Wirtschaft

IHK begrüßt geplan­te Novel­le des Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Geset­zes (EEG)

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Jedoch auch Nach­bes­se­rungs­be­darf in Sicht

„Den aktu­ell bekannt gewor­de­ne Ent­wurf für ein novel­lier­tes EEG aus dem Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um hal­ten wir durch­aus für geeig­net, der Ener­gie­wen­de wie­der zu neu­em Schub zu ver­hel­fen“, sagt Haupt­ge­schäfts­füh­rer Dr. Tors­ten Slink. „Das ist ein Ziel, für das auch wir als IHK wei­ter­hin klar eintreten.“


Die Bun­des­re­gie­rung wol­le die Aus­bau­zie­le für die erneu­er­ba­ren Ener­gien deut­lich erhö­hen, um bis zum Jahr 2030 min­des­tens 65 Pro­zent Anteil erneu­er­ba­rer Ener­gien am Strom­ver­brauch zu errei­chen. „Das kann die Per­spek­ti­ve für den Aus­bau der Wind­ener­gie an Land deut­lich ver­bes­sern“, so Slink. Ent­schei­dend sei nun, dass es bun­des­weit in den Kom­mu­nen auch tat­säch­lich zur Aus­wei­sung wei­te­rer Flä­chen für rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie kom­me. Denn höhe­re Aus­bau­zah­len im Gesetz hel­fen nur dann, wenn sie sich auch in der Umset­zung in der Flä­che wiederfinden.


Ob das geplan­te finan­zi­el­le Betei­li­gungs­in­stru­ment, über das Kom­mu­nen einen fes­ten Betrag pro Wind­ener­gie­an­la­ge erhal­ten sol­len, sich durch­set­zen und zu mehr Akzep­tanz füh­ren wer­de, müs­se sich in der Pra­xis erst bewei­sen. „Die vor­ge­se­he­ne Abga­be in Cent pro pro­du­zier­ter Kilo­watt­stun­de kann auf Anla­gen­be­trei­ber auch abschre­ckend wir­ken“, erläu­tert Slink. Nur wenn die Abga­be über den Strom­preis refi­nan­ziert wer­den kön­ne, wür­de sie kei­nen Hemm­schuh für neue Pro­jek­te dar­stel­len.
Wich­tig für die Regi­on sei es vor allem, dass die Wind­ener­gie­bran­che rasch Ver­bes­se­run­gen des recht­li­chen Rah­mens erhal­te. „Der aktu­el­le Geset­zes­ent­wurf lässt noch eini­ge Fra­gen offen“, so Slink. Wie der Bestand an Wind­ener­gie gehal­ten wird, adres­siert der Ent­wurf eben­so wenig, wie das The­ma „Repowe­ring“, das heißt der Rück­bau alter und Auf­bau neu­er Anla­gen in bestehen­den Wind­parks. Auch wenn die IHK nicht für eine gesetz­li­che Fort­set­zung einer För­de­rung von Altanla­gen ein­tre­te, sei die Siche­rung des Bestan­des ent­schei­dend, um die kli­ma­po­li­ti­schen Zie­le der Bun­des­re­gie­rung über­haupt errei­chen zu können.


