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Nie­der­lan­de stop­pen ihre Gas­lie­fe­run­gen. Erd­gas­um­stel­lung auf H‑Gas ist gestartet.

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Erd­gas­um­stel­lung auf H‑Gas ist gestartet

 

  • Gas­mon­teu­re besu­chen alle Ver­brau­cher mit Erd­gas­an­schluss, um Gas­ge­rä­te anzupassen.
  • Groß­pro­jekt dau­ert noch bis 2027 und sichert Gas­ver­sor­gung der Region.
  • Rund 98 Pro­zent aller Gerä­te sind anpassbar.
  • Nur nach der Umrüs­tung kön­nen Gerä­te auch das aus LNG gewon­ne­ne Erd­gas verbrennen.

Die Nie­der­lan­de müs­sen die Lie­fe­run­gen ihres L‑Erdgases nach Deutsch­land, Bel­gi­en und Frank­reich bereits in weni­gen Jah­ren been­den. Daher erhielt EWE Netz einen gesetz­li­chen Bun­des­auf­trag, den Nord­wes­ten Deutsch­lands auf H‑Erdgas umzu­stel­len. Das H‑Erdgas stammt aus einem Nord­ver­bund, zum Bei­spiel aus Nor­we­gen und Groß­bri­tan­ni­en. Bei den zwei Gas­sor­ten liegt der Unter­schied im Ener­gie­ge­halt: H‑Gas setzt bei der Ver­bren­nung mehr Ener­gie frei als das nie­der­län­di­sche L‑Gas, dar­an muss EWE Netz auch nahe­zu alle Erd­gas­ge­rä­te manu­ell anpassen.

In den nächs­ten Jah­ren erhal­ten alle Erd­gas­ver­brau­cher in Ost­fries­land min­des­tens zwei Besu­che von EWE Netz — unab­hän­gig davon, bei wel­chem Gas­lie­fe­ran­ten sie letzt­lich ihre Gas­rech­nung bezah­len. Gestar­tet ist das Pro­jekt jetzt in den Gemein­den Uple­n­gen und Jüm­me, danach geht es in Ost­fries­land wei­ter. Die Besuchs­ter­mi­ne ver­sen­det EWE Netz immer eini­ge Wochen zuvor auf dem Post­we­ge, per Einschreiben.

Spei­se­kar­ten aus Ostfriesland

 

Das geschieht bei den Besuchen

Bei dem ers­ten Besuch ste­hen zwei Fra­gen im Vor­der­grund: Zum einen wel­che Erd­gas­ge­rä­te set­zen die Kun­den in ihrem Gebäu­de über­haupt ein? Betrof­fen sind alle Gerä­te, die mit Erd­gas betrie­ben wer­den, zum Bei­spiel Her­de, Hei­zun­gen oder erd­gas­be­trie­be­ne Wasch­ma­schi­nen, Trock­ner oder Geschirr­spü­ler. Aus­ge­nom­men sind Gerä­te, die zum Bei­spiel mit Fla­schen- bezie­hungs­wei­se Flüs­sig- oder Pro­pan­gas betrie­ben wer­den. Gas­be­trie­be­ne PKW müs­sen auch nicht umge­rüs­tet wer­den. Zum ande­ren klä­ren die Mon­teu­re vor Ort, ob die Kun­den­ge­rä­te das H‑Gas mög­lichst sau­ber und vor allem sicher ver­bren­nen kön­nen. „Daher set­zen wir an den Gerä­ten immer eine wich­ti­ge Sicher­heits­prü­fung um und neh­men jeweils Daten vom Typen­schild der Gerä­te auf, viel mehr geschieht wäh­rend die­ses ers­ten Besuchs noch nicht“, erklärt Jens Wit­thus, Spre­cher des Pro­jekts bei EWE Netz.

Sehr hohe Komplexität

Die Infor­ma­tio­nen vom Typen­schild gleicht EWE Netz mit einer Daten­bank ab, die vom „Deut­schen Ver­ein des Gas- und Was­ser­fa­ches e.V.“ (DVGW) geführt wird. Die Gerä­te-Her­stel­ler hin­ter­le­gen hier ins­be­son­de­re drei Infor­ma­tio­nen: Ist das vom Kun­den ein­ge­setz­te Modell über­haupt an H‑Gas anpass­bar? Wie kann es ange­passt wer­den? Und zu wel­chem Zeit­punkt soll­te EWE Netz das Gerät anpassen?

