot daher unverhältnismäßig sei. „Das hat Rot-Grün offenbar nur wenig interessiert. Denn ihr ideologiegetriebener Änderungsantrag stellte die ökologische Ausrichtung der Fischerei noch pauschaler in den Mittelpunkt. Konkret sehe der jetzt vom Landtag mit den Stimmen von SPD und Grünen beschlossene Änderungsantrag die Einführung sozialer und ökologischer Kriterien für die Fischerei vor. Damit wolle sie sicherstellen, dass die Arbeitsbedingungen der Fischer verbessert würden und die Fischereiindustrie im Einklang mit sozialen Gerechtigkeitsprinzipien und ökologischer Nachhaltigkeit agiere. Aus ihrer Sicht bestehe ohne klare Vorgaben und Standards die Gefahr, dass soziale und ökologische Aspekte vernachlässigt würden. „Unsere Fischereibetriebe brauchen in der jetzigen, für sie extrem angespannten wirtschaftlichen Lage doch nicht noch mehr zusätzliche Auflagen und politische Vorgaben. Die hiesigen kleinen und mittelständischen Fischereibetriebe beteiligen sich schon seit vielen Jahren an unterschiedlichen Maßnahmen und Programmen zur Förderung einer nachhaltigen Fischerei, die zum Teil auch wissenschaftlich begleitet wurden. Es ist ihr ureigenstes Interesse, auch in nachfolgenden Generationen noch in diesem Beruf tätig sein zu können“, stellt Thiele dazu fest. Des Weiteren kritisiert er, dass die mindestens genauso wichtigen wirtschaftlichen Notwendigkeiten der Fischer und Familien mit dem halbherzigen Handeln der rot-grünen Regierungskoalition regelrecht über Bord geworfen wurden. Der rot-grüne Vorstoß setze nicht auf Entbürokratisierung, sondern einmal mehr auf noch stärkere Regulierung und Bürokratisierung.
Noch befremdlicher findet Thiele die Aufforderung der rot-grünen Koalition im Landtag an die Landesregierung, sich gegen die massiven Kürzungen von Zahlungen des Bundes an die Fischerei um mehr als eine halbe Milliarde bei der Bundesregierung einzusetzen. „Das war doch bei ihren Berliner Parteifreunden im Bundestag längst beschlossene Sache“, so Thiele. Nachdem die Ampel die Kürzungen gegen die Fischerei im Deutschen Bundestag mit ihrer Mehrheit durchgesetzt habe, tue man bei der SPD und den Grünen im Landtag nun so, als wolle man etwas verhindern, was die eigenen Leute bereits beschlossen hätten. „Das ist kein ehrlicher Umgang mit unserer Fischerei“, so Thiele abschließend.
Beitragsbild: Archivfoto
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Ledabrücke zwei Tage gesperrt: Umleitungen und wichtige Infos für Autofahrer

Verkehrsbehördliche Maßnahme: Sperrung der Ledabrücke (B70/Papenburger Straße)
Die Ledabrücke auf der B70/Papenburger Straße wird turnusmäßig auf ihren Bauwerkszustand überprüft, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten.
Aus diesem Grund wird die Ledabrücke am 13. und 14. Oktober 2025 jeweils von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr gemäß § 45 StVO für den gesamten Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Die angegebenen Zeiten stellen Planungstermine dar; die tatsächliche Dauer kann kürzer oder länger ausfallen.
Für Radfahrer und Fußgänger besteht weiterhin eine einseitige Passagemöglichkeit. Zudem wird die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge jederzeit sichergestellt.
Umleitungen für den Kraftfahrzeugverkehr
Um den Verkehrsfluss trotz der Sperrung aufrechtzuerhalten, sind folgende Umleitungen eingerichtet:
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Aus Richtung Papenburg nach Leer:
Über die U1 über die B438 in Richtung Rhauderfehn, anschließend auf die B72, weiter auf die A28 und über die B436 nach Leer. -
Aus Richtung Leer nach Papenburg:
Über die U2 über die B436, anschließend auf die A28, an der Anschlussstelle Filsum auf die B72 und in Höhe Rhauderfehn auf die B438.
Die Sperrung tritt mit Aufstellung der Verkehrszeichen in Kraft. Die Umleitungen sind vor Ort deutlich ausgeschildert, sodass Verkehrsteilnehmer den geänderten Strecken folgen können.
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Dr. Michael Gleißner wird neuer Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer

