Wirtschaft
MEYER und FASSMER übernehmen Schiffbau-Weltmarke
Familiengeführte Werften beschließen gemeinsame Übernahme von NEPTUN SHIP DESIGN in Rostock
Die MEYER Gruppe und das Unternehmen FASSMER beschließen den gemeinsamen Kauf des renommierten Schiffbau-Ingenieurbüros NEPTUN SHIP DESIGN in Rostock mit rund 100 Mitarbeitern. Das Unternehmen mit mehr als 30 Jahren Erfahrung und Kunden auf der ganzen Welt soll weiterhin eigenständig und in der bisherigen Struktur operieren. Zur Stärkung des Ingenieurbüros sollen zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden. Damit kann NEPTUN SHIP DESIGN auch künftig weltweit Kunden mit seinem anerkannt hohen Know-how bedienen, während gleichzeitig Projekte für die zwei deutschen Werftengruppen umgesetzt werden. MEYER und FASSMER stärken damit ihre Ausrichtung auf Entwicklung und Bau hochkomplexer Spezialschiffe, auf die sich der künftige Markt für Schiffsneubauten konzentrieren wird.
Damit engagieren sich zwei erfolgreiche deutsche Spezialwerften, die in siebter und fünfter Generation als Familienunternehmen geführt werden, für den Erhalt qualifizierter Schiffbau-Arbeitsplätze in Deutschland. Eine Zustimmung des Kartellamts für die Übernahme steht noch aus.
„Wir stärken mit unserem Engagement bei der NEPTUN WERFT, MEYER NEPTUN Engineering und nun bei NEPTUN SHIP DESIGN unseren Standort Rostock. Für uns ist dieses Engagement ein klares Bekenntnis zu diesem Standort.“, sagt Bernard Meyer, Geschäftsführer der MEYER WERFT.
„Die Herstellung technisch komplexer Spezialschiffe ist sehr konstruktionsintensiv und erfordert viel Erfahrung. Mit NEPTUN SHIP DESIGN gewinnen wir einen Partner, der uns bereits in den vergangenen Jahren, beispielhaft auch bei dem Neubau der mit LNG betriebenen „ATAIR“, mit viel Kompetenz unterstützt hat. Der Spezialschiffbau wird auch künftig in Deutschland und Europa den Neubaumarkt dominieren. Wir sehen daher viel Potential in dieser Zusammenarbeit“, ergänzt Harald Fassmer, geschäftsführender Gesellschafter bei FASSMER.
„Ich bin sehr froh, dass wir zwei renommierte deutsche Unternehmen gefunden haben, die die Arbeitsplätze bei NEPTUN SHIP DESIGN erhalten und das Unternehmen weiterentwickeln wollen“, sagt Dr. Christoph Morgen, Insolvenzverwalter der MV Werften.
Weiterer Rückenwind für Nachhaltigkeitsstrategie
Die MEYER Gruppe und FASSMER bauen damit ihre Kooperation weiter aus. Beide Werften entwickeln und bauen bis 2026 das neue deutsche Forschungsschiff METEOR IV. „An diesem Projekt wird auch NEPTUN SHIP DESIGN einen maßgeblichen Anteil haben und damit eine neue langfristige Perspektive erhalten. Zusätzlich planen wir, neue Ingenieure einzustellen. Diese Kooperation unterstützt uns dabei, unsere ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Alle drei Unternehmen engagieren sich schon seit vielen Jahren dafür. Nun verleihen wir diesen Aktivitäten gemeinsam weiteren Rückenwind und können unsere Lösungen für eine nachhaltige Schifffahrt auch außerhalb unserer Werftengruppen anbieten.“, sagt Malte Poelmann, Chief Technology Officer der MEYER Gruppe.
Besonders erfreulich ist, dass sich auch die langjährigen Geschäftsführer des Ingenieurbüros wieder als Gesellschafter engagieren werden. Unter der Geschäftsführung von Helge Sell, Stephan Merkel und Roland Gräber blickt NEPTUN SHIP DESIGN auf eine mehr als 30-jährige Geschichte zurück. In dieser Zeit hat NEPTUN SHIP DESIGN viele erfolgreiche Projekte, auch mit der NEPTUN WERFT und FASSMER, realisiert. Zuletzt war das Unternehmen Teil der insolventen MV Werften.