Hilf­reich wäre es an die­ser Stel­le, Grün­strom­zer­ti­fi­ka­te auch für geför­der­te Anla­gen aus­zu­stel­len: „Zer­ti­fi­ka­te sind geeig­net, um die wirt­schaft­li­che Per­spek­ti­ve für Erneu­er­ba­re-Ener­gie-Anla­gen am Markt zu ver­bes­sern“, so IHK-Ener­gie­ex­per­te Hart­mut Neu­mann. Dies sei auch not­wen­dig, wenn ein schritt­wei­ser Aus­stieg aus der bis­he­ri­gen 20-jäh­ri­gen För­de­rung gelin­gen soll. Im Rah­men der regel­mä­ßi­gen Befra­gung von Unter­neh­men durch den DIHK sei klar gewor­den, dass die Nach­fra­ge nach Grün­strom anstei­ge. Die­se sol­le dann auch regio­nal bedient wer­den kön­nen.
Die Dis­kus­si­on um die EEG-Novel­le mache ein­mal mehr den Kern des Kon­flikts der Ener­gie­wen­de deut­lich: Einer­seits sei es für die Wirt­schaft wich­tig, vom hohen Strom­preis ent­las­tet zu wer­den. Ande­rer­seits müss­ten auch die ener­gie- und kli­ma­po­li­ti­schen Zie­le der Bun­des­re­gie­rung erfüllt wer­den. „Die Decke­lung der EEG-Umla­ge durch die Ein­nah­men aus der CO2-Beprei­sung sind ein guter Ansatz für die Redu­zie­rung des Strom­prei­ses“, so Neu­mann. Die­ser gehe jedoch noch nicht weit genug. Die EEG-Umla­ge müs­se wei­ter abge­senkt wer­den, um die Wirt­schaft zu ent­las­ten, so Neu­mann. Ein Weg dafür sei der Vor­schlag aus dem nie­der­säch­si­schen Umwelt­mi­nis­te­ri­um, die EEG-Umla­ge deut­lich stär­ker zu deckeln und das EEG-Kon­to durch wei­te­re Haus­halts­mit­tel gegen zu finan­zie­ren.
„Um die kli­ma­po­li­ti­schen Zie­le zu errei­chen, muss aber auch der Bestand an erneu­er­ba­ren Ener­gie­an­la­gen gehal­ten und müs­sen Stand­or­te gesi­chert wer­den“, so Neu­mann. Die­se „Qua­dra­tur des Krei­ses“ zu lösen, erfor­de­re krea­ti­ve Ideen. Die IHK brin­ge sich ent­spre­chend in den Gesetz­ge­bungs­pro­zess ein.

Archiv­fo­to: Ingo Ton­sor @LeserECHO-Verlag


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Wirtschaft

Zeit­ar­beit im Kri­sen­mo­dus – Rezes­si­on setzt Bran­che mas­siv unter Druck

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Zeit­ar­beits­bran­che unter Druck – Rezes­si­on trifft Per­so­nal­dienst­leis­ter hart

Die deut­sche Zeit­ar­beits­bran­che gehört zu den Ver­lie­rern der aktu­el­len Rezes­si­on. Nach Daten der Cre­dit­re­form Wirt­schafts­for­schung in Neuss ist der Bran­chen­um­satz im zwei­ten Quar­tal 2025 um 7,4 Pro­zent gegen­über dem Vor­jahr gesun­ken – nach­dem bereits im ers­ten Quar­tal ein Minus von 11 Pro­zent ver­zeich­net wur­de. Damit setzt sich der Abwärts­trend in der Bran­che unge­bremst fort.

„Die Indus­trie als einer der Haupt­kun­den der Zeit­ar­beit steckt im Kri­sen­mo­dus und redu­ziert den Per­so­nal­be­stand. Das trifft die Per­so­nal­dienst­leis­ter unmit­tel­bar“, erklärt Patrik-Lud­wig Hantzsch, Lei­ter der Cre­dit­re­form Wirt­schafts­for­schung. In ers­ter Linie wer­de exter­nes Per­so­nal wie Leih­ar­bei­ter abge­baut, wäh­rend die Stamm­be­leg­schaft weit­ge­hend erhal­ten blei­be. Damit gilt die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der Zeit­ar­beit als Früh­in­di­ka­tor für kon­junk­tu­rel­le Ver­än­de­run­gen – und signa­li­siert der­zeit eine Ver­schlech­te­rung am Arbeits­markt.

„Eine schnel­le Bes­se­rung ist der­zeit nicht in Sicht“, ergänzt Vol­ker Albert, Geschäfts­füh­rer von Cre­fo Fac­to­ring Süd­ost, der die Daten mit auf­be­rei­tet hat. Beson­ders Zeit­ar­beits­fir­men, die vor allem Hel­fer ver­mit­teln, stün­den momen­tan stark unter Druck.

