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Verkehrswachten und Brandkasse warnen: „Vorsicht an Bushaltestellen!“

Verkehrswachten und Brandkasse warnen: „Vorsicht an Bushaltestellen!“
Zum Schulanfang drohen gefährliche Situationen an Bushaltestellen
Die Herbstferien sind beendet und an den Bushaltestellen herrscht „Betrieb“. Die Ostfriesischen Verkehrswachten und die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse warnen mithilfe von Informationen zu Verhalten und Geschwindigkeit von allen Verkehrsteilnehmenden! Denn „hier“ gibt es nicht nur Unsicherheiten darüber, wie man sich als Fahrzeugführerin und ‑führer verhalten muss, sondern leider auch immer wieder StVO-Verstöße bzw. Unfälle. Und gerade (Schul-) Kinder sind gefährdet!
Hayo Reershemius, Gebietsbeauftragter der ostfriesischen Verkehrswachten, erläutert die Warnung: „Im Rahmen von Verkehrsbeobachtungen stellen wir gemeinsam mit der Polizei leider immer wieder fest, dass die sogenannte Haltestellenregelung der Straßenverkehrsordnung von den wenigsten Fahrzeugführenden eingehalten wird. Oftmals ist die Geschwindigkeit aus Unkenntnis oder sogar Gleichgültigkeit viel zu hoch!“
„Jeder Erwachsene kennt die Situation — vielleicht auch noch aus der eigenen Schulzeit: Wuselig geht es in dem Gedrängel an einer Bushaltestelle zu!“ schildert Signe Foetzki, Pressesprecherin der Brandkasse. „Auf die letzte Minute hat man noch die Haltestelle erreicht: Und dort warten schon ganz viele Mitschülerinnen und ‑schüler, die auch pünktlich in die Schule oder schnell nach Hause wollen. Da ist ein Schieben Richtung Bustür ganz natürlich … und schon liegt die Aufmerksamkeit nicht mehr auf den sich nähernden Fahrzeugen des Straßenverkehrs. Selbst bei Fahrzeugführenden gibt es Unsicherheiten: Darf ich einen Bus an der Haltestelle überhaupt überholen? Wie schnell darf ich fahren? Wie muss der Gegenverkehr reagieren?“
Laut StVO bezieht sich die Regelung auf sowohl Omnibusse des Linienverkehrs als auch auf gekennzeichnete Schulbusse. „In Ostfriesland gibt es insgesamt etwa 42.000 Schüler. Rund 21.500 davon bezeichnen wir als sogenannte Fahrschülerinnen und ‑schüler, sprich: Um diese Kinder/Jugendlichen geht es uns. Und das sind sehr viel!“ zählt Hans-Friedel Walther, Vorsitzender der Verkehrswacht Aurich, auf. „Die ausgewerteten Verkehrsunfälle in Ostfriesland, die polizeilich aufgenommen wurden, zeigen immer wieder: An Haltestellen stehende Busse mit eingeschaltetem Warnblinklicht werden mit teils viel zu hoher Geschwindigkeit überholt und Personen kommen zu Schaden – von den zahlreichen Fast-Unfällen mal gar nicht zu sprechen. Wichtig ist uns, dass wir hier in Kurzform noch einmal die gesetzlichen Regelungen darstellen:
1. Während der Bus mit eingeschaltetem Warnblinklicht auf eine Haltestelle zufährt, darf nicht überholt werden.
2. Stoppt der warnblinkende Bus, darf nur mit Schritttempo (also 4–7 km/h) daran vorbeigefahren werden. Bei Gefahr muss sofort angehalten werden.
3. Im Vorbeifahren muss der Abstand so groß sein, dass eine Gefährdung von ein- oder aus-steigenden Fahrgästen ausgeschlossen wird.
4. Auch der Gegenverkehr muss den haltenden Bus mit Schrittgeschwindigkeit passieren. Nur wenn Leitplanken oder ein Mittelstreifen die Fahrbahnen voneinander trennen, darf das Tempo beibehalten werden.
5. Linienbussen und Schulbussen ist das Abfahren von gekennzeichneten Haltestellen zu ermöglichen. Wenn nötig, müssen andere Fahrzeuge warten.“
Hayo Reerhemius schildert abschließend: „Die 0,75 x 5 m großen, neonfarbenden Spannbänder ‚Achtung Schulanfang!‘ von der Brandkasse und uns hängen jetzt ostfrieslandweit aus. Wir hoffen, mit ihnen und unserem Appell dazu beizutragen, dass Unfallzahlen weiter fallen. Aber letztendlich mitmachen müssen alle Verkehrsteilnehmerinnen und ‑teilnehmer!“
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Ledabrücke zwei Tage gesperrt: Umleitungen und wichtige Infos für Autofahrer

Verkehrsbehördliche Maßnahme: Sperrung der Ledabrücke (B70/Papenburger Straße)
Die Ledabrücke auf der B70/Papenburger Straße wird turnusmäßig auf ihren Bauwerkszustand überprüft, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten.
Aus diesem Grund wird die Ledabrücke am 13. und 14. Oktober 2025 jeweils von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr gemäß § 45 StVO für den gesamten Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Die angegebenen Zeiten stellen Planungstermine dar; die tatsächliche Dauer kann kürzer oder länger ausfallen.
Für Radfahrer und Fußgänger besteht weiterhin eine einseitige Passagemöglichkeit. Zudem wird die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge jederzeit sichergestellt.
Umleitungen für den Kraftfahrzeugverkehr
Um den Verkehrsfluss trotz der Sperrung aufrechtzuerhalten, sind folgende Umleitungen eingerichtet:
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Aus Richtung Papenburg nach Leer:
Über die U1 über die B438 in Richtung Rhauderfehn, anschließend auf die B72, weiter auf die A28 und über die B436 nach Leer. -
Aus Richtung Leer nach Papenburg:
Über die U2 über die B436, anschließend auf die A28, an der Anschlussstelle Filsum auf die B72 und in Höhe Rhauderfehn auf die B438.
Die Sperrung tritt mit Aufstellung der Verkehrszeichen in Kraft. Die Umleitungen sind vor Ort deutlich ausgeschildert, sodass Verkehrsteilnehmer den geänderten Strecken folgen können.
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Dr. Michael Gleißner wird neuer Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer

(v.l.n.r.): Verena Lohmann (Chefarztsekretärin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Mareike Müller (Oberärztin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Dr. med. Michael Gleißner (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Laura Zech (Teamleitung Station B3), Jutta Jackels (Teamleitung Station B4), Daniela Kamp (Geschäftsführerin Klinikum Leer gGmbH).
Neuer Chefarzt für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer
Zum 1. Oktober 2025 übernimmt Dr. Michael Gleißner die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer.
Der 61-Jährige ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit den Schwerpunkten Neonatologie und Pneumologie und trägt zusätzlich die Qualifikation für pädiatrische Intensivmedizin. Nach seiner Facharztprüfung arbeitete Dr. Gleißner rund 20 Jahre als leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Magdeburg, wo er verschiedene Unterabteilungen im Zentrum für Kinderheilkunde aufbaute und leitete. Zuletzt führte er drei Jahre lang als Chefarzt die Kinderklinik in Bamberg.
„Mit Herrn Dr. Gleißner gewinnen wir einen äußerst erfahrenen Arzt, der über 25 Jahre Leitungserfahrung in universitären Häusern mit Perinatalzentrum Level 1 mitbringt. Sein Schwerpunkt liegt auf der stationären Versorgung, der Abstimmung der internen Abläufe und der Stärkung des Teams, um die Kinderklinik zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt Daniela Kamp, Geschäftsführerin der Klinikum Leer gGmbH.
Auch Dr. Gleißner selbst blickt motiviert auf seine neue Aufgabe:
„Gemeinsam mit dem Team möchte ich stabile Strukturen schaffen, um die Kinderklinik für die Zukunft gut aufzustellen. Unter anderem werden wir Prozesse aufarbeiten und in Verfahrensanweisungen festhalten sowie die Ausbildung der Assistenzärzte weiter optimieren. Wir haben uns auf meinen Wunsch hin zunächst auf einen befristeten Vertrag für ein Jahr verständigt. Angesichts dieser Entscheidung liegt mein Fokus nicht auf dem Aufbau einer pädiatrischen Ambulanz. Vielmehr ist mein Ziel, die stationäre Versorgung fachlich so aufzustellen, dass Kinder und ihre Familien zuverlässig und qualitativ hochwertig versorgt werden.“

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Diakoniestation Weener schlägt Alarm: Zu viel Bürokratie in der Pflege

Im Gespräch mit der Diakoniestation Weener (von links): Insa Sanders, Nadine Jäschke (beide Pflegedienstleitung), Geschäftsführerin Hanna Koenen und Landtagsabgeordneter Nico Bloem.
Diakoniestation Weener: „Pflegekräfte brauchen Vertrauen – nicht mehr Vorschriften“
Weener. „Nicht weniger, sondern immer mehr Bürokratie.“ Mit diesen Worten beschreibt Hanna Koenen, Geschäftsführerin der Diakoniestation Weener, die aktuelle Situation in der ambulanten Pflege. Beim Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Nico Bloem machte sie deutlich: „Immer neue Vorschriften nehmen den Pflegekräften Freiräume – und damit Zeit für das, worum es eigentlich geht: die Menschen.“
Seit Jahren seien die Probleme bekannt, so Koenen. Dennoch wachse das „Dickicht der Vorschriften“ stetig weiter. „Ich verstehe die Gründe für immer neue Auflagen nicht mehr“, betonte sie. Zwar räume das neue Bundesgesetz den Einrichtungen zusätzliche Kompetenzen ein, an der Realität ändere das jedoch nichts: zu wenig Fachkräfte, die diese Kompetenzen auch tatsächlich umsetzen können – und zu viele Nachweispflichten.
Ganz praktisch bedeutet Bürokratie beispielsweise die Benennung neuer Verantwortlicher: ein Verkehrsleiter für die Patientenfahrten, eine Medizinproduktbeauftragte, Sicherheitsbeauftragte, Brandschutzbeauftragte, Hygienebeauftragte, Leiterbeauftragte. „Die Liste ist lang – Rollen, die zwar gut klingen, im Pflegealltag aber niemandem helfen“, so Koenen. Das Resultat sei klar: mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Pflegezeit. Auch Insa Sanders und Nadine Jäschke aus der Pflegedienstleitung unterstrichen diesen Punkt.
„Das Ergebnis ist immer mehr Arbeit – Energie und Zeit gehen ins Leere. Statt einer Vertrauenskultur etabliert sich eine Misstrauenskultur“, fasste Koenen zusammen.
Nico Bloem dankte den Mitarbeitenden für ihren täglichen Einsatz in ambulanter Pflege und Tagespflege: „Ich habe größten Respekt vor dieser Arbeit. Aber Respekt allein reicht nicht. Die Probleme sind seit Jahren bekannt, doch wir kommen viel zu langsam voran. Ich verstehe nicht, warum es immer mehr Auflagen und Bürokratie geben muss. Wir müssen handeln, damit die Pflegekräfte endlich spüren: Es bewegt sich etwas.“