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SPD im Kreis Leer setzt auf Geschlossenheit und Sieg
SPD im Kreis Leer setzt auf Geschlossenheit und Sieg
Bunde — Die SPD im Kreis Leer hat bei ihrem Parteitag im Dorfgemeinschaftshaus Bunde klare Ziele für die Landtagswahl am 9. Oktober formuliert: Die Partei setzt auf Sieg, will stärkste Partei im Kreis bleiben und die beiden Wahlkreise direkt gewinnen. “Das Land ist bei uns in guten Händen“, meinte die SPD-Bundestagsabgeordnete Anja Troff-Schaffarzyk, die mit mehr als 87 Prozent der Stimmen zur Kreisvorsitzenden wiedergewählt wurde.
Der Slogan „Das Land in guten Händen“ gelte sowohl für das Land Niedersachsen mit Ministerpräsident Stephan Weil als auch für die Bundesebene: „Ich bin froh, dass wir in diesen unruhigen Zeiten mit Olaf Scholz einen besonnenen Bundeskanzler haben, der die Grundlagen abwägt, bevor er eine Entscheidung trifft“, so Troff-Schaffarzyk.
Der im April gewählte Vorsitzende des SPD-Bezirks Weser-Ems, Dennis Rohde (Oldenburg) und der Landtagsabgeordnete Sascha Laaken (Ostrhauderfehn) stimmten die Delegierten auf den Wahlkampf ein: „Wir sind die Partei, die ihre Versprechen hält und Geschlossenheit zeigt. Ich freue mich auf den Wahlkampf mit euch“, sagte Laaken, der auf direkte Kommunikation mit den Wählerinnen und Wählern setzt. Laaken will den Wahlkreis 83 Leer für die SPD direkt gewinnen. Im Wahlkreis 84 Leer/Borkum kandidiert Nico Bloem (Weener). Er möchte die Nachfolge von Hanne Modder (Bunde) antreten.
Troff-Schaffarzyk legte nach ihrem Rückblick auf die vergangenen, von der Corona-Pandemie geprägten Jahre einen Schwerpunkt auf die Verkehrspolitik. Als Mitglied des Verkehrsausschusses im Bundestag, warb sie genauso wie Landrat Matthais Groote für mehr Bahnhaltepunkte im Landkreis Leer und forderte mit Nachdruck die Fertigstellung der Friesenbrücke im Jahr 2024, „denn davon hängt alles andere ab“. Im Kreis werde die SPD mehrere Punkte setzen — unter anderem werde es eine Pflegekonferenz geben, ein Treffen mit den Betriebsräten der Region und einen Kreisparteitag, in dem es nur um Inhalte geht. Die Gewerkschaften waren auf dem Parteitag unter anderem mit dem ersten Bevollmächtigten der IG Metall Leer-Papenburg, Thomas Gelder, vertreten, der ebenfalls ein Grußwort sprach.
Matthias Groote warb in seinem Grußwort neben der Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs in der Region für eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Niederlanden. Und er kündigte an: „Das 360-Euro-Ticket für alle wird kommen.“ Bei den Wahlen setzte der Parteitag auf Kontinuität: Neben Anja Troff-Schaffarzyk wurden auch ihre Stellvertreterin Laura Kruse (Rhauderfehn) und ihr Stellvertreter Florian Stoye (Leer) bestätigt. Die Kasse führen jetzt Johann Nordbrock (Leer) und als Stellvertreterin Anke Schlingmann (Leer). Ihre Vorgänger Heiner Schröder (Leer) und Uwe Sap (Bunde) bleiben dem Kreisvorstand als Beisitzer erhalten. Als Schriftführer bestätigt wurden Jürgen Köpke (Moormerland) und sein Stellvertreter Nico Bloem (Weener). Als Beisitzer wurden gewählt: Uwe Sap (Bunde), Heiner Schröder (Leer), Heiko Behrends (Weener), Thomas Gelder (Bunde), Hilde Hommers (Ditzum), Britta Janssen-Drexhage (Westoverledingen), Naima Michel (Weener), Gesine Sehen (Leer), Gerhard Wiechers (Westoverledingen) und Markus Stanggassinger (Borkum).