Insol­ven­zen auf hohem Niveau

Die schwa­che Geschäfts­la­ge spie­gelt sich zuneh­mend in der Insol­venz­sta­tis­tik wider. Laut Cre­dit­re­form muss­ten im Jahr 2024 120 Unter­neh­men aus der Bran­che Insol­venz anmel­den. In den ers­ten sechs Mona­ten 2025 kamen bereits 63 wei­te­re Fäl­le hin­zu. Damit dürf­te die Zahl der Insol­ven­zen ähn­lich hoch aus­fal­len wie im Vor­jahr. Betrof­fen sind vor allem klei­ne und mitt­le­re Unter­neh­men.

„Die Zeit­ar­beits­bran­che weist der­zeit eine über­durch­schnitt­lich hohe Insol­venz­quo­te auf. Für Inves­to­ren, Kre­dit­ge­ber und Lie­fe­ran­ten ist das ein Warn­si­gnal. Geschäfts­part­ner soll­ten des­halb die Boni­tät regel­mä­ßig prü­fen“, betont Hantzsch.

Auch die Eigen­ka­pi­tal­aus­stat­tung der Bran­che liegt unter dem gesamt­wirt­schaft­li­chen Durch­schnitt. Bei 27,8 Pro­zent der Zeit­ar­beits­fir­men beträgt die Eigen­ka­pi­tal­quo­te weni­ger als zehn Pro­zent. Nur etwa jedes zwei­te Unter­neh­men (51 Pro­zent) gilt als soli­de finan­ziert mit einer Quo­te von min­des­tens 30 Prozent.

Mit­tel­stand domi­niert die Branche

Trotz inter­na­tio­na­ler Kon­zer­ne wie Rand­stad oder Adec­co bleibt die Zeit­ar­beits­bran­che in Deutsch­land stark mit­tel­stän­disch geprägt. Rund 31 Pro­zent aller Unter­neh­men beschäf­ti­gen zwi­schen 20 und 100 Mit­ar­bei­ten­de. Dar­un­ter fin­den sich zahl­rei­che Spe­zi­al­an­bie­ter für bestimm­te Berufs­grup­pen.

„Für vie­le die­ser Dienst­leis­ter stel­len büro­kra­ti­sche und gesetz­li­che Anfor­de­run­gen, etwa bei der Aner­ken­nung von Qua­li­fi­ka­tio­nen aus­län­di­scher Beschäf­tig­ter, eine zusätz­li­che Belas­tung neben der aktu­el­len Wirt­schafts­kri­se dar“, erläu­tert Albert. Der Fach­kräf­te­man­gel habe für die Bran­che zuletzt jedoch etwas an Bedeu­tung verloren.

Hin­ter­grund zur Untersuchung

Für die Stu­die wur­de die Zeit­ar­beits­bran­che nach der Klas­si­fi­ka­ti­on der Wirt­schafts­zwei­ge (WZ 2008) des Sta­tis­ti­schen Bun­des­am­tes defi­niert. Die Kenn­zah­len – etwa zu Beschäf­tig­ten und Eigen­ka­pi­tal – stam­men aus der Cre­dit­re­form Wirt­schafts­da­ten­bank, die Infor­ma­tio­nen zu rund 4.350 akti­ven Unter­neh­men der Zeit­ar­beits­bran­che enthält.