„Diese Kombination von Kontinuität, neuen Impulsen sowie konkreten Aufträgen von MEYER und FASSMER und weiteren deutschen Werften verleiht NEPTUN SHIP DESIGN positive Zukunftsaussichten.“, sagt Helge Sell, Geschäftsführer von NEPTUN SHIP DESIGN.
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myStromer AG: Nachhaltiges Wachstum trotz Herausforderungen in der Fahrradbranche
Nachhaltiges Wachstum: myStromer AG trotzt den Herausforderungen der Fahrradbranche
Trotz der turbulenten Lage in der Fahrradbranche verzeichnete die myStromer AG im Jahr 2023 ein profitables Geschäftsjahr. Die Branche sah sich mit hohen Lagerbeständen und zunehmenden Liquiditätsengpässen bei Lieferanten, Herstellern und Händlern konfrontiert. Umso erfreulicher ist es, dass die myStromer Gruppe, bestehend aus den Marken Stromer und Desiknio, ein Wachstum von mehr als 10 % (konsolidiert) verzeichnen konnte.
Während viele Märkte in Europa stagnierten oder rückläufig waren, gelang es der myStromer AG, ihre Marktanteile in den Niederlanden und Belgien weiter auszubauen und ihre Marktführerschaft zu festigen. Selbst im herausfordernden E‑Bike-Markt der USA verzeichnete das Unternehmen ein zweistelliges Wachstum.
Die myStromer AG bereitet sich auf weiteres Wachstum vor und stärkt ihre internen Entwicklungskompetenzen, indem sie ihre Mitarbeiterzahl weltweit auf insgesamt 180 Personen erhöhte. Ein Großteil dieses Personalaufbaus betrifft eine 25-köpfige Digital-Einheit in Cluj-Napoca (Rumänien), die neue Entwicklungen im Bereich der „Digital Experience“ vorantreibt.
Zu den Höhepunkten des Jahres 2023 gehörte die Vorstellung eines ersten fahrbaren Prototyps mit einer Solid State Ceramic Battery für E‑Bikes auf der Mobilitätsmesse IAA sowie die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Alinghi Red Bull Racing und die Einführung zweier Alinghi Red Bull Racing Special Edition Stromer Modelle.
Mit mehr als 109 Millionen gefahrenen Pendlerkilometern konnten die Mitglieder der connected Stromer Community mehr als zwanzigtausend Tonnen CO2 einsparen, was einem Äquivalent von mehr als zehntausend Hin- und Rückflügen von London nach New York entspricht – ein bedeutender Beitrag für eine nachhaltigere Mobilität.
Co-CEO Dr. Karl Ludwig Kley kommentiert: „Die Fahrradbranche hat im vergangenen Jahr deutlich mehr zu kämpfen gehabt als in den Boom-Jahren während und nach Corona. Umso mehr freuen wir uns über das erzielte Wachstum in unseren Kernmärkten. Gerade jetzt ist es für uns von wesentlicher Bedeutung, weiter in Innovation und Wachstum zu investieren, um unsere Marktposition auszubauen.“
Ausblick auf 2024:
Das kommende Jahr verspricht Spannung: Auf der Eurobike 2024 wird myStromer eine neue Kategorie von Stromer-Bikes präsentieren und im Laufe des Jahres mit weiteren Neuheiten aufwarten. Die Förderung des Mobilitätswandels bleibt auch im neuen Jahr das übergeordnete Ziel von Stromer. 2024 steht jedoch auch im Zeichen der Innovationsentwicklung und des Ausbaus der Innovationsführerschaft. Co-CEO Tomi Viiala äußert sich zuversichtlich: „Das Jahr 2024 wird für die Branche weiterhin herausfordernd bleiben, aber dennoch blicken wir positiv ins neue Jahr. Wir werden den Markt mit mehreren Neuheiten überraschen. Weiterhin glauben wir, dass sich die sich abzeichnende Mobilitätswende positiv auf den E‑Bike- und S‑Pedelec-Markt auswirken wird. Mit Finanzierungslösungen, Leasing-Angeboten und entsprechenden Produkten, die den Verkehr im Alltag vereinfachen, fördern wir diesen Wandel.“
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Wirtschaft
Nominallöhne in Niedersachsen steigen um 6,2% im Jahr 2023
Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, haben sich die Nominallöhne (Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 6,2% erhöht. Im Jahr 2022 lag der Nominallohnindex bei 2,0%.