„Wenn not­wen­dig, bestel­len wir für jeden Kun­den und jedes sei­ner Gerä­te einen indi­vi­du­el­len Umrüst­satz für das H‑Gas“, so Wit­thus wei­ter. Und genau das macht das Pro­jekt zu einer wah­ren Mam­mut­auf­ga­be: Denn im Nord­wes­ten nut­zen Ver­brau­cher nicht nur über 700.000 Erd­gas­ge­rä­te aus ver­schie­de­nen Jahr­zehn­ten. Die Gerä­te unter­schei­den sich auch in weit über 22.000 Vari­an­ten. „Und nahe­zu jede Vari­an­te braucht even­tu­ell eine indi­vi­du­el­le Umrüs­tung. Hin­zu kom­men dann ja noch die unter­schied­lichs­ten Repa­ra­tur- und War­tungs­zu­stän­de, daher müs­sen wir jedes Gerät per­sön­lich prü­fen“, ergänzt Witthus.

98 Pro­zent sind anpassbar

Über 200.000 Erd­gas­ge­rä­te konn­te EWE Netz bereits an das H‑Gas anpas­sen. „Mit der hier gemach­ten Erfah­rung kön­nen wir sagen, dass sich ins­ge­samt rund 98 Pro­zent aller Kun­den­ge­rä­te an das H‑Gas anpas­sen las­sen“, berich­tet Wit­thus. EWE Netz rech­net damit, die­sen Wert auch in Ost­fries­land errei­chen zu kön­nen. „Soll­te eine Hei­zung zum Bei­spiel heu­te 20–25 Jah­re alt sein, muss man sich der Eigen­tü­mer in der Regel kei­ne Sor­gen machen“, beru­higt Wit­thus und ergänzt: „Auch bei noch älte­ren Mar­ken­ge­rä­ten gelingt es meis­tens, die­se an das H‑Gas anzupassen.“

Wenn sich ein Gerät doch ein­mal nicht mehr anpas­sen lässt, dann liegt es meis­tens dar­an, dass es den Gerä­te-Her­stel­ler heu­te nicht mehr gibt und die­ser daher kein Umrüst­ma­te­ri­al mehr lie­fern kann. In Ein­zel­fäl­len haben die Her­stel­ler auch den Sup­port für bestimm­te Gerä­te auf­ge­ge­ben, auch die­ses betrifft in der Regel nur sehr alte Gerä­te. Aber auch dann kann EWE Netz häu­fig kein Mate­ri­al mehr erhal­ten. Tech­ni­sche Pro­ble­me wäh­rend des Umrüs­tens gab es laut Wit­thus unter­des­sen bis­lang nahe­zu aus­schließ­lich bei alten Hei­zun­gen, die noch nie oder zu sel­ten durch einen Fach­be­trieb gewar­tet wur­den. „Regel­mä­ßi­ge War­tun­gen der Hei­zun­gen unter­stüt­zen eine rei­bungs­lo­se Umrüs­tung auf das H‑Gas, sie spa­ren aber auch deut­lich Erd­gas und ver­län­gern die Lebens­zeit der Geräte.“

 

Kei­ne Rechnungen

Grund­sätz­lich ent­ste­hen Kun­den durch das Pro­jekt kei­ne direk­ten Kos­ten. Daher ver­sen­det EWE Netz weder für die Ser­vice-Besu­che noch für das Mate­ri­al Rech­nun­gen. Und die Gas­mon­teu­re ver­lan­gen vor Ort nie­mals Geld von Kun­den. Eine Aus­nah­me gibt es bei den Ser­vice-Besu­chen aber: Falls die Mon­teu­re vor Ort fest­stel­len, dass ein Gerät eine Repa­ra­tur braucht oder gewar­tet wer­den muss, beauf­tragt der Eigen­tü­mer dafür wie gewohnt einen Fach­be­trieb sei­ner Wahl und bezahlt ihn.