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WEMA Raum­Kon­zep­te: Gro­ßer Mus­ter­mö­bel-Abver­kauf am alten Stand­ort in Leer

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WEMA Raum­Kon­zep­te: Mus­ter­mö­bel-Abver­kauf am alten Stand­ort in Leer – hoch­wer­ti­ge Möbel zu Spitzenpreisen

 

Hoch­wer­ti­ge Design­mö­bel zu stark redu­zier­ten Preisen

WEMA Raum­Kon­zep­te lädt im Okto­ber zum gro­ßen Mus­ter­mö­bel-Abver­kauf ein. Am 16. und 17. Okto­ber 2025 bie­tet das Unter­neh­men an allen Stand­or­ten exklu­si­ve Möbel­stü­cke zu außer­ge­wöhn­lich güns­ti­gen Kon­di­tio­nen an.


Besu­cher kön­nen sich auf Rabat­te von bis zu 70 Pro­zent freu­en – auf hoch­wer­ti­ge Büro­stüh­le, Schreib­ti­sche, Leuch­ten, Loun­ge­mö­bel und vie­les mehr.

Der Abver­kauf rich­tet sich an alle, die Wert auf Qua­li­tät und Design legen: an Jung­un­ter­neh­mer, die ihr Büro ein­rich­ten möch­ten, an Leh­rer und Selbst­stän­di­ge, die ihr Arbeits­zim­mer auf­wer­ten wol­len, eben­so wie an Pri­vat­per­so­nen, die sich einen stil­vol­len Arbeits­platz schaf­fen möch­ten.
Unter dem Mot­to „Schnäpp­chen­alarm – nur solan­ge der Vor­rat reicht“ gilt dabei das bewähr­te Prin­zip: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

 

Stand­ort­wech­sel in Leer

Die attrak­ti­ven Preis­nach­läs­se sind Teil des Stand­ort­wech­sels von WEMA in Leer. Nach über zwei Jahr­zehn­ten am Nüt­ter­moorer Siel­tief hat das Unter­neh­men sei­nen neu­en Fir­men­sitz in der Gro­nin­ger Stra­ße 78 bezogen.


Der Abver­kauf bie­tet die Gele­gen­heit, Mus­ter­mö­bel aus der Aus­stel­lung sowie aus­ge­wähl­te Ein­zel­stü­cke aus Pro­jek­ten abzu­ge­ben – da der neue Stand­ort mit neu­en Raum­Kon­zept aus­ge­stat­tet wor­den ist.

 

Seit über 25 Jah­ren steht WEMA Raum­Kon­zep­te für ganz­heit­li­che Ein­rich­tungs­lö­sun­gen mit Qua­li­tät, Funk­tio­na­li­tät und einem fei­nen Gespür für moder­ne Arbeits­wel­ten. Die Pro­duk­te, die nun abver­kauft wer­den, spie­geln genau die­sen Anspruch wider – und sind dem­entspre­chend begehrt.

 

Ear­ly-Bird-Akti­on für Schnellentschlossene

Früh­zei­ti­ges Kom­men lohnt sich: In der Ear­ly-Bird-Akti­on pro­fi­tie­ren Besu­cher, die gleich zu Beginn vor­bei­schau­en, von der größ­ten Aus­wahl und sichern sich die begehr­tes­ten Möbel­stü­cke zuerst.

 

Ver­kaufs­zei­ten

  • Don­ners­tag, 16. Okto­ber 2025: 10:00 – 17:00 Uhr

 

  • Frei­tag, 17. Okto­ber 2025: 10:00 – 16:00 Uhr

 

Stand­or­te

  • Leer: Am Nüt­ter­moorer Siel­tief 19, 26789 Leer

 

  • Olden­burg: Ems­stra­ße 18, 26135 Oldenburg

 

  • Lüne­burg: Käthe-Krü­ger-Stra­ße 13, 21337 Lüneburg

 

Ein­ma­li­ge Gele­gen­heit für alle Designliebhaber

Der Mus­ter­mö­bel-Abver­kauf von WEMA Raum­Kon­zep­te bie­tet die sel­te­ne Gele­gen­heit, hoch­wer­ti­ge Mar­ken­mö­bel zu außer­ge­wöhn­li­chen Prei­sen zu erwer­ben.
Wer auf der Suche nach Qua­li­tät, Design und Funk­tio­na­li­tät ist, soll­te sich die­se Akti­on nicht ent­ge­hen lassen.