Bei den Anträgen ging es unter anderem um die Anträge des SPD-Ortsvereins Jemgum, den Einbau einer Schleuse in das Emssperrwerk zu prüfen und den Betrieb des Ems-Sperrwerks so anzupassen, dass es keine Überflutungen mehr im Jemgumer Hafen gibt. Diese Anträge wurden an den neuen Kreisvorstand verwiesen, der sich mit diesen Themen umfassend beschäftigen wird.
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Einfacher, schneller, komfortabler: Neue Anschubwand erleichtert Grünabfall-Entsorgung in Breinermoor
Grünabfall in Breinermoor jetzt noch einfacher entsorgen – Neue Anschubwand erleichtert den Ablauf
Breinermoor.
Wer seinen Grünabfall zum Wertstoffhof im Entsorgungszentrum Breinermoor bringt, darf sich ab diesem Wochenende über eine spürbare Erleichterung freuen. Eine neue 32 Meter lange Anschubwand sorgt dafür, dass lose Grünabfälle künftig noch schneller, komfortabler und sicherer entladen werden können.
Bislang mussten Kundinnen und Kunden ihre Gartenabfälle in einen Container schaufeln oder kippen – ein Vorgang, der oft mühsam war. Die neue Lösung macht diesen Schritt deutlich unkomplizierter: Ab sofort können Fahrzeuge oder Anhänger einfach rückwärts an die Anschubwand heranfahren. Mitgebrachte Werkzeuge wie Schaufel, Forke, Harke oder Besen reichen aus, um die Abfälle direkt ebenerdig auf den Boden zu schieben.
Sobald ausreichend Material zusammengekommen ist, übernehmen die Mitarbeitenden des Abfallwirtschaftsbetriebes: Mit einem Radlader wird der Grünschnitt zügig in Container geladen und anschließend ins Kompostwerk transportiert. Dort entsteht in einem mehrere Monate dauernden Prozess hochwertiger Leeraner Qualitätskompost, der mit einem Gütesiegel ausgezeichnet ist.
„Dadurch, dass unsere Kunden ihre Grünabfälle nun ebenerdig abladen können, sparen sie Zeit, und die Entsorgung wird für sie noch einmal einfacher“, erklärt Betriebsleiter Klaus Anneken. Die neue Anschubwand sei ein weiterer Schritt, um den Service am Wertstoffhof komfortabler zu gestalten.
Der Wertstoffhof in Breinermoor, Deponiestraße 1 in Westoverledingen, ist von Montag bis Freitag von 9:00 bis 12:30 Uhr sowie von 13:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Samstags steht er den Bürgerinnen und Bürgern von 8:00 bis 13:00 Uhr zur Verfügung.
Für Fragen rund um die richtige Entsorgung bietet die Abfallberatung des Landkreises Leer Unterstützung – kostenlos unter 0800 925 2423 oder per E‑Mail an abfallberatung@all-leer.de.
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Vorlesetag in Holtland: Geschichten, die verbinden – und ein Appell an alle Eltern
Gespannte Aufmerksamkeit beim Vorlesetag in der Grundschule Holtland
Ulf Thiele appelliert an Eltern: „Bitte lest euren Kindern regelmäßig vor!“ – Abgeordneter lobt Ehrenamtliche der LeseInsel
Holtland.
Mit einer Mischung aus Spannung, Humor und ernstem Appell hat der Landtagsabgeordnete Ulf Thiele am bundesweiten Vorlesetag die dritten Klassen der Grundschule Holtland besucht. „Ein altes Märchen und eine schöne Geschichte habe ich für euch dabei – und ich schenke euch dafür etwas von meiner Zeit“, begann Thiele seine Lesestunde.