 

Erd­gas­ge­rä­te und LNG

Nahe­zu alle Erd­gas­ge­rä­te, die das Unter­neh­men bei Pri­vat­kun­den der­zeit auf das H‑Erdgas umrüs­tet, soll­ten anschlie­ßend auch das aus LNG gewon­ne­ne Erd­gas zuver­läs­sig ver­bren­nen kön­nen. Die noch auf L‑Erdgas ein­ge­stell­ten Gerä­te kön­nen das in der Regel nicht. Denn LNG ist H‑Erdgas, das aus außer­eu­ro­päi­schen Her­kunfts­län­dern stammt. Es wird bei einer Tem­pe­ra­tur von ca. ‑161 °C flüs­sig – also zu LNG (Lique­fied Natu­ral Gas bzw. Flüs­sig­erd­gas) und lässt sich dann auch per Schiff trans­por­tie­ren. Für das Ein­spei­sen in Gas-Pipe­lines wird LNG wie­der in einen gas­för­mi­gen Zustand gebracht.

 

Um die Gas­ver­sor­gung des Nord­wes­tens dar­über hin­aus wei­ter zu sichern, plant EWE Netz par­al­lel ein zwei­tes Groß­pro­jekt: Das Unter­neh­men wird in Rekord­zeit eine rund 70 Kilo­me­ter lan­ge Pipe­line vom Raum San­de (Fries­land) zu den EWE-Gas­spei­chern in Ost­fries­land bau­en, um das Netz für die Auf­nah­me gro­ßer Men­gen von in Wil­helms­ha­ven anlan­den­dem LNG vor­zu­be­rei­ten. Bereits 2023 soll die­se Pipe­line in Betrieb gehen. Per­spek­ti­visch hat die Lei­tung auch das Poten­ti­al, eine der wich­tigs­ten Haupt­ver­kehrs­adern für den Trans­port von per Schiff impor­tier­tem grü­nen Was­ser­stoff zu werden.

 

Schutz­maß­nah­men gegen Trickbetrüger

Bei den Besu­chen beach­tet das Unter­neh­men nach wie vor die Vor­ga­ben des Robert Koch-Insti­tuts zum Schutz vor dem Coro­na-Virus. Zusätz­lich ent­wi­ckel­te EWE Netz zusam­men mit Poli­zei­be­hör­den zahl­rei­che Schutz­maß­nah­men gegen poten­zi­el­le Haus­tür-Trick­be­trü­ger. Jeder Kun­de erhält zusam­men mit sei­nem Ter­min­an­schrei­ben einen Fly­er, der dar­über infor­miert, wie man den „ech­ten“ Gas­mon­teur erkennt. Eini­ge ent­wi­ckel­te Schutz­maß­nah­men wer­den öffent­lich nicht genannt. Ver­brau­cher kön­nen sich auch hier infor­mie­ren: www.ewe-netz.de/trickbetrug

Wie geht es weiter?

Ab Febru­ar 2024 schal­tet EWE Netz gro­ße Tei­le der Gemein­den Uple­n­gen und Jüm­me auf das H‑Gas um. EWE Netz teil­te auch Ost­fries­land in Umstell­be­zir­ke ein, die man bis 2027 nach­ein­an­der auf das H‑Gas umstel­len wird. Die­se Umstell­be­zir­ke ori­en­tie­ren sich an den Gas­lei­tun­gen, die bereits im Boden lie­gen und nicht an Orts- oder Land­kreis­gren­zen. Daher kann es gesche­hen, dass Gemein­den nur schritt­wei­se auf H‑Gas umge­schal­tet wer­den. EWE Netz kann jeden Bezirk in eine Art Gas­in­sel wan­deln und jeweils ent­schei­den, ob schon das H‑Gas oder wei­ter­hin das nie­der­län­di­sche L‑Gas ein­ge­speist wird.

War­um stop­pen die Nie­der­lan­de ihre Gaslieferungen?

Ein Aus­lö­ser ist das zuneh­men­de Schwin­den der För­der­ka­pa­zi­tä­ten des nie­der­län­di­schen L‑Erdgases. Hin­zu kom­men rund 14.000 Erd­stö­ße und Erd­be­ben ins­be­son­de­re in der Regi­on Gro­nin­gen in den letz­ten Jahr­zehn­ten. Nie­der­län­di­sche Exper­ten machen inzwi­schen die Gas­för­de­rung als Ver­ur­sa­cher für die Beben aus.