 

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Wirtschaft

Hand­werk 2024/25: Rezes­si­on und Insol­ven­zen belas­ten, aber ers­te Hoff­nungs­zei­chen zei­gen sich

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Wirt­schafts­la­ge und Finan­zie­rung im Hand­werk 2024/25: Opti­mis­mus trotz schwie­ri­ger Rahmenbedingungen

Die aktu­el­le Lage im Hand­werk ist von einem deut­li­chen Stim­mungs­tief geprägt. Nach zwei Jah­ren Rezes­si­on sehen sich die Betrie­be mit einer anhal­tend schwie­ri­gen wirt­schaft­li­chen Situa­ti­on kon­fron­tiert. Laut der jüngs­ten Pres­se­mit­tei­lung von Cre­dit­re­form ist die Stim­mung im Hand­werk auf dem tiefs­ten Stand seit der Welt­fi­nanz­kri­se. Beson­ders der Bau­sek­tor lei­det unter den Aus­wir­kun­gen der wirt­schaft­li­chen Rück­schlä­ge. Doch neben den Her­aus­for­de­run­gen gibt es auch Zei­chen der Hoffnung.

Stim­mung im Hand­werk auf einem 15-Jahres-Tief

Die zwei­jäh­ri­ge Rezes­si­on hat tief­grei­fen­de Spu­ren im Hand­werk hin­ter­las­sen. Der Geschäfts­la­ge­in­dex ist auf 45,8 Punk­te gefal­len und erreicht damit den nied­rigs­ten Stand seit 2010. Nur noch 51,6 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men bewer­ten ihre Geschäfts­la­ge als gut oder sehr gut, was einen Rück­gang von 3,7 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr bedeu­tet. Auch die Umsät­ze zei­gen ein durch­wach­se­nes Bild: 26,9 Pro­zent der Betrie­be ver­zeich­ne­ten Rück­gän­ge, wäh­rend 25,4 Pro­zent ein Umsatz­plus meldeten.

„Die Rezes­si­on trifft das Hand­werk mit vol­ler Wucht“, kom­men­tiert Patrik-Lud­wig Hantzsch, Lei­ter der Cre­dit­re­form Wirt­schafts­for­schung. Beson­ders die Bau­wirt­schaft steht unter enor­mem Druck, wäh­rend Hand­werks­be­trie­be im gewerb­li­chen Bedarf leich­te Erho­lungs­ten­den­zen ver­zeich­nen. Die Repa­ra­tur­bran­che, beson­ders im Bereich von Pkw und Haus­halts­ge­rä­ten, zeigt posi­ti­ve Entwicklungen.

Opti­mis­ti­sche Umsatz­er­war­tun­gen, aber vor­sich­ti­ger Ausblick

Trotz der schwie­ri­gen Lage zei­gen sich ers­te Anzei­chen einer Sta­bi­li­sie­rung. Die Umsatz­pro­gno­sen der Hand­werks­be­trie­be sind weni­ger pes­si­mis­tisch als im Vor­jahr. Rund 24,3 Pro­zent der Betrie­be erwar­ten ein Umsatz­plus, was dem Vor­jah­res­wert ent­spricht. Doch der Anteil der Pes­si­mis­ten bleibt mit 22,8 Pro­zent hoch. Auch die Ertrags­aus­sich­ten sind wei­ter­hin über­wie­gend nega­tiv, auch wenn eine leich­te Ver­bes­se­rung erkenn­bar ist.

Ein erfreu­li­ches Signal ist die stei­gen­de Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft der Betrie­be. Der Anteil der Unter­neh­men, die Inves­ti­tio­nen pla­nen, stieg von 41,5 Pro­zent auf 49,2 Pro­zent und erreich­te damit das höchs­te Niveau seit Jah­ren. „Trotz der unsi­che­ren Aus­sich­ten könn­te das Hand­werk gemein­sam mit der Bin­nen­nach­fra­ge zur Sta­bi­li­sie­rung der Kon­junk­tur bei­tra­gen“, so Hantzsch.

