Wirtschaft
Thiele: Windenergie Kerntechnologie der Energiewende
Thiele: Windenergie Kerntechnologie der Energiewende – Klimaschutz vor Artenschutz
Hannover. Vor dem Hintergrund des Stellenabbaus beim Auricher Windenergieanlagen-Hersteller Enercon hat sich der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende Ulf Thiele für einen erheblichen Ausbau der Windenergie in Niedersachsen ausgesprochen. Hierfür müsse „aber endlich eine der größten Bremsen gelöst werden: Die langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren in Deutschland.“
Zugleich ging er in seiner Erwiderung auf die Regierungserklärung von Ministerpräsident Stephan Weil mit dem Management des größten ostfriesischen Unternehmens hart ins Gericht: „In Wahrheit hängt der geplante Arbeitsplatzabbau nur zu einem Teil mit den schlechten Rahmenbedingungen für die Windenergie zusammen. Ein wesentlicher Teil der geplanten Entlassungen ist eine knallharte Kostenentscheidung und dient der Korrektur eigener Fehler der vergangenen Jahre.“
Die Übergangsregelung der EEG-Novelle habe bis zum Jahr 2017 zu einem Errichtungsboom geführt, der den für eine kontinuierliche Entwicklung erforderlichen Bestand an genehmigten Projekten empfindlich reduziert habe, so Thiele: „Aufgrund der eingetretenen Verunsicherung und der hohen Vorinvestitionen bei sinkender Renditeerwartung für die Projektentwicklungen wurden gleichzeitig weniger neue Planungen zur Genehmigungsreife vorangetrieben.“ Da zugleich der größte Anteil der Zuschläge auf Bürgerenergieprojekte entfallen ist, deren Realisierung länger braucht, würde der für 2019 und 2020 vorgesehene Ausbaupfad unterschritten.
„Wenn wir das selbstgesteckte Ziel erreichen wollen, bis zum Jahr 2030 den Stromverbrauch zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken, ist dafür ein erheblicher Ausbau der Windkraft zwingend erforderlich“, so Thiele. Hierfür sei es insbesondere notwendig, die langwierigen Planungs- und Genehmigungsverfahren zu überarbeiten. Als Beispiel nannte er das Repowering bereits bestehender Windkraftanlagen. So könne die Nutzung dieser Flächen teilweise nicht verlängert werden, weil Vögel, die vor 20 Jahren noch an anderer Stelle genistet hatten, sich nun ausgerechnet unter den Windkraftanlagen angesiedelt haben – „mit der Konsequenz, dass diese Flächen dann nicht mehr zur Verfügung stehen.“ Hier sei, so Thiele, Bundesumweltministerin Schulze gefragt: „Sie muss eine Novelle des Bundesnaturschutzgesetzes mit Ausnahmen für die Windenergie von Artenschutz und Ausgleichsmaßnahmen vorlegen. Denn: Wenn wir das Klima nicht schützen, gibt es bald keine Arten mehr, die das Bundesnaturschutzgesetz schützen kann. Deswegen muss der Klimaschutz Vorrang vor dem Artenschutz bekommen.“
Die von der Bundesregierung vorgeschlagene 1000-Meter-Abstandsregelung zur Wohnbebauung solle man sich allerdings ohne Vorbehalte ansehen. „Das gesamte Genehmigungsverfahren leidet erheblich unter den Konflikten mit der Bevölkerung. Und sie werden deutlich beschleunigt, wenn die Konflikte zu Wohnbevölkerung entschärft werden. Mehr Rücksichtnahme auf die Bevölkerung und zugleich Begrenzung des Artenschutzes auf das notwendige Maß – in dieser Kombination stünden ganz sicher in kürzerer Zeit mehr Flächen für die Windenergie zur Verfügung“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende abschließend.
