Lokal
Ulf Thiele (CDU) fordert Lösungen: Schäfer in Not durch Blauzungenkrankheit und Wolf
Diskutierten die Lage der Schäfereien, die durch Blauzungenkrankheit und Wolfsangriffe erheblich unter Druckstehen: (v.l.) Klaus Borde, Vorsitzender des Landvolk-Kreisverbandes Leer, Landtagsabgeordneter Ulf Thiele (CDU), Kreistagsabgeordnete Hildegard Hinderks (CDU), Frank Schüür, Mitglied des Vorstandes der Rheider Deichacht, Talea und Wilhelm Hensmann (Schäferei Hensmann, Critzum) im Schafstall der Familie, in dem ein kleiner Bestand der Herde steht, der sich von der Blauzungenkrankheit erholen muss. Foto: Wahlkreisbüro Ulf Thiele
Landtagsabgeordneter Ulf Thiele (CDU) besucht Schäferei Hensmann in Critzum
„Dringender Handlungsbedarf zur Linderung der Folgen der Blauzungenkrankheit und zum Stopp der Wolfsübergriffe“
Critzum (Rheiderland) – Die alarmierende Situation der Schafhalter aufgrund der Blauzungenkrankheit und der zunehmenden Wolfsangriffe stand im Fokus eines Besuchs von Landtagsabgeordnetem Ulf Thiele (CDU) auf der Schäferei Wilhelm Hensmann in Critzum. Gemeinsam mit Klaus Borde, Vorsitzendem des Landwirtschaftlichen Hauptvereins Leer, der Kreistagsabgeordneten Hildegard Hinderks (CDU) und Reinhard Schüür vom Vorstand der Rheider Deichacht, informierte sich Thiele am Freitag über die Herausforderungen, mit denen Schäfer in der Region konfrontiert sind.
Existenzbedrohung durch Tierseuchen und Wolfsangriffe
„Die Lage ist für mich psychisch und wirtschaftlich extrem belastend“, schilderte Schäfer Wilhelm Hensmann die Situation. Aufgrund der Blauzungenkrankheit habe er knapp die Hälfte seiner Lämmer und etwa 30 Prozent seiner Mutterschafe verloren – trotz Impfung. Von ehemals 350 Mutterschafen sind nur noch 280 übrig. Für 2024 rechne Hensmann mit einem finanziellen Nullsummenspiel. Zusätzlich sorgen Wolfsübergriffe für Angst: Ein Wolfspaar hat sich offenbar im Rheiderland dauerhaft angesiedelt.
„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis aus diesem Paar ein Rudel wird, und dann wird die Situation für uns Nutztierhalter noch schwieriger“, warnte Hensmann. Die wirtschaftliche Belastung sei für viele Schäfer kaum noch tragbar.
Auch Hensmanns Tochter Talea, die trotz einer Karriere in der IT-Branche plant, die Schäferei zu übernehmen, zeigte sich besorgt. „Die Bedingungen, unter denen Schäfer heute arbeiten, schrecken viele junge Menschen ab.“
Ulf Thiele fordert entschlossenes Handeln
Thiele sprach sich klar für Maßnahmen zur Eindämmung der Wolfsproblematik aus. „Der Schutzstatus des Wolfes wurde auf europäischer Ebene bereits abgesenkt. Jetzt muss Deutschland nachziehen und das Naturschutzrecht anpassen, damit eine gezielte Regulierung möglich wird.“
Die rot-grüne Landesregierung habe bislang versäumt, die Interessen der Tierhalter konsequent zu vertreten. „Zu lange hat man sich hinter EU-Regelungen versteckt, statt pragmatische Lösungen für den Schutz von Nutztieren zu finden“, kritisierte der Abgeordnete.
Bedeutung der Schäfereien für den Küstenschutz
Thiele hob die immense Bedeutung der Schafhaltung für den Küstenschutz hervor. Schäfereien wie die von Wilhelm Hensmann bewirtschaften Emsdeiche, deren Grasnarbe durch die Beweidung gefestigt wird. Dadurch wird die Schutzfunktion der Deiche deutlich verbessert.
„Wenn die Schäfer ihre Arbeit nicht mehr leisten können, droht bei Sturmfluten oder Hochwasser ein Desaster. Die Hochwasserereignisse des vergangenen Winters sollten eine Warnung sein“, mahnte Thiele.
Blauzungenkrankheit: Verbesserte Entschädigungsregelungen gefordert
Neben den Wolfsübergriffen stellte Thiele auch die Folgen der Blauzungenkrankheit in den Vordergrund. „Diese Tierseuche verursacht nicht nur massives Tierleid, sondern auch enorme wirtschaftliche Schäden.“ Er forderte bessere Entschädigungen für betroffene Betriebe sowie präventive Maßnahmen, um die Belastung zu minimieren.