Die Entwicklung des Reallohnindex, der die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste misst, hängt sowohl von der Entwicklung des Nominallohnindex als auch von der Veränderung des Verbraucherpreisindex ab. Im Jahr 2023 verzeichnete Niedersachsen eine durchschnittliche Preisveränderung von +6,1% im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund dieser hohen Inflationsrate stiegen die Reallöhne im Jahr 2023 jedoch nur minimal um durchschnittlich 0,1%. Im Vorjahr 2022 wurden hingegen starke Reallohnverluste von ‑4,5% verzeichnet, die höchsten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.
Im 4. Quartal 2023 stiegen die Nominallöhne im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,7%. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 3,4%. Aufgrund der niedrigen Inflationsrate und des hohen Nominallohnindex stieg der Reallohn im 4. Quartal 2023 um 2,2%.
Diese Zahlen verdeutlichen die dynamische Entwicklung der Lohnsituation in Niedersachsen im Jahr 2023 und bieten Einblicke in die Auswirkungen von Nominallöhnen und Inflation auf die Reallohnentwicklung.
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News
Handwerk in der Krise: Personalabbau, steigende Insolvenzen und Bürokratiebelastung
Überwiegend Personalabbau und steigende Insolvenzen im Handwerk
In den vergangenen Monaten ist die Beschäftigung im Handwerk deutlich geschrumpft, ein Trend, der zuletzt in den Jahren 2009 und 2010 zu beobachten war. Dies ist hauptsächlich auf eine schlechtere Auftragslage zurückzuführen, unter der die Einstellungsbereitschaft der Betriebe gelitten hat. Fast ein Viertel der Befragten (23,5 Prozent) berichtet von einem Rückgang der Mitarbeiterzahl, im Vergleich zum Vorjahr (17,9 Prozent) eine deutliche Zunahme. Gleichzeitig hat etwa jeder fünfte Handwerksbetrieb (19,6 Prozent) sein Personal aufgestockt. Dennoch bleibt das Handwerk als arbeitsintensiver Sektor in Zukunft auf Fachkräftenachwuchs angewiesen, wobei 20,6 Prozent der Befragten planen, zukünftig ihren Personalbestand zu erhöhen, ein etwas niedrigerer Wert als im Vorjahr (25,2 Prozent).
Patrick-Ludwig Hantzsch, Sprecher von Creditreform, warnt vor einem weiteren Problem: “In den kommenden Jahren werden viele Leistungsträger in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig ist die Zahl der Ausbildungsabschlüsse deutlich niedriger als früher. Die Kapazitäten im Handwerk werden so weiter verknappt.”
Die Insolvenzen im Handwerk verzeichnen einen kontinuierlichen Anstieg. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 4.050 Insolvenzen von Handwerksbetrieben registriert, was einem Anstieg von 23,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.290) entspricht. Diese Entwicklung spiegelt den gesamtwirtschaftlichen Trend wider. “Die Belastungen der zurückliegenden Jahre seit Beginn der Pandemie haben sich kumuliert und führen seit nunmehr zwei Jahren zu einem Anstieg der Insolvenzen”, erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch. “Viele Betriebe konnten Kostensteigerungen – insbesondere bei Energie und Finanzierung – nicht mehr ausgleichen. Der schwache Konsum und Auftragsrückgänge belasteten zusätzlich.”
Eine weitere Wachstumsbremse für das Handwerk stellt die Bürokratie dar. “Das Handwerk fühlt sich durch die Bürokratie nicht nur belastet, sondern immer mehr überlastet”, so Hantzsch. Die Umfrage zeigt, dass die überwiegende Mehrzahl der Handwerksbetriebe (80,3 Prozent) von einer Zunahme der bürokratischen Anforderungen berichtet. Die Fülle staatlicher Auflagen und Pflichten erschwert die Arbeit der Handwerksbetriebe, beispielsweise in Form von zeitlichen Einschränkungen und finanziellen Auswirkungen. Betriebe haben weniger Zeit für die Auftragsbewältigung (78,7 Prozent), was zu längeren Wartezeiten für die Kunden (49,2 Prozent) führt. Zudem verteuern sich Leistungen, wenn beispielsweise mehr Arbeitszeit für administrative Prozesse aufgewendet werden muss (51,0 Prozent der Befragten).
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