Per­so­nal­ab­bau setzt sich fort

Die ange­spann­ten wirt­schaft­li­chen Bedin­gun­gen spie­geln sich auch im Per­so­nal­ab­bau wider. 22,9 Pro­zent der Betrie­be haben ihren Per­so­nal­be­stand redu­ziert, wäh­rend nur 19,3 Pro­zent neue Mit­ar­bei­ter ein­stell­ten. Haupt­ur­sa­che für den Per­so­nal­ab­bau ist das Aus­schei­den von Fach­kräf­ten auf­grund des Ren­ten­ein­tritts und eine zurück­hal­ten­de Ein­stel­lungs­po­li­tik auf­grund der unsi­che­ren wirt­schaft­li­chen Lage.

In den kom­men­den Mona­ten dürf­ten sai­so­na­le Effek­te jedoch zu mehr Ein­stel­lun­gen füh­ren. Etwa 21,4 Pro­zent der Unter­neh­men pla­nen, ihr Per­so­nal auf­zu­sto­cken, wäh­rend 10,6 Pro­zent wei­ter­hin Stel­len abbau­en wol­len. Lang­fris­tig bleibt jedoch die Fra­ge, ob dem Hand­werk die Fach­kräf­te feh­len wer­den, warnt Hantzsch.

Insol­ven­zen stei­gen, Eigen­ka­pi­tal­quo­te unter Druck

Die Zahl der Insol­ven­zen im Hand­werk ist 2024 um 18,9 Pro­zent auf ins­ge­samt 4.350 Fäl­le gestie­gen. Beson­ders betrof­fen sind Betrie­be im gewerb­li­chen Bedarf und im Aus­bau­ge­wer­be. „Vie­le Hand­werks­un­ter­neh­men, ins­be­son­de­re im Bau­be­reich, sehen sich mit weg­bre­chen­den Auf­trä­gen kon­fron­tiert und haben mit stei­gen­den Kos­ten zu kämp­fen. Dies führt zu einem Anstieg der Insol­ven­zen“, erläu­tert Hantzsch.

Dar­über hin­aus ist die Zahl der eigen­ka­pi­tal­schwa­chen Hand­werks­be­trie­be gestie­gen. 34,5 Pro­zent der Unter­neh­men ver­fü­gen über eine Eigen­ka­pi­tal­quo­te von weni­ger als 10 Pro­zent, der höchs­te Wert seit mehr als einem Jahr­zehnt. Die stei­gen­de Abhän­gig­keit von Fremd­ka­pi­tal und unsi­che­ren Kre­dit­kon­di­tio­nen stellt eine zusätz­li­che Belas­tung dar.

Büro­kra­tie als Belas­tung für das Handwerk

Ein wei­te­res gro­ßes Pro­blem für vie­le Hand­werks­be­trie­be ist die zuneh­men­de Büro­kra­tie. 79,3 Pro­zent der befrag­ten Unter­neh­men berich­ten von einem Anstieg des Ver­wal­tungs­auf­wands. Etwa ein Drit­tel der Betrie­be gibt an, mehr als zehn Stun­den pro Woche mit admi­nis­tra­ti­ven Auf­ga­ben zu ver­brin­gen. Der stei­gen­de büro­kra­ti­sche Auf­wand wird von den Betrie­ben als erheb­li­cher Kos­ten­fak­tor und Wett­be­werbs­nach­teil wahr­ge­nom­men. Mehr als die Hälf­te der Betrie­be muss mitt­ler­wei­le Mit­ar­bei­ter für Büro­kra­tie­auf­ga­ben abstel­len, was zu wei­te­ren Kos­ten führt.