Auf dem Programm standen das Märchen „Der Rattenfänger von Hameln“ sowie die humorvolle Weihnachtsgeschichte „Die zwölf heiligen Hamster“ aus Ludger Abelns Buch „Weihnachten im Watt“. Die Kinder hörten aufmerksam zu – so gebannt, dass man „eine Stecknadel hätte fallen hören können“, wie eine Lehrkraft bemerkte. Doch immer wieder füllte herzhaftes Kinderlachen das Schulgebäude, besonders in den witzigen Momenten der Geschichten.
Lesen als Türöffner – Thiele betont Bedeutung des Vorlesens
Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte Thiele seine Motivation:
„Lesen fördert die Fantasie, erweitert den Wortschatz und stärkt das Leseverständnis. Das Erkennen von Zusammenhängen ist eine zentrale Fähigkeit für die Bildung unserer Kinder.“
Nach Angaben der Stiftung Lesen wird vier von zehn Kindern zu Hause selten oder gar nicht vorgelesen. Deshalb, so Thiele, seien Kindertagesstätten und Grundschulen unverzichtbare Orte, an denen Kinder früh mit Geschichten in Kontakt kommen. „Filme und Videospiele regen die Fantasie nicht so an wie das Vorlesen oder Lesen. Es ist für die Persönlichkeitsbildung enorm wichtig.“
Großes Lob für die LeseInsel – Ehrenamtliche leisten wertvolle Arbeit
Im Anschluss an seine Vorlesestunde besuchte Thiele die LeseInsel der Grundschule Holtland – ein Angebot, bei dem Ehrenamtliche Kinder mit Leseschwächen unterstützen. Auf Grundlage eines Konzepts des Regionalen Pädagogischen Zentrums der Ostfriesischen Landschaft (RPZ) helfen sie beim flüssigen Lesen und beim Verständnis von Texten.
Thiele zeigte sich tief beeindruckt:
„Diese engagierte und kompetente Unterstützung ist für die Kinder und die Schule unglaublich wertvoll. Mit wie viel Herzblut hier gearbeitet wird – das begeistert mich wirklich. Dieses Konzept sollte es an jeder Grundschule geben, denn es hilft den Kindern ganz unmittelbar.“
Die Ehrenamtlichen stellten dem Abgeordneten ihre Arbeit vor, und Kinder präsentierten stolz ihre Lesefortschritte – ein Moment, der Thiele sichtbar berührte.
Appell an Familien: „Lesen schafft Erinnerungen“
Neben der Würdigung der ehrenamtlichen Arbeit richtete Thiele einen deutlichen Appell an Eltern und Großeltern:
„Bitte lest euren Kindern und Enkeln regelmäßig vor. Gemeinsames Lesen schafft gemeinsame Erlebnisse, die man ein Leben lang behält, und stärkt die Beziehung.“
Bundesweiter Vorlesetag: Eine Erfolgsstory seit 2004
Der bundesweite Vorlesetag findet seit 2004 statt und wird inzwischen zum 22. Mal durchgeführt – nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Bulgarien. Während sich anfangs nur rund 1.900 Menschen beteiligten, sind es heute über eine Million Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Das Motto in diesem Jahr lautet „Vorlesen spricht Deine Sprache“ – ein Hinweis darauf, wie vielfältig Vorlesen ist und wie wichtig jede Stimme und jede Sprache für das Miteinander sind. Geschichten schaffen Verständnis, fördern Austausch, stärken Gemeinschaft und bilden die Grundlage für das Lesenlernen.
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Pflege neu denken: Landkreis Leer startet erste Pflegekonferenz
Pflege gemeinsam neu denken – Landkreis Leer startet mit erster Pflegekonferenz
Mit großer Resonanz startete der Landkreis Leer in eine neue Phase der Pflegeplanung: Zur ersten Pflegekonferenz kamen mehr als 100 Akteurinnen und Akteure aus allen Bereichen der Pflege zusammen. Landrat Mathias Groote eröffnete die Veranstaltung und betonte, wie wichtig es sei, die Versorgung von morgen gemeinsam neu zu denken. Die Konferenz markiere einen Auftakt, der weit über den Veranstaltungstag hinaus wirken solle: „Das Thema Pflege wird im Landkreis Leer organisatorisch wie inhaltlich weiter ausgebreitet – denn Pflege geht uns alle an.“
Ein Auftakt mit Anspruch – moderiert von erfahrenen Fachleuten
Durch die Veranstaltung führten Wilfried Harms, Leiter des Amtes für Teilhabe und Soziales, sowie Dr. Johanna Krawietz von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie der Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e. V. Sie gestalteten die Konferenz bewusst als Neubeginn – nicht als weiteres Gremium, sondern als lebendige Austauschplattform, die Wissen und Erfahrungen bündelt und Verantwortung gemeinsam trägt.