Die derzeitige Regelung der Tierseuchenkassen sieht Entschädigungen nur bei behördlichen Tötungsanordnungen vor. Landwirte, deren Tiere trotz Impfung erkranken, oder die durch Preisverfall und Vermarktungsverbote Verluste erleiden, gehen leer aus. Thiele forderte eine Überprüfung dieser Regelungen durch die rot-grüne Landesregierung und entsprechende Anpassungen über eine Bundesratsinitiative.
„Schäfer leisten einen unverzichtbaren Beitrag zum Küstenschutz und zur regionalen Landwirtschaft. Sie dürfen mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden“, betonte Thiele.
Der Besuch auf der Schäferei Wilhelm Hensmann verdeutlichte die komplexen Herausforderungen, mit denen Schäfer in Niedersachsen konfrontiert sind. Thiele sicherte den Tierhaltern seine politische Unterstützung zu und betonte die Notwendigkeit, sowohl den Schutzstatus des Wolfes zu überdenken als auch die Entschädigungsregelungen für Tierseuchen zu verbessern. „Nur so können wir den Fortbestand der Schäfereien und den damit verbundenen Küstenschutz langfristig sichern.“
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Lokal
Gesundheitsminister Philippi: „Grippeimpfung schützt vor schweren Verläufen“
Gesundheitsminister Philippi ruft erneut zur Grippeimpfung auf: „Influenza ist keine harmlose Erkältung“
Angesichts steigender Infektionszahlen mit Influenza appelliert Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi erneut an die Bevölkerung, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. Bereits im November hatte er – wie jedes Jahr – zur Grippeschutzimpfung aufgerufen.
„Die Influenza ist keine harmlose Erkältung – sie ist eine hochansteckende Virusinfektion, die deutlich schwerer verlaufen kann als eine gewöhnliche Erkältung. Gerade für ältere Menschen, chronisch Kranke und Schwangere kann sie schwerwiegende Folgen haben. Daher ist es wichtig, sich impfen zu lassen – dafür ist es auch jetzt noch nicht zu spät!“, betont Philippi.
Der Minister weist darauf hin, dass Niedersachsen derzeit zwar noch weit von einer epidemischen Grippephase entfernt ist, aber der Anteil der positiv auf Influenza getesteten Proben leicht zugenommen hat. „Es gilt nun vorzubeugen: Die Grippeschutzimpfung schützt vor schweren Krankheitsverläufen und Komplikationen. Und sie schützt nicht nur die Einzelne und den Einzelnen, sondern ist ein wichtiger Beitrag zur Gesundheit der Gesamtbevölkerung“, so Philippi weiter.
Impfschutz ausreichend verfügbar
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen meldet, dass genügend Impfstoff vorrätig ist. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Grippeschutzimpfung insbesondere für:
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Menschen ab 60 Jahren
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Personen mit chronischen Grunderkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf‑, Atemwegs- oder Stoffwechselerkrankungen)
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Schwangere ab dem zweiten Trimester
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Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
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Medizinisches Personal und Personen mit erhöhtem beruflichen Infektionsrisiko
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Angehörige und enge Kontaktpersonen von Risikopatientinnen und ‑patienten
Der optimale Zeitpunkt für die Impfung ist der Herbst, damit ein ausreichender Schutz zu Beginn der Grippewelle besteht.
Hintergrund: Symptome und Risiken der Influenza
Typische Symptome einer Grippe sind plötzlicher Beginn von hohem Fieber, Schüttelfrost, trockener Husten, Kopf‑, Muskel- und Gliederschmerzen sowie ausgeprägte Erschöpfung. Die Erkrankung kann mehrere Tage bis Wochen den Allgemeinzustand deutlich beeinträchtigen.
Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Personen mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen sowie Schwangere. Bei diesen Gruppen kann Influenza zu schweren Verläufen und Komplikationen führen, etwa Lungenentzündung (Pneumonie) oder Herzmuskelentzündung (Myokarditis). In seltenen Fällen kann die Erkrankung tödlich verlaufen.
Das Niedersächsische Landesgesundheitsamt informiert wöchentlich über den aktuellen Stand der Grippeaktivität und Atemwegserkrankungen (ARE). Grundlage sind unter anderem Krankenstände in Kindertageseinrichtungen, Laborergebnisse aus Arztpraxen und Krankmeldungen der AOK.
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Rheiderland bekommt zwei neue Rettungswachen – Startschuss fällt 2026
Auf dem Foto ist die feierliche Übergabe der beiden neuen Notarzteinsatzfahrzeuge am 9. Oktober 2025 an der Rettungswache in der Heisfelder Straße zu sehen: Landrat Matthias Groote und DRK-Rettungsdienst-Geschäftsführer Markus Wucherpfennig überreichten symbolisch die Schlüssel an das Einsatzteam. Die modernen Mercedes Vito, die jährlich rund 2.000 Einsätze bewältigen, stehen seitdem für die Notfallrettung im Landkreis Leer bereit und bieten mehr Sicherheit, Platz und technische Ausstattung – für schnelle Hilfe, wenn jede Sekunde zählt.