(v.l.n.r.): Verena Lohmann (Chefarztsekretärin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Mareike Müller (Oberärztin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Dr. med. Michael Gleißner (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Laura Zech (Teamleitung Station B3), Jutta Jackels (Teamleitung Station B4), Daniela Kamp (Geschäftsführerin Klinikum Leer gGmbH).
Neuer Chefarzt für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer
Zum 1. Oktober 2025 übernimmt Dr. Michael Gleißner die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer.
Der 61-Jährige ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit den Schwerpunkten Neonatologie und Pneumologie und trägt zusätzlich die Qualifikation für pädiatrische Intensivmedizin. Nach seiner Facharztprüfung arbeitete Dr. Gleißner rund 20 Jahre als leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Magdeburg, wo er verschiedene Unterabteilungen im Zentrum für Kinderheilkunde aufbaute und leitete. Zuletzt führte er drei Jahre lang als Chefarzt die Kinderklinik in Bamberg.
„Mit Herrn Dr. Gleißner gewinnen wir einen äußerst erfahrenen Arzt, der über 25 Jahre Leitungserfahrung in universitären Häusern mit Perinatalzentrum Level 1 mitbringt. Sein Schwerpunkt liegt auf der stationären Versorgung, der Abstimmung der internen Abläufe und der Stärkung des Teams, um die Kinderklinik zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt Daniela Kamp, Geschäftsführerin der Klinikum Leer gGmbH.
Auch Dr. Gleißner selbst blickt motiviert auf seine neue Aufgabe:
„Gemeinsam mit dem Team möchte ich stabile Strukturen schaffen, um die Kinderklinik für die Zukunft gut aufzustellen. Unter anderem werden wir Prozesse aufarbeiten und in Verfahrensanweisungen festhalten sowie die Ausbildung der Assistenzärzte weiter optimieren. Wir haben uns auf meinen Wunsch hin zunächst auf einen befristeten Vertrag für ein Jahr verständigt. Angesichts dieser Entscheidung liegt mein Fokus nicht auf dem Aufbau einer pädiatrischen Ambulanz. Vielmehr ist mein Ziel, die stationäre Versorgung fachlich so aufzustellen, dass Kinder und ihre Familien zuverlässig und qualitativ hochwertig versorgt werden.“

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Diakoniestation Weener schlägt Alarm: Zu viel Bürokratie in der Pflege

Im Gespräch mit der Diakoniestation Weener (von links): Insa Sanders, Nadine Jäschke (beide Pflegedienstleitung), Geschäftsführerin Hanna Koenen und Landtagsabgeordneter Nico Bloem.
Diakoniestation Weener: „Pflegekräfte brauchen Vertrauen – nicht mehr Vorschriften“
Weener. „Nicht weniger, sondern immer mehr Bürokratie.“ Mit diesen Worten beschreibt Hanna Koenen, Geschäftsführerin der Diakoniestation Weener, die aktuelle Situation in der ambulanten Pflege. Beim Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Nico Bloem machte sie deutlich: „Immer neue Vorschriften nehmen den Pflegekräften Freiräume – und damit Zeit für das, worum es eigentlich geht: die Menschen.“
Seit Jahren seien die Probleme bekannt, so Koenen. Dennoch wachse das „Dickicht der Vorschriften“ stetig weiter. „Ich verstehe die Gründe für immer neue Auflagen nicht mehr“, betonte sie. Zwar räume das neue Bundesgesetz den Einrichtungen zusätzliche Kompetenzen ein, an der Realität ändere das jedoch nichts: zu wenig Fachkräfte, die diese Kompetenzen auch tatsächlich umsetzen können – und zu viele Nachweispflichten.
Ganz praktisch bedeutet Bürokratie beispielsweise die Benennung neuer Verantwortlicher: ein Verkehrsleiter für die Patientenfahrten, eine Medizinproduktbeauftragte, Sicherheitsbeauftragte, Brandschutzbeauftragte, Hygienebeauftragte, Leiterbeauftragte. „Die Liste ist lang – Rollen, die zwar gut klingen, im Pflegealltag aber niemandem helfen“, so Koenen. Das Resultat sei klar: mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Pflegezeit. Auch Insa Sanders und Nadine Jäschke aus der Pflegedienstleitung unterstrichen diesen Punkt.
„Das Ergebnis ist immer mehr Arbeit – Energie und Zeit gehen ins Leere. Statt einer Vertrauenskultur etabliert sich eine Misstrauenskultur“, fasste Koenen zusammen.
Nico Bloem dankte den Mitarbeitenden für ihren täglichen Einsatz in ambulanter Pflege und Tagespflege: „Ich habe größten Respekt vor dieser Arbeit. Aber Respekt allein reicht nicht. Die Probleme sind seit Jahren bekannt, doch wir kommen viel zu langsam voran. Ich verstehe nicht, warum es immer mehr Auflagen und Bürokratie geben muss. Wir müssen handeln, damit die Pflegekräfte endlich spüren: Es bewegt sich etwas.“