Im Mittelpunkt standen dabei Werte wie soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Menschlichkeit. Die Teilnehmenden waren sich einig: Zukunftsfähige Pflege entsteht nur durch Kooperation – zwischen Verwaltung, Einrichtungen, Fachkräften, Angehörigen und Zivilgesellschaft.
Fachlicher Impuls: Professor Isfort analysiert die Pflegedaten
Ein besonderer Höhepunkt war der Vortrag von Professor Dr. Michael Isfort, Autor des Landespflegeberichts 2024 und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP) e. V.
Isfort stellte eine exklusive Kurzanalyse der aktuellen Pflegedaten für den Landkreis Leer vor. Seine Auswertung machte klar, in welchen Bereichen das Kreisgebiet bereits gut aufgestellt ist – und wo die Herausforderungen der kommenden Jahre liegen. Die präsentierten Zahlen schufen eine fachlich fundierte Ausgangsbasis für die anschließenden Diskussionen.
In Arbeitsgruppen zu Lösungen – Pflege als Gemeinschaftsprojekt
Im zweiten Teil der Veranstaltung gingen die Teilnehmenden in mehrere Arbeitsgruppen und erarbeiteten zentrale Ressourcen und Handlungsfelder für das gesamte Kreisgebiet.
Die Vielfalt der beteiligten Institutionen war bemerkenswert: Vertreterinnen und Vertreter der Selbsthilfekontaktstelle, der Gesundheitsregion, der Freiwilligenagentur, verschiedener Heimleitungen sowie die Migrationsbeauftragte des Landkreises sorgten für eine breite inhaltliche Perspektive.
Dabei wurde deutlich: Pflege ist kein isoliertes Thema – es betrifft Gesundheit, Gesellschaft, Integration, Ehrenamt und Familien gleichermaßen.
Themen mit Zukunft – Fachkräftesicherung, Angehörigenarbeit, Demenz, Entlassmanagement
Besonders intensiv diskutiert wurde der Fachkräftemangel in der Pflege. Neben Aus- und Weiterbildung rückte dabei auch die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte stärker in den Fokus. Viele Teilnehmende sehen darin eine realistische und chancenreiche Ergänzung zu bestehenden Strategien.
Weitere zentrale Schwerpunkte waren:
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Unterstützung pflegender Angehöriger – eine Gruppe, die oft still, aber unverzichtbar im Hintergrund wirkt.
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Umgang mit Demenz – ein Thema, dessen Relevanz aufgrund demografischer Entwicklungen weiter zunimmt.
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Verbessertes Entlassmanagement – um Brüche zwischen Krankenhaus, Pflege und häuslicher Versorgung zu vermeiden.
Blick nach vorn – Pflege im Landkreis Leer soll weiter wachsen
Zum Abschluss betonte Wilfried Harms, dass die Pflegekonferenz kein einmaliges Format bleiben wird. Vielmehr soll sie der Startpunkt für langfristige strukturelle Entwicklungen sein:
„Wir wollen nicht nur auf Herausforderungen reagieren, sondern aktiv Rahmenbedingungen schaffen, die soziale Gerechtigkeit, Teilhabe und Menschlichkeit dauerhaft sichern.“
Die erste Pflegekonferenz hat gezeigt: Der Landkreis Leer hat viele engagierte Akteure – und die Bereitschaft, Pflege gemeinsam neu zu denken.
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