„Es ist drin­gend not­wen­dig, den Büro­kra­tie­ab­bau vor­an­zu­trei­ben, um den Unter­neh­men zu hel­fen“, for­dert Hantzsch und appel­liert an die neue Bun­des­re­gie­rung, hier ent­schlos­se­ner zu handeln.

Sta­bi­li­sie­rung in Sicht, aber vie­le Her­aus­for­de­run­gen bleiben

Obwohl die aktu­el­le wirt­schaft­li­che Lage des Hand­werks von Her­aus­for­de­run­gen wie stei­gen­den Insol­ven­zen, einem anhal­ten­den Per­so­nal­ab­bau und einer schwa­chen Eigen­ka­pi­tal­quo­te geprägt ist, gibt es auch Hoff­nungs­schim­mer. Die Inves­ti­ti­ons­be­reit­schaft steigt, die Stim­mung ist weni­ger pes­si­mis­tisch und es gibt Anzei­chen einer Sta­bi­li­sie­rung. Doch die struk­tu­rel­len Pro­ble­me, die in den letz­ten Jah­ren gewach­sen sind, und die Büro­kra­tie­be­las­tung stel­len nach wie vor gro­ße Her­aus­for­de­run­gen für die Bran­che dar. Es bleibt abzu­war­ten, wie sich die wirt­schaft­li­che Lage in den kom­men­den Mona­ten ent­wi­ckeln wird und ob das Hand­werk in der Lage sein wird, sich wie­der nach­hal­tig zu erholen.


 

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BauWoLe.de – Das star­ke Bran­chen­ver­zeich­nis für Hand­wer­ker & Händler

BauWoLe.de – Das star­ke Bran­chen­ver­zeich­nis für Hand­wer­ker & Händ­ler aus Ost­fries­land und dem Emsland Regio­nal. Exklu­siv. Effi­zi­ent.Wer als Hand­werks­be­trieb oder...

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SEO-Agen­tur mit eige­ner Redak­ti­on – Lese­r­ECHO für nach­hal­ti­ges Marketing

SEO-Agen­tur mit eige­ner Redak­ti­on: War­um Lese­r­ECHO der rich­ti­ge Part­ner für nach­hal­ti­ges Mar­ke­ting ist Im digi­ta­len Wett­be­werb reicht es längst nicht mehr...

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Reich­wei­te, Rele­vanz, Regio­na­li­tät – Media­da­ten der Sei­te „Wir Leeraner“

Media­da­ten – Face­book­sei­te „Wir Leeraner“ Ein Ange­bot des LeserECHO-Verlags Die Face­book­sei­te „Wir Leera­ner“ ist die reich­wei­ten­star­ke Social-Media-Platt­form des Lese­r­ECHO-Ver­lags für...

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Mit SEO erfolg­reich in Deutsch­land: Wie nie­der­län­di­sche Unter­neh­men vom Lese­r­ECHO-Por­tal profitieren

Erfolg­reich in Deutsch­land: Wie nie­der­län­di­sche Unter­neh­men mit SEO durchstarten Die Digi­ta­li­sie­rung macht es für Unter­neh­men immer ein­fa­cher, über Län­der­gren­zen hin­weg...

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Fir­men­events in Ost­fries­land & Ems­land: Per­fekt pla­nen und erfolg­reich umsetzen

Fir­men­events pla­nen in Ost­fries­land und Ems­land: Wich­ti­ge Tipps und krea­ti­ve Ideen Ein gelun­ge­nes Fir­men­event kann die Mar­ken­be­kannt­heit stei­gern, Kun­den bin­den und...

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Mar­ke­ting: Geschäfts­er­öff­nung: So wird Ihr Event zum unver­gess­li­chen Erlebnis!

Per­fek­te Pla­nung für Ihre Geschäfts­er­öff­nung, Fir­mener­wei­te­rung oder Ihr Firmenjubiläum Eine erfolg­rei­che Geschäfts­er­öff­nung, eine Erwei­te­rung oder ein Fir­men­ju­bi­lä­um sind idea­le Anläs­se,...

