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Bloem bei der Polizei Leer: „Es gibt einen Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Sicherheit“

Im Gespräch: SPD-Landtagsabgeordneter Nico Bloem (links) und Thomas Memering, Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden. Bild: privat
Probleme: Kinder- und Jugendpornografie, Clankriminalität, suche nach Fachpersonal
Bloem bei der Polizei Leer: „Es gibt einen Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Sicherheit“
Leer – Bei 220.000 Menschen, rund 13.000 Straftaten und einer Aufklärungsquote von fast 70 Prozent pro Jahr hatte Thomas Memering, Leiter der Polizeiinspektion Leer/Emden, eigentlich eine gute Nachricht für den SPD-Landtagsabgeordneten Nico Bloem (Weener): „Unsere Gegend ist relativ sicher.“ Aber es gebe auch Entwicklungen, die Sorgen machen. Vor allem nannte Memering die zunehmende Gewalt gegen Polizisten sowie die steigenden Fallzahlen bei der Kinder- und Jugendpornografie.
„Es freut mich natürlich, dass wir in einer relativ sicheren Region wohnen“, meinte Bloem, „aber offenbar gibt es einen Unterschied zwischen tatsächlicher und gefühlter Sicherheit. Die Sorgen der Menschen nehme ich ernst, auch wenn uns hier relativ sicher fühlen können – dank unserer Polizei. Dafür sprechen alle Fakten und Zahlen“.
Es werde nicht immer gesehen, dass die Polizei durch Kontaktbeamte, Streifenwagen und die so genannten Verfügungseinheiten vor Ort ist, auch wenn Polizeistationen nicht rund um die Uhr besetzt sind. „Daher werde ich mich dafür einsetzen, dass die Polizeiinspektion Leer/Emden mit ihren rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern immer die bestmögliche technische und personelle Versorgung hat, um auch tatsächlich diese Präsenz zu zeigen und weiter auszubauen.“ Der Wunsch, dass Polizeistationen länger besetzt seien, werde immer wieder an ihn herangetragen. „Ich werde in Hannover Gespräche führen, um nach Wegen dafür zu suchen“, so Bloem.
Im Falle der Kinder- und Jugendpornografie wünscht sich Memering „eine gute technische Ausrüstung auf dem neuesten Stand. Wir müssen den Einsatz der künstlichen Intelligenz stetig weiterentwickeln.“ Die Zunahme der Zahlen habe auch damit zu tun, dass mehr Fälle an die Öffentlichkeit kommen.
Die Aggressionen gegen Polizistinnen und Polizisten hänge mit einem zunehmenden Egoismus und Hass zusammen, verstärkt durch die sozialen Netzwerke, meint Memering, „das Strafmaß ist völlig ausreichend“. Bloem sprach sich in diesem Zusammenhang dafür aus, Body-Cams als Mittel der Dokumentation, Aufklärung und für den Schutz der Beamtinnen und Beamten auch in Wohnungen zu prüfen.
Weitere Themen zwischen Memering und Bloem waren die Clankriminalität, die genau beobachtet werden müsse, die Suche nach Fachpersonal, die kommende Pensionierungswelle sowie die aus Memerings Sicht nicht ausreichenden Haushaltsansätze für die Inspektionen. „Genug Hausaufgaben für Hannover“, so Bloem.
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Ledabrücke zwei Tage gesperrt: Umleitungen und wichtige Infos für Autofahrer

Verkehrsbehördliche Maßnahme: Sperrung der Ledabrücke (B70/Papenburger Straße)
Die Ledabrücke auf der B70/Papenburger Straße wird turnusmäßig auf ihren Bauwerkszustand überprüft, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen und die Sicherheit dauerhaft zu gewährleisten.
Aus diesem Grund wird die Ledabrücke am 13. und 14. Oktober 2025 jeweils von 09:00 Uhr bis 16:00 Uhr gemäß § 45 StVO für den gesamten Kraftfahrzeugverkehr gesperrt. Die angegebenen Zeiten stellen Planungstermine dar; die tatsächliche Dauer kann kürzer oder länger ausfallen.
Für Radfahrer und Fußgänger besteht weiterhin eine einseitige Passagemöglichkeit. Zudem wird die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge jederzeit sichergestellt.
Umleitungen für den Kraftfahrzeugverkehr
Um den Verkehrsfluss trotz der Sperrung aufrechtzuerhalten, sind folgende Umleitungen eingerichtet:
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Aus Richtung Papenburg nach Leer:
Über die U1 über die B438 in Richtung Rhauderfehn, anschließend auf die B72, weiter auf die A28 und über die B436 nach Leer. -
Aus Richtung Leer nach Papenburg:
Über die U2 über die B436, anschließend auf die A28, an der Anschlussstelle Filsum auf die B72 und in Höhe Rhauderfehn auf die B438.
Die Sperrung tritt mit Aufstellung der Verkehrszeichen in Kraft. Die Umleitungen sind vor Ort deutlich ausgeschildert, sodass Verkehrsteilnehmer den geänderten Strecken folgen können.
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Dr. Michael Gleißner wird neuer Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer

(v.l.n.r.): Verena Lohmann (Chefarztsekretärin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Mareike Müller (Oberärztin Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Dr. med. Michael Gleißner (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin), Laura Zech (Teamleitung Station B3), Jutta Jackels (Teamleitung Station B4), Daniela Kamp (Geschäftsführerin Klinikum Leer gGmbH).
Neuer Chefarzt für die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer
Zum 1. Oktober 2025 übernimmt Dr. Michael Gleißner die Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Leer.
Der 61-Jährige ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder. Er ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit den Schwerpunkten Neonatologie und Pneumologie und trägt zusätzlich die Qualifikation für pädiatrische Intensivmedizin. Nach seiner Facharztprüfung arbeitete Dr. Gleißner rund 20 Jahre als leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Magdeburg, wo er verschiedene Unterabteilungen im Zentrum für Kinderheilkunde aufbaute und leitete. Zuletzt führte er drei Jahre lang als Chefarzt die Kinderklinik in Bamberg.
„Mit Herrn Dr. Gleißner gewinnen wir einen äußerst erfahrenen Arzt, der über 25 Jahre Leitungserfahrung in universitären Häusern mit Perinatalzentrum Level 1 mitbringt. Sein Schwerpunkt liegt auf der stationären Versorgung, der Abstimmung der internen Abläufe und der Stärkung des Teams, um die Kinderklinik zukunftsfähig aufzustellen“, erklärt Daniela Kamp, Geschäftsführerin der Klinikum Leer gGmbH.
Auch Dr. Gleißner selbst blickt motiviert auf seine neue Aufgabe:
„Gemeinsam mit dem Team möchte ich stabile Strukturen schaffen, um die Kinderklinik für die Zukunft gut aufzustellen. Unter anderem werden wir Prozesse aufarbeiten und in Verfahrensanweisungen festhalten sowie die Ausbildung der Assistenzärzte weiter optimieren. Wir haben uns auf meinen Wunsch hin zunächst auf einen befristeten Vertrag für ein Jahr verständigt. Angesichts dieser Entscheidung liegt mein Fokus nicht auf dem Aufbau einer pädiatrischen Ambulanz. Vielmehr ist mein Ziel, die stationäre Versorgung fachlich so aufzustellen, dass Kinder und ihre Familien zuverlässig und qualitativ hochwertig versorgt werden.“

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Diakoniestation Weener schlägt Alarm: Zu viel Bürokratie in der Pflege

Im Gespräch mit der Diakoniestation Weener (von links): Insa Sanders, Nadine Jäschke (beide Pflegedienstleitung), Geschäftsführerin Hanna Koenen und Landtagsabgeordneter Nico Bloem.
Diakoniestation Weener: „Pflegekräfte brauchen Vertrauen – nicht mehr Vorschriften“
Weener. „Nicht weniger, sondern immer mehr Bürokratie.“ Mit diesen Worten beschreibt Hanna Koenen, Geschäftsführerin der Diakoniestation Weener, die aktuelle Situation in der ambulanten Pflege. Beim Besuch des SPD-Landtagsabgeordneten Nico Bloem machte sie deutlich: „Immer neue Vorschriften nehmen den Pflegekräften Freiräume – und damit Zeit für das, worum es eigentlich geht: die Menschen.“
Seit Jahren seien die Probleme bekannt, so Koenen. Dennoch wachse das „Dickicht der Vorschriften“ stetig weiter. „Ich verstehe die Gründe für immer neue Auflagen nicht mehr“, betonte sie. Zwar räume das neue Bundesgesetz den Einrichtungen zusätzliche Kompetenzen ein, an der Realität ändere das jedoch nichts: zu wenig Fachkräfte, die diese Kompetenzen auch tatsächlich umsetzen können – und zu viele Nachweispflichten.
Ganz praktisch bedeutet Bürokratie beispielsweise die Benennung neuer Verantwortlicher: ein Verkehrsleiter für die Patientenfahrten, eine Medizinproduktbeauftragte, Sicherheitsbeauftragte, Brandschutzbeauftragte, Hygienebeauftragte, Leiterbeauftragte. „Die Liste ist lang – Rollen, die zwar gut klingen, im Pflegealltag aber niemandem helfen“, so Koenen. Das Resultat sei klar: mehr Bürokratie, mehr Kosten, weniger Pflegezeit. Auch Insa Sanders und Nadine Jäschke aus der Pflegedienstleitung unterstrichen diesen Punkt.
„Das Ergebnis ist immer mehr Arbeit – Energie und Zeit gehen ins Leere. Statt einer Vertrauenskultur etabliert sich eine Misstrauenskultur“, fasste Koenen zusammen.
Nico Bloem dankte den Mitarbeitenden für ihren täglichen Einsatz in ambulanter Pflege und Tagespflege: „Ich habe größten Respekt vor dieser Arbeit. Aber Respekt allein reicht nicht. Die Probleme sind seit Jahren bekannt, doch wir kommen viel zu langsam voran. Ich verstehe nicht, warum es immer mehr Auflagen und Bürokratie geben muss. Wir müssen handeln, damit die Pflegekräfte endlich spüren: Es bewegt sich etwas.“