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Leer — Rat und Verwaltung der Stadt Leer trauern um Jochen Kruse.

Leer trauert um Jochen Kruse
Die Stadt Leer steht in tiefer Trauer um einen ihrer herausragendsten Kommunalpolitiker, Jochen Kruse. Der langjährige Ratsherr der SPD und Erste Stellvertretende Bürgermeister ist am 9. August im Alter von 76 Jahren nach einem langen, schweren Kampf gegen seine Krankheit verstorben. Mit seinem Tod verliert Leer nicht nur einen Politiker, sondern auch einen Menschen, der die Geschicke der Stadt über Jahrzehnte hinweg maßgeblich geprägt hat.
Jochen Kruse gehörte dem Stadtrat von Leer seit 1996 ununterbrochen an. In diesen mehr als 27 Jahren engagierte er sich in verschiedensten Funktionen und war an zahlreichen wichtigen politischen Weichenstellungen beteiligt. Seine gradlinige und verlässliche Art, gepaart mit seinen fachlichen Qualitäten, machten ihn zu einer Persönlichkeit, die weit über die Parteigrenzen hinaus geschätzt wurde. Er war nicht nur ein Vertreter der Sozialdemokratischen Partei, sondern vor allem ein Diener der Allgemeinheit, der stets das Wohl der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger im Blick hatte.
Bekannt war Jochen Kruse für seine offene und ehrliche Art. In Diskussionen stand er für klare Worte, ohne dabei den respektvollen Umgang mit seinen Mitmenschen aus den Augen zu verlieren. Seine liebenswürdige und herzliche Art machte ihn zu einem beliebten Ansprechpartner, der auch in hitzigen Debatten stets den menschlichen Aspekt betonte. Bodenständig und den Menschen zugewandt, war es ihm ein Herzensanliegen, sich für die Belange aller Leeranerinnen und Leeraner einzusetzen. Besonders in seinem Heimatortsteil Loga war er aktiv und engagiert, wo er sich mit ganzer Kraft bemühte, möglichst unbürokratische und praktikable Lösungen für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu finden.
Während seiner politischen Laufbahn war Jochen Kruse in zahlreichen Gremien der Stadt Leer tätig. Besonders prägend war sein Wirken im Ausschuss für Energie, Klima, Umwelt und Verkehr, dessen Vorsitzender er über viele Jahre hinweg war. In dieser Funktion setzte er sich unermüdlich für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung der Stadt ein. Unter seiner Führung wurden wichtige Weichen für den Klimaschutz, die Energieversorgung und den Ausbau der Infrastruktur gestellt.
Ein weiteres bedeutendes Kapitel in Jochen Kruses politischem Leben war seine Arbeit für die Stadtwerke Leer. Zunächst war er als politischer Mandatsträger im Aufsichtsrat der Stadtwerke tätig. Mit der Gründung der Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) im Jahr 2008 wechselte er in den Verwaltungsrat, wo er bis zuletzt eine tragende Rolle spielte. Seine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Stadtwerken war ein wichtiger Faktor für deren positive Entwicklung. Seine fundierten Kenntnisse und sein unermüdliches Engagement trugen maßgeblich dazu bei, dass die Stadtwerke Leer heute als leistungsfähiger und verlässlicher Partner der Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger gelten.
Der Tod von Jochen Kruse hinterlässt eine große Lücke – nicht nur in der Kommunalpolitik, sondern auch in den Herzen derer, die das Privileg hatten, ihn persönlich zu kennen.
In dieser schweren Zeit gilt unser aufrichtiges Mitgefühl seiner Familie. Die Stadt Leer wird Jochen Kruse stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Für die Stadt Leer,
Bürgermeister Claus-Peter Horst
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„Zurück zu den Wurzeln“ – Familie aus New York besucht Leer auf den Spuren ihrer jüdischen Vorfahren

„Zurück zu den Wurzeln“ – US-Familie besucht Leer auf den Spuren ihrer jüdischen Vorfahren
Internationale Gäste im historischen Rathaus von Leer: Die Familie Nossel aus New York reist nach Ostfriesland, um ihre jüdische Familiengeschichte in Leer zu erforschen.