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Auf­trä­ge für Hand­werks­be­trie­be — bauwole.de bringt neue Kunden!

Das Wind­hund­prin­zip bei bauwole.de: Exklu­si­vi­tät und Seriö­si­tät für Handwerksbetriebe Das Hand­wer­ker­por­tal bauwole.de setzt auf das Wind­hund­prin­zip, also “Wer zuerst kommt,...

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Senio­ren­skat Stadt­meis­ter­schaft 2025 – Wer hat das bes­te Blatt in Leer?

Vol­le Tische, gute Lau­ne und jede Men­ge span­nen­de Sti­che – so sah es beim Senio­ren­skat 2024 im SC 04 Leer...

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Hor­ror live am Gro­ßen Meer: Kai Kur­gan mit „Flut und Blut – Offen­ba­rung XXV“!

Kai Kur­gan – mit sei­nem neu­en Pro­gramm zu Gast am Gro­ßen Meer Foto: Maria Dittrich Flut und Blut – Offen­ba­rung XXV...

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Hund und Pferd in Emden: Mes­se für Tier­freun­de mit Shows, Action und Beratung

Hund und Pferd in Emden – Mes­se für Tier­freun­de am 25. und 26. Okto­ber 2025 Am 25. und 26. Okto­ber 2025...

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All I Want For Christ­mas – Pop- und Rock-Weih­nachts­hits live erleben!

All I Want For Christ­mas – Die größ­ten Pop-Weih­nachts­hits live Die neue Christ­mas-Show auf gro­ßer Deutschland-Tour „All I Want For Christ­mas“...

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The Real Come­di­an Har­mo­nists – Ever­greens & Enter­tain­ment aus den Gol­de­nen 20ern!

The Real Come­di­an Har­mo­nists – Ein klei­nes biss­chen Glück Eine musi­ka­li­sche Zeit­rei­se in die gol­de­nen 1920er Jahre Rei­sen Sie mit „The...

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Herbst­markt in Remels: Floh­markt, Old­ti­mer & viel mehr am 21. Sep­tem­ber 2025

Bun­tes Markt­trei­ben, Musik, Floh­markt und Old­ti­mer: Der 39. Herbst­markt in Remels bie­tet am 21. Sep­tem­ber 2025 ein viel­fäl­ti­ges Pro­gramm für...

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Gal­li­markt 2025 in Leer: 20 Groß­fahr­ge­schäf­te, High­lights und der letz­te Auf­tritt von Tre­vor Heeks

20 Groß­fahr­ge­schäf­te und beson­de­re High­lights beim „Fest der Fes­te“ in Leer Leer. – Die Vor­freu­de auf die fünf­te Jah­res­zeit in Leer...

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Segel set­zen in Wil­helms­ha­ven: Der 23. Sai­ling-CUP lädt zum mari­ti­men Wochen­en­de ein

23. Wil­helms­ha­ven Sai­ling-CUP 2025 Lei­nen los zur ältes­ten Tra­di­ti­ons­seg­ler-Regat­ta an der deut­schen Nordseeküste Wil­helms­ha­ven – Fri­sche See­luft, wehen­de Segel und...

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Der Weih­nachts­müt­zen­lauf 2025 – Apen & August­fehn lau­fen in die 8. Runde!

Bei­trags­fo­to wur­de erstellt von: Foto­stu­dio Scheiwe 8. Weih­nachts­müt­zen­lauf in Apen und August­fehn – Jetzt anmelden! GEMEINDE APEN. Am Sonn­tag, den...

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Motor­rad-Herbst­treff 2025: Sai­son­fi­na­le für Biker in Augustfehn

Das größ­te High­light des Herbst­treffs in August­fehn: Tau­sen­de Motor­rad­fah­rer. Foto: Pri­vat Motor­rad-Herbst­treff 2025 – das High­light für alle Biker Wenn sich...