Neue Rettungswachen fürs Rheiderland
Stationen in Möhlenwarf und Bunderhammrich geplant – Baubeginn 2026
Zum Jahresende gibt es erfreuliche Neuigkeiten für den Rettungsdienst im Landkreis Leer: Im Rheiderland sollen zwei neue Rettungswachen entstehen. Wie der Landkreis Leer und die von ihm beauftragte Rettungsdienst GmbH des DRK-Kreisverbandes Leer in einer gemeinsamen Mitteilung erklären, sollen die Bauarbeiten für die neuen Stationen in Weener-Möhlenwarf und Bunderhammrich im ersten Halbjahr 2026 starten.
Den Projekten ging eine umfangreiche Planungsphase voraus, ebenso wie erfolgreiche Verhandlungen mit den Kostenträgern. Nachdem die Krankenkassen nun ihre Zustimmung erteilt haben, kann das DRK die notwendigen Grundstücke erwerben und die Bauanträge vorbereiten.
Für den Standort in Weener-Möhlenwarf sieht die Planung Platz für zwei Rettungswagen sowie ein Reservefahrzeug vor. In Bunderhammrich soll künftig ein Rettungswagen stationiert werden. Mit den neuen Wachen wird der Rettungsdienst im Rheiderland deutlich gestärkt – insbesondere, was Reaktionszeiten und die flächendeckende Versorgung betrifft.
Bereits in den vergangenen zwei Jahren hatten der Landkreis Leer und das DRK den Rettungsdienst spürbar ausgebaut. Unter anderem wurden zusätzliche Einsatzfahrzeuge angeschafft und weitere Mitarbeitende eingestellt. Mit den nun geplanten Neubauten wird dieser Ausbau konsequent fortgesetzt.
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Lokal
Der Lebendige FrauenKalender 2026 ist da!
Foto: Arbeitsgruppe Runder Tisch „FrauenLeben in Ostfriesland“
FrauenLeben in Ostfriesland – Der Lebendige FrauenKalender 2026 ist da
Vielfalt, Kultur und spannende Themen erwarten Interessierte auch im neunten Jahr des Erscheinens des Lebendigen FrauenKalenders 2026. Der Kalender bietet eine bunte Auswahl an Veranstaltungen, Begegnungen und kulturellen Höhepunkten in der gesamten ostfriesischen Region.
Schon im Januar startet der Kalender mit einem Doppel-Vortrag in Zusammenarbeit mit der Hochschule Emden/Leer zum Thema KI-Kompetenz für und mit Frauen. Wer nicht vor Ort teilnehmen kann, hat die Möglichkeit, den Vortrag online zu verfolgen.
Im Mai beschäftigt sich der Kalender gemeinsam mit dem Maritimen Campus Leer mit dem wachsenden Anteil von Kapitäninnen und Offizierinnen in der Schifffahrt. Zum Internationalen Frauentag lädt das Ostfriesische Landesmuseum in Emden zu einer Führung von Frauen für Frauen ein.
Auch historische und gesellschaftliche Themen stehen auf dem Programm: Im April wird in der Gedenkstätte Tidofeld in Norden die Rolle von Frauen auf der Flucht nach dem Zweiten Weltkrieg betrachtet, während die Journalistin Andrea Röpke im Juni über Frauen und Mädchen in rechten und rechtsextremen Strömungen berichtet.
Die Veranstaltungen sind über die gesamte ostfriesische Halbinsel verteilt, wobei der Januar-Vortrag zusätzlich online zugänglich ist. Personen jeglichen Geschlechts sind willkommen, die Mehrzahl der Angebote ist kostenfrei.
Der Lebendige FrauenKalender 2026 liegt ab Mitte Dezember in vielen Kommunen, öffentlichen Einrichtungen, Volkshochschulen und Touristikbüros aus.
Weitere Informationen und aktuelle Angebote zu „FrauenLeben in Ostfriesland“ finden Interessierte unter:
🌐 www.frauenleben-ostfriesland.de
Für Auskünfte stehen die Frauen des Runden Tisches „FrauenLeben in Ostfriesland“ gerne zur Verfügung:
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Anja Zimmermann, Gleichstellungsbeauftragte Gemeinde Moormerland, 04954–801207, a.zimmermann@moormerland.de
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Frauke Jelden, Gleichstellungsbeauftragte Landkreis Aurich, 04941–161660, fjelden@landkreis-aurich.de
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