Stand heu­te wer­den die Nie­der­lan­de daher bereits ab 2023 in der Regi­on Gro­nin­gen kein L‑Erdgas mehr för­dern. Bereits heu­te kau­fen die Nie­der­lan­de daher H‑Erdgas auf den Welt­märk­ten ein, wan­deln die­ses mit­tels Stick­stoff in „Pseu­do-L-Gas“ und lie­fern Antei­le davon auch in den Nord­wes­ten. So kann unser Nach­bar sei­nen Lie­fer­ver­pflich­tun­gen nach­kom­men und gleich­zei­tig sei­ne Ein­woh­ner bes­ser vor wei­te­ren Beben schüt­zen. Ab Ende 2029 wol­len die Nie­der­lan­de (Stand heu­te) nahe­zu gar kein L‑Gas mehr lie­fern. In Deutsch­land sind von der nie­der­län­di­schen Ent­schei­dung meh­re­re Mil­lio­nen Gas­ver­brau­cher in zahl­rei­chen deut­schen Bun­des­län­dern betrof­fen. Der deut­sche Gesetz­ge­ber ver­pflich­te­te daher über 40 Gas­netz­be­trei­ber, jeweils ihre Regi­on auf das alter­na­ti­ve H‑Gas umzustellen.


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Ein Fun­ken Hoff­nung: Licht­er­fahrt und Demo am 23.12.2025 in Westoverledingen

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Fotos: v.l.n.r. Tobi­as Schul­te, Peter Fol­kerts (oben), Lukas Fol­kerts (unten), Thors­ten Sin­ning
Foto­gra­fin: Ali­na Schröder

Ein Fun­ken Hoff­nung – Demons­tra­ti­on für die Zukunft unse­rer Höfe in Wes­t­ov­er­le­din­gen angekündigt

Westoverledingen/Papenburg – Für heu­te wur­de die Demons­tra­ti­on unter dem Mot­to „Ein Fun­ken Hoff­nung – Demons­tra­ti­on für die Zukunft unse­rer Höfe“ ange­kün­digt. Die Ver­an­stal­tung wur­de ord­nungs­ge­mäß beim Land­kreis Leer ange­zeigt und von die­sem geneh­migt. Der Demons­tra­ti­ons­zug führt ent­lang des vom Land­kreis bestä­tig­ten Weges durch die Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen und endet vor­aus­sicht­lich um 21:00 Uhr in Papenburg.

Die Ver­samm­lungs­lei­tung wird ab 16:00 Uhr vor Ort sein, die Auf­stel­lung der Land­wir­te beginnt um 16:30 Uhr, und um 17:00 Uhr star­tet die Kund­ge­bung sowie der anschlie­ßen­de Demons­tra­ti­ons­zug und die Lichterfahrt.

 

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Die Ver­an­stal­tung ist als fried­li­che Ver­samm­lung geplant und wird durch Ord­ner beglei­tet, wie es in den Auf­la­gen des Land­krei­ses vor­ge­se­hen ist.

Im Rah­men der Kund­ge­bung wird eine Rede gehal­ten, die sich mit der aktu­el­len Lage der Land­wirt­schaft in Ost­fries­land, der Ver­ant­wor­tung aller Betei­lig­ten und der Bedeu­tung des länd­li­chen Raums für die Gemein­de Wes­t­ov­er­le­din­gen beschäftigt.

The­men der Rede:

  • Die Land­wirt­schaft in Ost­fries­land steht unter stei­gen­den Kos­ten, zuneh­men­der Regu­lie­rung und wach­sen­der Unsicherheit.

  • Poli­tik und Gesell­schaft erwar­ten mehr Tier­wohl, Umwelt- und Kli­ma­schutz – die­se Zie­le sind nur dann rea­lis­tisch umsetz­bar, wenn die wirt­schaft­li­che Exis­tenz der Land­wir­te gesi­chert bleibt.

  • Land­wirt­schaft ist geleb­te Pra­xis auf kon­kre­ten Flä­chen in Fami­li­en­be­trie­ben. Ent­schei­dun­gen müs­sen die­se Rea­li­tät berücksichtigen.

  • Der Ver­samm­lungs­lei­ter wird auf sei­ne Kan­di­da­tur für das Amt des Bür­ger­meis­ters von Wes­t­ov­er­le­din­gen hin­wei­sen und die Bedeu­tung loka­ler Poli­tik beto­nen, die zuhört, bevor sie entscheidet.