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myStromer AG: Nachhaltiges Wachstum trotz Herausforderungen in der Fahrradbranche
Nachhaltiges Wachstum: myStromer AG trotzt den Herausforderungen der Fahrradbranche
Trotz der turbulenten Lage in der Fahrradbranche verzeichnete die myStromer AG im Jahr 2023 ein profitables Geschäftsjahr. Die Branche sah sich mit hohen Lagerbeständen und zunehmenden Liquiditätsengpässen bei Lieferanten, Herstellern und Händlern konfrontiert. Umso erfreulicher ist es, dass die myStromer Gruppe, bestehend aus den Marken Stromer und Desiknio, ein Wachstum von mehr als 10 % (konsolidiert) verzeichnen konnte.
Während viele Märkte in Europa stagnierten oder rückläufig waren, gelang es der myStromer AG, ihre Marktanteile in den Niederlanden und Belgien weiter auszubauen und ihre Marktführerschaft zu festigen. Selbst im herausfordernden E‑Bike-Markt der USA verzeichnete das Unternehmen ein zweistelliges Wachstum.
Die myStromer AG bereitet sich auf weiteres Wachstum vor und stärkt ihre internen Entwicklungskompetenzen, indem sie ihre Mitarbeiterzahl weltweit auf insgesamt 180 Personen erhöhte. Ein Großteil dieses Personalaufbaus betrifft eine 25-köpfige Digital-Einheit in Cluj-Napoca (Rumänien), die neue Entwicklungen im Bereich der „Digital Experience“ vorantreibt.
Zu den Höhepunkten des Jahres 2023 gehörte die Vorstellung eines ersten fahrbaren Prototyps mit einer Solid State Ceramic Battery für E‑Bikes auf der Mobilitätsmesse IAA sowie die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Alinghi Red Bull Racing und die Einführung zweier Alinghi Red Bull Racing Special Edition Stromer Modelle.
Mit mehr als 109 Millionen gefahrenen Pendlerkilometern konnten die Mitglieder der connected Stromer Community mehr als zwanzigtausend Tonnen CO2 einsparen, was einem Äquivalent von mehr als zehntausend Hin- und Rückflügen von London nach New York entspricht – ein bedeutender Beitrag für eine nachhaltigere Mobilität.
Co-CEO Dr. Karl Ludwig Kley kommentiert: „Die Fahrradbranche hat im vergangenen Jahr deutlich mehr zu kämpfen gehabt als in den Boom-Jahren während und nach Corona. Umso mehr freuen wir uns über das erzielte Wachstum in unseren Kernmärkten. Gerade jetzt ist es für uns von wesentlicher Bedeutung, weiter in Innovation und Wachstum zu investieren, um unsere Marktposition auszubauen.“
Ausblick auf 2024:
Das kommende Jahr verspricht Spannung: Auf der Eurobike 2024 wird myStromer eine neue Kategorie von Stromer-Bikes präsentieren und im Laufe des Jahres mit weiteren Neuheiten aufwarten. Die Förderung des Mobilitätswandels bleibt auch im neuen Jahr das übergeordnete Ziel von Stromer. 2024 steht jedoch auch im Zeichen der Innovationsentwicklung und des Ausbaus der Innovationsführerschaft. Co-CEO Tomi Viiala äußert sich zuversichtlich: „Das Jahr 2024 wird für die Branche weiterhin herausfordernd bleiben, aber dennoch blicken wir positiv ins neue Jahr. Wir werden den Markt mit mehreren Neuheiten überraschen. Weiterhin glauben wir, dass sich die sich abzeichnende Mobilitätswende positiv auf den E‑Bike- und S‑Pedelec-Markt auswirken wird. Mit Finanzierungslösungen, Leasing-Angeboten und entsprechenden Produkten, die den Verkehr im Alltag vereinfachen, fördern wir diesen Wandel.“
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Wirtschaft
Nominallöhne in Niedersachsen steigen um 6,2% im Jahr 2023
Wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt, haben sich die Nominallöhne (Bruttomonatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen) der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 6,2% erhöht. Im Jahr 2022 lag der Nominallohnindex bei 2,0%.