Ein besonderer Empfang fand kürzlich im Festsaal des historischen Rathauses in Leer statt: Die 12-köpfige Familie Nossel aus New York City wurde herzlich von der Stadt Leer begrüßt. Ziel ihrer Reise war es, die Spuren ihrer jüdischen Vorfahren in Leer, Ostfriesland, zu entdecken.
Jüdische Familiengeschichte: Lasser Abt und Wolf Nathan Weinberg
Die Familie ist mit zwei bedeutenden Persönlichkeiten der jüdischen Gemeinde Leer verbunden:
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Lasser Abt war von 1906 bis 1922 Lehrer an der jüdischen Schule Leer.
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Wolf Nathan Weinberg, ein angesehener Geschäftsmann, betrieb bis zu seiner Auswanderung 1939 zwei Geschäfte in der Königstraße und der Mühlenstraße in Leer.
Die Namen dieser Männer stehen exemplarisch für das einst reiche jüdische Leben in Leer – und für das tragische Kapitel der Vertreibung und Verfolgung während der NS-Zeit.
Empfang im historischen Rathaus Leer
Die Stadt Leer organisierte einen offiziellen Empfang im Rathaus. Der stellvertretende Bürgermeister Bruno Schachner begrüßte die Gäste im festlich geschmückten Saal. Ebenfalls anwesend war Albrecht Weinberg, Ehrenbürger der Stadt und Überlebender des Holocaust, der selbst lange Zeit in New York lebte. In bewegenden Gesprächen wurden Erinnerungen an das jüdische Leben in Leer und an die gemeinsame Geschichte ausgetauscht.
Historische Dokumente berühren die Nachfahren tief
Ein besonders emotionaler Moment war die Übergabe historischer Unterlagen:
Menna Hensmann, ehemalige Leiterin des Stadtarchivs Leer, überreichte der Familie Kopien von alten Geburts- und Heiratsurkunden ihrer Vorfahren. Für viele Mitglieder der Familie war es das erste Mal, dass sie solche Dokumente in Händen hielten – ein greifbares Stück Geschichte.
Vier Tage in Ostfriesland: Erinnerung, Begegnung und Gastfreundschaft
Die Familie Nossel, bestehend aus mehreren Generationen im Alter von 9 bis 85 Jahren, zeigte sich tief beeindruckt – nicht nur vom historischen Rathaus, sondern auch von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft in Leer. Während ihres Aufenthalts wurden sie von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Ostfriesland e.V. und der ehemaligen Jüdischen Schule Leer begleitet.
Ein Zeichen für Erinnerung und Versöhnung
Der Besuch der Familie Nossel ist mehr als eine Reise in die Vergangenheit: Er steht für lebendige Erinnerungskultur, Versöhnung und Völkerverständigung. Die Stadt Leer sendet mit diesem Empfang ein deutliches Zeichen: Jüdische Geschichte gehört zu unserer Stadtgeschichte – und wird nicht vergessen.
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Kunstgenuss im Schloss: „Ostfriesische Impressionen“ ab 6. Juli in der Evenburg

Ostfriesische Impressionen im Schloss Evenburg: Kunsthaus Leer präsentiert vielfältige Ausstellung ab 6. Juli
Ab dem 6. Juli verwandelt sich das Schloss Evenburg erneut in einen inspirierenden Ort der Kunst. Unter dem Titel „Ostfriesische Impressionen aus der Sammlung des Kunsthauses Leer“ zeigt das Kunsthaus eine facettenreiche Ausstellung mit Werken ostfriesischer Künstlerinnen und Künstler – oder solcher, die sich intensiv mit der Region künstlerisch auseinandersetzen. Bereits zum vierten Mal ist das Kunsthaus zu Gast in der historischen Kulisse des Schlosses und knüpft damit an eine erfolgreiche Zusammenarbeit an.