  • Ver­ant­wor­tung tra­gen alle: Staat, Land­wir­te und Gesell­schaft. Die Land­wir­te leis­ten ihren Bei­trag und erwar­ten dafür Pla­nungs­si­cher­heit, Ver­läss­lich­keit und Respekt.

Die Ver­an­stal­ter beto­nen, dass die Demons­tra­ti­on ruhig und geord­net ver­lau­fen soll und bedan­ken sich im Vor­aus bei allen Betei­lig­ten für einen ver­ant­wor­tungs­vol­len Ablauf.

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Jah­res­rück­blick 2025 — Land­kreis Leer zwi­schen Spar­zwang und Zuversicht

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Land­rat Mat­thi­as Groo­te ist seit 2016 Ver­wal­tungs­chef des Land­krei­ses Leer. Der gebür­ti­ge Leera­ner wur­de 2021 mit 81,25 Pro­zent der Stim­men im Amt bestä­tigt. Zuvor war der Diplom-Wirt­schafts­in­ge­nieur unter ande­rem Mit­glied des Euro­päi­schen Par­la­ments und Vor­sit­zen­der des Umweltausschusses.

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Groo­te opti­mis­tisch: „Das Glas ist immer noch halb voll“

Jah­res­rück­blick 2025, Teil 1

Rück­blick des Land­rats: Spa­ren, aber nicht kaputt­spa­ren / Inves­tie­ren in Infrastruktur

Deutsch­land ist ein Sanie­rungs­fall, sag­te der Kanz­ler neu­lich. Weil der Land­kreis Leer – oder auch ganz Ost­fries­land – kei­ne Insel der Seli­gen ist, müss­ten sich die all­ge­mei­nen Pro­ble­me des Lan­des auch hier niederschlagen.

Wie sieht die Lage des Land­krei­ses Leer aus, soweit sie der Kreis­tag und die Kreis­ver­wal­tung selbst beein­flus­sen kön­nen? Mit die­ser Fra­ge setzt sich Land­rat Mat­thi­as Groo­te in sei­nem Rück­blick auf das Jahr 2025 auseinander.


Rück­blick auf frü­he­re Entwicklungen

Finan­zi­ell und struk­tu­rell ging es dem Land­kreis Leer vor eini­gen Jahr­zehn­ten schon ein­mal schlech­ter als heu­te. In den jüngs­ten Jah­ren aller­dings auch schon deut­lich besser.

Das frü­he­re „Armen­haus der Nati­on“ ent­wi­ckel­te sich zu einer blü­hen­den Land­schaft. Die Wirt­schaft brumm­te, ange­trie­ben vor allem durch welt­weit ope­rie­ren­de Ree­der und spä­ter durch teils markt­füh­ren­de Software-Unternehmen.

„Wir waren in der Lage, die Infra­struk­tur vor allem in unse­ren Schu­len, den Kran­ken­häu­sern, den Kreis­stra­ßen und in der Infor­ma­ti­ons­tech­nik (Glas­fa­ser) auf den bes­ten Stand zu brin­gen“, so Groo­te.
Vor die­sem Hin­ter­grund sagt er:
„Das Glas ist immer noch halb voll. Wir haben Grund, opti­mis­tisch in die Zukunft zu schauen.“


Kreis­haus­halt: 30 Mil­lio­nen Euro Defizit

Der Kreis­haus­halt weist im kom­men­den Jahr ein Minus von 30 Mil­lio­nen Euro aus. Das lässt sich nicht beschönigen.

„Aber es ist auch kei­ne Anlei­tung zum Unglück­lich­sein. Wir Ost­frie­sen haben schon ganz ande­ren Stür­men getrotzt“, erklärt der Landrat.


Ursa­chen für das Haushaltsdefizit

Das Loch in der Kas­se lässt sich erklä­ren. Es liegt nicht dar­an, dass der Land­kreis leicht­fer­tig Geld aus­ge­ge­ben hat. Kos­ten­trei­ber sind Auf­ga­ben und damit ver­bun­de­ne Aus­ga­ben, die der Land­kreis – und damit auch die Städ­te und Gemein­den – im Auf­trag des Staa­tes erle­di­gen müs­sen, dafür aber nicht genü­gend Geld aus Ber­lin und Han­no­ver bekommen.