Die Entwicklung des Reallohnindex, der die preisbereinigten Bruttomonatsverdienste misst, hängt sowohl von der Entwicklung des Nominallohnindex als auch von der Veränderung des Verbraucherpreisindex ab. Im Jahr 2023 verzeichnete Niedersachsen eine durchschnittliche Preisveränderung von +6,1% im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund dieser hohen Inflationsrate stiegen die Reallöhne im Jahr 2023 jedoch nur minimal um durchschnittlich 0,1%. Im Vorjahr 2022 wurden hingegen starke Reallohnverluste von ‑4,5% verzeichnet, die höchsten seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008.
Im 4. Quartal 2023 stiegen die Nominallöhne im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,7%. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 3,4%. Aufgrund der niedrigen Inflationsrate und des hohen Nominallohnindex stieg der Reallohn im 4. Quartal 2023 um 2,2%.
Diese Zahlen verdeutlichen die dynamische Entwicklung der Lohnsituation in Niedersachsen im Jahr 2023 und bieten Einblicke in die Auswirkungen von Nominallöhnen und Inflation auf die Reallohnentwicklung.
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News
Handwerk in der Krise: Personalabbau, steigende Insolvenzen und Bürokratiebelastung
Überwiegend Personalabbau und steigende Insolvenzen im Handwerk
In den vergangenen Monaten ist die Beschäftigung im Handwerk deutlich geschrumpft, ein Trend, der zuletzt in den Jahren 2009 und 2010 zu beobachten war. Dies ist hauptsächlich auf eine schlechtere Auftragslage zurückzuführen, unter der die Einstellungsbereitschaft der Betriebe gelitten hat. Fast ein Viertel der Befragten (23,5 Prozent) berichtet von einem Rückgang der Mitarbeiterzahl, im Vergleich zum Vorjahr (17,9 Prozent) eine deutliche Zunahme. Gleichzeitig hat etwa jeder fünfte Handwerksbetrieb (19,6 Prozent) sein Personal aufgestockt. Dennoch bleibt das Handwerk als arbeitsintensiver Sektor in Zukunft auf Fachkräftenachwuchs angewiesen, wobei 20,6 Prozent der Befragten planen, zukünftig ihren Personalbestand zu erhöhen, ein etwas niedrigerer Wert als im Vorjahr (25,2 Prozent).
Patrick-Ludwig Hantzsch, Sprecher von Creditreform, warnt vor einem weiteren Problem: “In den kommenden Jahren werden viele Leistungsträger in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig ist die Zahl der Ausbildungsabschlüsse deutlich niedriger als früher. Die Kapazitäten im Handwerk werden so weiter verknappt.”
Die Insolvenzen im Handwerk verzeichnen einen kontinuierlichen Anstieg. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 4.050 Insolvenzen von Handwerksbetrieben registriert, was einem Anstieg von 23,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (3.290) entspricht. Diese Entwicklung spiegelt den gesamtwirtschaftlichen Trend wider. “Die Belastungen der zurückliegenden Jahre seit Beginn der Pandemie haben sich kumuliert und führen seit nunmehr zwei Jahren zu einem Anstieg der Insolvenzen”, erklärt Patrik-Ludwig Hantzsch. “Viele Betriebe konnten Kostensteigerungen – insbesondere bei Energie und Finanzierung – nicht mehr ausgleichen. Der schwache Konsum und Auftragsrückgänge belasteten zusätzlich.”
Eine weitere Wachstumsbremse für das Handwerk stellt die Bürokratie dar. “Das Handwerk fühlt sich durch die Bürokratie nicht nur belastet, sondern immer mehr überlastet”, so Hantzsch. Die Umfrage zeigt, dass die überwiegende Mehrzahl der Handwerksbetriebe (80,3 Prozent) von einer Zunahme der bürokratischen Anforderungen berichtet. Die Fülle staatlicher Auflagen und Pflichten erschwert die Arbeit der Handwerksbetriebe, beispielsweise in Form von zeitlichen Einschränkungen und finanziellen Auswirkungen. Betriebe haben weniger Zeit für die Auftragsbewältigung (78,7 Prozent), was zu längeren Wartezeiten für die Kunden (49,2 Prozent) führt. Zudem verteuern sich Leistungen, wenn beispielsweise mehr Arbeitszeit für administrative Prozesse aufgewendet werden muss (51,0 Prozent der Befragten).
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