Die Kuratorin Susanne Augat, Leiterin des Kunsthauses Leer, hat insgesamt 56 Werke aus der umfangreichen hauseigenen Sammlung ausgewählt. Die Schau versammelt ein breites Spektrum künstlerischer Ausdrucksformen: stimmungsvolle Landschaften, ausdrucksstarke figürliche Kompositionen, ungewöhnliche Perspektiven auf Bauwerke, realitätsnahe Stillleben sowie abstrakte Arbeiten geben einen vielschichtigen Einblick in das aktuelle Kunstschaffen der Region. Gezeigt werden Werke aus den Bereichen Malerei, Zeichnung, Druckgrafik, Collage und Objektkunst – eine beeindruckende künstlerische Bandbreite, die Ostfriesland in all seinen Facetten widerspiegelt.
Mit Arbeiten vertreten sind:
Hartmut Bleß, Hilke Deutscher, Anne Dück-von Essen, Helmut Feldmann, Peter Geithe, Marikke Heinz-Hoek, Alfred Kaufner, Traud’l Knoess, Hanna Lömker-Rühmann, Herbert Müller, Ida Oelke, Ahlrich van Ohlen, Edith Pundt, Vitor Ramos, Gerd Rokahr, Johann Rosenboom und Ulrich Schnelle.
Die feierliche Eröffnung der Ausstellung findet am 6. Juli, um 11 Uhr im Schloss Evenburg statt. Interessierte sind herzlich eingeladen, an diesem kulturellen Auftakt teilzunehmen. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten wird um eine Anmeldung bis zum 3. Juli gebeten – entweder per E‑Mail an info@schloss-evenburg.de oder telefonisch unter 0491 9975–6000.
Die Ausstellung bietet Kunstliebhabern ebenso wie Neugierigen die Gelegenheit, sich von der Vielfalt ostfriesischer Kunst begeistern zu lassen – in einem ebenso geschichtsträchtigen wie stimmungsvollen Ambiente.
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Gewerbegebiet Benzstraße wächst zügig – Leer schafft Raum für Zukunft und Wirtschaft

Baufortschritt im Gewerbegebiet Benzstraße: Erschließung schreitet zügig voran
Die Entwicklung des neuen Gewerbegebiets an der Benzstraße in Leer nimmt mit hoher Dynamik Gestalt an. Die Erschließungsarbeiten sind bereits weit fortgeschritten: Mehr als 30.000 Kubikmeter Bodenmaterial wurden bislang bewegt, über 800 Meter Schmutzwasserkanal erfolgreich verlegt. Aktuell wird der Regenwasserkanal installiert, bevor in Kürze der Bau des geplanten Regenrückhaltebeckens beginnt.
Das neue Gewerbegebiet umfasst insgesamt 12,6 Hektar Fläche. Laut Plan werden hier zukünftig 13 Grundstücke Platz finden – einige davon sind trotz bereits starken Interesses weiterhin verfügbar.
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Attraktiver Standort mit starker Förderung
Was den Standort so attraktiv macht? Die verkehrsgünstige Lage überzeugt: Direkt an der Autobahn gelegen und in unmittelbarer Nähe zum Flugplatz Leer-Papenburg bietet das Areal ideale Bedingungen für Unternehmen unterschiedlichster Branchen.
Diese Vorteile überzeugten nicht nur Investoren und Betriebe, sondern auch das Land Niedersachsen: Bereits 2022 stellte das Land der Stadt Leer Fördermittel in Höhe von knapp 11,7 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung.
Die Erschließung der ersten Grundstücke soll planmäßig bis zum Frühjahr 2026 abgeschlossen sein.
Interesse am Standort? Jetzt bewerben!
Unternehmen, die sich für einen Platz im Gewerbegebiet Benzstraße interessieren, können sich direkt bei der Stadt Leer melden oder die Bewerbungsunterlagen bequem online abrufen:
👉 www.leer.de/Wirtschaft-Stadtentwicklung/Wirtschaft/Gewerbe-und-Industrieflächen