Sozia­le Hil­fen stei­gen stark an. Fami­li­en­hil­fen und Pfle­ge sind dafür nur zwei Bei­spie­le.
Groo­te fasst zusam­men:
„Kurz gesagt: Wir haben kein Ein­nah­men­pro­blem, son­dern ein Aus­ga­ben­pro­blem, das wir nur zu einem klei­nen Teil selbst steu­ern können.“


Spa­ren mit Augen­maß, Inves­tie­ren mit Verantwortung

Die Finan­zen waren für Kreis­tag und Ver­wal­tung das gan­ze Jahr über das bestim­men­de The­ma.
Groo­te for­mu­liert den Leit­satz so:
„Wo spa­ren, ohne etwas kaputt­zu­ma­chen? Und wo müs­sen wir wei­ter investieren?“


Licht­bli­cke im Kreisgebiet

Trotz der ange­spann­ten Lage gibt es zahl­rei­che posi­ti­ve Ent­wick­lun­gen im Land­kreis Leer. Dazu zählen:

  • der Beginn des Umbaus und der Erwei­te­rung der Ober­schu­le Uple­n­gen in Remels

  • die Sanie­rung der schwer beschä­dig­ten Turn­hal­le die­ser Schu­le, die nach Anlauf­schwie­rig­kei­ten ein neu­es Dach erhält

  • eine neue Drei­feld-Sport­hal­le in Weener

  • die Sanie­rung zahl­rei­cher Kreis­stra­ßen, Brü­cken und Radwege

Wenig spek­ta­ku­lär, aber von gro­ßer Bedeu­tung für den All­tag der Menschen.


Kla­re Prio­ri­tät: Infrastruktur

„Unse­re Inves­ti­tio­nen rich­ten wir nach einem ein­fa­chen Drei­satz aus, der sich auf Dau­er und gera­de in schwe­ren Zei­ten immer bewährt: Infra­struk­tur, Infra­struk­tur, Infra­struk­tur“, betont Groote.

Das gilt für alle Berei­che – ins­be­son­de­re für Schu­len, Ver­kehr, Gesund­heit und Informationstechnik.


Ver­bes­se­run­gen im Rettungsdienst

Der Land­kreis ver­bes­ser­te den Ret­tungs­dienst deut­lich. Das zeigen:

  • drei neue Notfall-Krankentransportwagen

  • zwei neue Notarzt-Einsatzfahrzeuge

  • zusätz­li­ches Personal

  • deut­lich mehr Bereitschaftsstunden


Stär­kung der Selbst­hil­fe im Gesundheitsbereich

Hil­fe zur Selbst­hil­fe ist im Land­kreis mehr als nur eine Flos­kel. Die Selbst­hil­fe-Kon­takt­stel­le im Gesund­heits­amt hat in die­sem Jahr elf neu­en Selbst­hil­fe­grup­pen beim Start geholfen.

Ins­ge­samt betreut das Gesund­heits­amt der­zeit 120 Selbsthilfegruppen.


Aus­blick: Inves­ti­tio­nen auch 2026 geplant

Der Aus­blick auf den Haus­halt ist zwar dus­ter. Den­noch ste­hen auch 2026 wei­te­re Inves­ti­tio­nen an. In Brin­kum beginnt der Bau der Feuerwehr-Technischen-Zentrale.

In Möh­len­warf und Bund­er­hamm­rich wer­den für das Rhei­der­land zwei neue Ret­tungs­wa­chen an zen­tra­len Stand­or­ten errichtet.


Breit­band­aus­bau vor dem Abschluss

Ein lang­jäh­ri­ges Groß­pro­jekt kann 2026 abge­schlos­sen wer­den. Land­rat Groo­te kün­digt den Abschluss des staat­lich geför­der­ten Breit­band­aus­baus im Kreis­ge­biet an.

Dann wer­den mehr als 70.000 Haus­hal­te und Betrie­be – rund 95 Pro­zent – Zugang zu einem giga­bit­fä­hi­gen Glas­fa­ser­an­schluss haben.
Groo­te erklärt:
„Der Land­kreis ist dann prak­tisch kom­plett im Zeit­al­ter des schnel­len Inter­nets angekommen.“


 

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Kei­ne Abfuhr an Weih­nach­ten und Neu­jahr – Ersatztermine

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Kei­ne Müll­ab­fuhr an den Fei­er­ta­gen: Land­kreis Leer nennt Ersatztermine

Die bevor­ste­hen­den Weih­nachts- und Neu­jahrs­fei­er­ta­ge brin­gen im Land­kreis Leer Ände­run­gen bei der Müll­ab­fuhr mit sich. Der Abfall­wirt­schafts­be­trieb des Land­krei­ses hat jetzt die Ersatz­ter­mi­ne für das Fest­land und die Insel Bor­kum bekannt gegeben.

Auf dem Fest­land fällt die Abfuhr am 1. Weih­nachts­tag (Don­ners­tag, 25. Dezem­ber) voll­stän­dig aus. Die­se Tour wird jedoch nach­ge­holt: Die Abfall­sä­cke wer­den am Sonn­abend, 27. Dezem­ber, ein­ge­sam­melt.

Auch am 2. Weih­nachts­tag (Frei­tag, 26. Dezem­ber) fin­det kei­ne Müll­ab­fuhr statt. Die grau­en, grü­nen und gel­ben Säcke die­ser Tour wer­den statt­des­sen eine Woche spä­ter, am Frei­tag, 2. Janu­ar, mit­ge­nom­men.

Am Neu­jahrs­tag (Don­ners­tag, 1. Janu­ar) ent­fällt die Abfuhr eben­falls. Die Ent­sor­gung erfolgt hier am nächs­ten regu­lä­ren Abfuhr­ter­min, dem Don­ners­tag, 8. Janu­ar.
Die Papier­ton­ne wird auf dem Fest­land wie gewohnt und gemäß Abfuhr­ka­len­der geleert.

Für die Insel Bor­kum gel­ten abwei­chen­de Rege­lun­gen: Die regu­lä­re Don­ners­tags­tour zu Weih­nach­ten wird vor­ge­zo­gen. Rest­müll und Grün­ab­fall, die eigent­lich am 25. Dezem­ber abge­holt wor­den wären, wer­den bereits am Hei­lig­abend (24. Dezem­ber) eingesammelt.

Die Müll­ab­fuhr am 2. Weih­nachts­tag (Frei­tag, 26. Dezem­ber) ent­fällt; die­se Säcke wer­den am Frei­tag, 2. Janu­ar, nach­ge­holt. Auch am Neu­jahrs­tag fin­det kei­ne Abfuhr statt, die ent­spre­chen­de Tour wird am Don­ners­tag, 8. Janu­ar, durch­ge­führt. Die Lee­rung der Papier- und Gel­ben Ton­nen erfolgt auf Bor­kum wie im Abfuhr­ka­len­der vorgesehen.

Der Abfuhr­ka­len­der für das Fest­land und für Bor­kum ist online unter
www.all-leer.de/abfuhrtermine abruf­bar. Dort sind auch bereits alle Ter­mi­ne für das Jahr 2026 eingetragen.

Ein­schrän­kun­gen gibt es zudem bei den Wert­stoff­hö­fen im Kreis­ge­biet. Der Wert­stoff­hof und die Schad­stoff­sam­mel­stel­le auf der Depo­nie Brei­ner­moor blei­ben an Hei­lig­abend (24. Dezem­ber), am Sonn­abend, 27. Dezem­ber, sowie am Mitt­woch, 31. Dezem­ber, geschlos­sen.
Die Wert­stoff­hö­fe in Hesel, Jüm­me, Moorm­er­land, Uple­n­gen und Wee­ner sind letzt­ma­lig in die­sem Jahr am Frei­tag, 19. Dezem­ber, und am Sonn­abend, 20. Dezem­ber, geöff­net. Am Sonn­abend nach Weih­nach­ten, dem 27. Dezem­ber, blei­ben sie geschlossen.

Auf Bor­kum ist die Abfall­um­schlag­an­la­ge an Hei­lig­abend und Sil­ves­ter jeweils von 8 bis 13 Uhr geöffnet.

Zusätz­lich weist der Abfall­wirt­schafts­be­trieb auf die kos­ten­lo­se MyMüll-App hin. Sie erin­nert per Smart­phone oder Tablet zuver­läs­sig an die indi­vi­du­el­len Abfuhr­ter­mi­ne und kann unter
www.all-leer.de/mymuell her­un­ter­ge­la­den werden.

Für Rück­fra­gen steht die Abfall­be­ra­tung des Land­krei­ses Leer unter der kos­ten­lo­sen Ser­vice-Num­mer 0800 / 9252423 oder per E‑Mail an abfallberatung@all-leer.de zur Verfügung.

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